Mit 50 Booten auf der Spree und 100 Menschen an Land zog die Demo von der Rummelsburger Bucht bis zu Vattenfalls Heizkraftwerk Mitte. Die Demo-Teilnehmer*innen forderten von Vattenfall und vom Berliner Senat, Pläne zum Neubau von Erdgas-Kraftwerken zu stoppen. Stattdessen müsse die Energie- und Wärmeversorgung bis spätestens 2035 klimaneutral werden!
Der Wärme- und Gebäudesektor ist mit einem CO2-Ausstoß von 9,6 Mio. Tonnen für fast die Hälfte der Berliner CO2 Emissionen verantwortlich. In dieser Legislaturperiode wurde beschlossen, bis 2030 die Verfeuerung von Kohle in den Berliner Kraftwerken vollständig einzustellen. Diesen Schritt begrüßt Kohleausstieg Berlin, auch wenn der Ausstieg noch weiter vorgezogen werden muss, um die Klimaziele von Paris zu erfüllen. Klimaschutztechnisch widersinnig ist hingegen Vattenfalls Vorhaben, die aktuell in Betrieb befindlichen Steinkohlekraftwerke zum größten Teil durch fossiles und klimaschädliches Erdgas und durch Müllverbrennung zu ersetzen.
"Leider wird oft vergessen, dass es beim Klimaschutz nicht darum geht, Emissionen nur zu verringern – wir müssen sie schnellstmöglich auf NULL senken. Nur so können wir eine Klimakatastrophe noch verhindern" so Marc Schwingel vom BUND Berlin.
Ronja Heise, Energiereferentin der Umweltschutzorganisation ROBIN WOOD erklärt hierzu ausführlicher: „Jetzt im großen Stil in Erdgaskraftwerke zu investieren, wäre fatal! Denn anders als Politik und Gaslobby gerne behaupten ist Erdgas ein massives Klimaproblem! Wir müssen schnellstmöglich auch aus dem fossilen Erdgas aussteigen".
Saskia Machel vom Bündnis Kohleausstieg Berlin ergänzt für den Wärmesektor: „In der Energieregion Berlin/Brandenburg schlummern große Potenziale an Umweltwärme (Sonne, Fluss, Boden) und Abwärme. Die Berliner Politik muss JETZT die Weichen stellen, damit bis 2035 alle Berliner Haushalte mit erneuerbarer Wärme statt Kohle und Erdgas beheizt werden".
Das Kohleausstiegsbündnis hat hierzu eine Studie beim Fraunhofer Institut in Auftrag gegeben, um die lokalen erneuerbaren Wärmepotentiale in Berlin zu bestimmen. Dies wurde in der von Vattenfall finanzierten Machbarkeitsstudie "Kohleausstieg und nachhaltige Fernwärmeversorgung Berlin 2030" der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz unzureichend untersucht.
Die Studie des Kohleausstiegsbündnisses soll im Herbst um den Zeitraum der Wahlen zum AGH veröffentlicht werden.
Karol Roller von Fridays For Future Berlin betont zudem wie wichtig es ist, positive soziale Aspekte mit der Energiewende zu verbinden: „Die Regierung ist jetzt in der Pflicht sozialverträglichen Klimaschutz für alle zu leisten! In unserer 1,2 Grad erwärmten Welt ist es absurd, fossile Energien weiterhin zu subventionieren, denn diese sind nicht einmal rentabel. Wir fordern eine rein erneuerbare Energieversorgung und Klimaneutralität bis 2035".
Im Demo-Trägerkreis sind das Bündnis Kohleausstieg Berlin, attac Berlin, BUND Berlin, BUNDjugend Berlin, BürgerBegehren Klimaschutz, Fossil Free Berlin, Fridays for Future Berlin, Greenpeace Regio Ost, Grüne Liga, Klimaneustart, NaturFreunde Berlin, PowerShift, Robin Wood, Surfrider Foundation, Yesil Cember.
Weitere Informationen: www.kohleausstieg-berlin.de./slider/283-climate-boat-demo-25-07
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