Baden-württembergisches SHK-Handwerk freut sich über mehr Lehrlinge: Zukunftssichere Berufe sind bei Jugendlichen gefragt

Corona hat seine Spuren auf dem Ausbildungsmarkt hinterlassen. Doch während in Gesamtdeutschland und auch im baden-württembergischen Handwerk die Ausbildungszahlen 2020 zurückgingen, kann sich der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima (SHK) Baden-Württemberg über ein Plus von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr freuen. „Mit einer Ausbildung im SHK-Handwerk entscheiden sich Jugendliche nicht nur für zukunftssichere Berufe mit guten Karrieremöglichkeiten. In diesen unruhigen Zeiten bieten sich ihnen hier wirkliche Chancen in Sachen Energiewende und innovative Gebäudetechnik etwas zu bewegen“, erklärt Fachverband-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Becker.

Insbesondere die Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK ist beliebt: allein in den letzten zwei Jahren wurden 8,8 Prozent mehr Lehrverträge abgeschlossen, was den Trend zu Berufen rund um die Energiewende widerspiegelt. Die gestiegene Nachfrage nach einer Ausbildung in „grünen Berufen“ belegt auch eine Auswertung des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung im Institut der Deutschen Wirtschaft (IW). Berufsbilder, die der Umwelt, der Natur und dem Klimaschutz dienen, sind demnach bei jungen Auszubildenden gefragt.

Inzwischen lernen in Baden-Württemberg über 4.700 Auszubildende eines der Gewerke Installations- und Heizungsbau, Klempnerei, Ofen- und Luftheizungsbau sowie Behälter- und Apparatebau, darunter 70 weibliche Lehrlinge.

Auch wenn die Ausbildungszahlen in den letzten zehn Jahren einen ungebrochenen Aufwärtstrend zeigen, will sich die SHK-Berufsorganisation keinesfalls auf den guten Ergebnissen ausruhen. „Wir unterstützen mit unseren Innungen und Betrieben den `Sommer der Berufsausbildung`“, denn es hat sich gezeigt, dass viele Jugendliche – teils pandemiebedingt – noch nicht wissen, wie es nach den Sommerferien für sie weitergeht.“

Mit dem „Sommer der Berufsausbildung“ (#AusbildungSTARTEN) der Allianz für Aus- und Weiterbildung soll auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene mit Aktionstagen und Veranstaltungen gezielt für die duale Berufsausbildung geworben werden.

Denn, Maßnahmen der Berufsorientierung seien nur eingeschränkt möglich gewesen oder vielerorts „hinten runtergefallen“, so Becker. Deshalb müsse es nun darum gehen, möglichst schnell die Kontakte zwischen Handwerksbetrieben und qualifizierten Schulabgängern herzustellen. Ein Ausbildungsstart zum Herbst sei durchaus noch möglich, wenn jetzt die richtigen Weichen gestellt würden.

Eine solche Weichenstellung kann beispielsweise ein Schnupperpraktikum in der Ferienzeit sein. Auf der Internetseite der SHK-Ausbildungsinitiative „Zeit zu starten“ (www.zeitzustarten.de) können sich Interessierte über ein Formular mit wenigen Klicks für einen Praktikumsplatz in ihrem Wunschort bewerben. Der Fachverband SHK Baden-Württemberg kümmert sich anschließend mithilfe der Innungen vor Ort um ein Betriebspraktikum oder ein Ausbildungsangebot für den Bewerber. „Generell empfehlen wir jedoch, einfach mal auf den SHK-Innungsfachbetrieb im eigenen Wohnort zuzugehen und nach einer Praktikumsmöglichkeit zu fragen.“

In einer solchen Praxisphase lasse sich nicht nur die eigene Neigung und Eignung besser feststellen als durch das bloße Schauen von Berufe-Videos. „Die Jugendlichen lernen viel mehr, wie vielfältig und attraktiv unsere Berufsfelder sind. Insbesondere mit einer Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik eröffnen sich angesichts der klimapolitischen Ziele, die es in den nächsten Jahren im Gebäudesektor umzusetzen gilt, enorme Potenziale.“ Dabei denkt Becker auch an Abiturienten: „Der Beruf des Anlagenmechanikers hat sich stark gewandelt, die Anforderungen aufgrund der Entwicklungen in der Haus- und Gebäudetechnik werden immer anspruchsvoller.“

Über Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg

Im Fachverband Sanitär-Heizung-Klima (SHK) Baden-Württemberg sind 47 Innungen mit rund 3.200 organisierten Handwerksbetrieben des Installations- und Heizungsbaus, der Klempnerei, des Ofen- und Luftheizungsbaus sowie des Behälter- und Apparatebaus zusammengeschlossen. Als Berufsorganisation vertritt der Fachverband die fachlichen und wirtschaftlichen Interessen der Mitgliedsbetriebe gegenüber Staat, Herstellern, Großhandel und Versorgungsunternehmen. Mehr als 4.700 Lehrlinge werden in den vier Berufen derzeit ausgebildet.

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