Der gebürtige Pole Mieczyslaw Gasowski hat sein philosophisch-theologisches Studium mit an der damaligen katholischen Elite-Universität Lublin abgeschlossen. Kurz darauf erhielt er glücklicherweise einen gültigen Reisepass, welcher es ihm erlaubte in die freie Welt zu gehen. Er lebte in Großbritannien, Frankreich, Italien, USA, Guinea (Westafrika) und schließlich wurde er in Österreich ansässig wo er heute noch mit seiner Frau und mit seinen beiden Söhnen lebe und arbeitet.
In „Passerelle“ (ISBN: 978-3-95716-271-7) dokumentiert Paul Martin Kesselring die Stationen und Impulse einer suchenden, aufmerksamen Wanderschaft. Auf Reisen in Deutschland, Frankreich und den Kapverdischen Inseln lernt Vera, die Erzählerin, interessante ökologische und soziale Projekte kennen. Sie ist eine Frau, die sich in der Lebensmitte zu finden glaubt und nicht nur Bilanz ziehen will, sondern den Aufbruch, die Suche neuer Wege erwägt. Die Leser folgen in dieser Geschichte den Spuren von Vera, die ihnen in aller Offenheit Teile ihres Lebens anvertraut. Sie teilt ihre Gedankenwelt und ihrer Philosophie, ihre Wahrnehmungen auf Reisen und ihre Begegnungen mit Menschen aus verschiedenen Schichten und Kulturen, die manchmal – wie sie selbst – vor den komplexen Seiten des Lebens und des Verstehens zu kapitulieren drohen.
Paul Martin Kesselring hat selbst einen sehr vielseitigen Lebensweg hinter sich. Der gebürtige Schweizer erlernte ursprünglich einen technischen Beruf. Eine Nahtoderfahrung während einer schweren Krankheit löste eine Wende in seinem Leben aus. Er studierte Geografie und Biologie, unterrichtete fast drei Jahrzehnte lang an Sekundarschulen, verfasste schulbezogene Fachbücher und zwei Standardwerke zum Bau von Saiteninstrumenten. Mitte der 1990er Jahre erwarb er in Frankreich ein altes, verfallenes Gehöft, das er mit der Eigenleistung von Familienmitgliedern, Freunden und anderen Freiwilligen in ein schmuckes Öko-Hotel umbaute.
Lothar Baumgartens Roman „Der Fotograf – Trügerische Reflexe“ (ISBN: 9783957161802, Verlag Kern) formt aus Reisebeschreibungen, Erzählungen und Tagebucheinträgen das Kaleidoskop eines Lebens. Beobachtungen, Begegnungen, Beziehungen, Sehnsucht, Scheitern und Gelingen: Der Fotograf ist unterwegs zwischen Island und Ladakh, zwischen Breslau und München, zwischen Menschen und Landschaften. Als Betroffener erlebt er mit buchstäblich wachem Auge die wirtschaftlichen und politischen Verwerfungen der Macht im 20. Jahrhundert. Zu den Ereignissen aus Vergangenheit und Gegenwart entstehen vor dem geistigen Auge Bilder aus Worten – so wie es für das Schaffen eines Fotografen angemessen ist. Der Roman schafft quasi ein Paradox: es ist eine bilderreiche Geschichte, die ohne eine einzige Abbildung auskommt. Es ist eine Biografie, die auf eine chronologische Reihung von Ereignissen verzichtet, aber aus vielen Facetten zusammengesetzt ein lebendiges Bild eines Lebens ergibt.
Der mittlerweile verstorbene Autor Lothar Baumgarten, geboren 1934 in Frankfurt am Main, hatte seine Kindheit in Breslau verlebt. Er studierte nach dem Weltkrieg ein Vielfächerstudium in Frankfurt und München. Schon früh begann er, sich mit Fotografie und Schriftstellerei zu befassen und bereiste viele Länder der Erde. Zuletzt lebte er zurückgezogen im Taunus. Aus dieser Fülle von Erfahrung hat er mit „Der Fotograf“ einen lesenswerten Roman komponiert.
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