Doch in der Stadt einen Platz für den Arbeiterbus oder den Pritschenwagen mit Material in der Nähe der Baustelle zu finden – ein schwieriges Unterfangen. Das hatten Handwerker schon vor Jahren beklagt. Es gebe eine Reihe von Parkkonzepten, mit denen Städte und Gemeinden versuchen, den unterschiedlichen Verkehrsinteressen gerecht zu werden. Den besonderen Einsatzbedingungen von Handwerkern wie häufig wechselnde Einsatzstellen, ganztägigen Standzeiten am Einsatzort oder der Notwendigkeit, einen Werkstattwagen in unmittelbarer Nähe zur Baustelle abstellen zu müssen, würden diese Konzepte aber oft nicht gerecht, hatten Vogelsberger Handwerker in der Vergangenheit schon des Öfteren kritisiert. Auch die Ausnahmegenehmigungen würden nicht wirklich helfen, sie seien stets auf den Bereich der jeweiligen Straßenverkehrsbehörde beschränkt. Die Folge: Die Firmenchefs müssen unter Umständen eine Vielzahl von Einzelanträgen bei den verschiedenen Behörden stellen – vor allem, wenn sie Kunden in mehreren Städten und Gemeinden haben.
Die Verkehrsbehörde des Vogelsbergkreises hatte daher schon vor Jahren einen Vorstoß unternommen, um eine entsprechende Vereinbarung auf den Weg zu bringen. Der Versuch scheiterte allerdings. Der Grund: Diese Vereinbarung kann nur geschlossen werden, wenn alle Gemeinden mitmachen. Das genau war nicht der Fall, schildert Uwe Kraft, der Leiter des Amtes für Straßenverkehrsangelegenheiten, den Hintergrund.
Der zweite Versuch gelang: In einer Bürgermeisterdienstversammlung im Kreishaus unterzeichneten die Rathauschefs aller Vogelsberger Kommunen die entsprechende Kooperationsvereinbarung. Eingeholt werden mussten zudem die Unterschriften von über 200 Ordnungsbehörden, die der ivm angehören. ivm steht für Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain, diese Gesellschaft übernimmt die Gesamtkoordination.
„Jetzt ist alles unter Dach und Fach: Ab September können unsere Handwerker in ihrer Heimatkommune den Handwerkerparkausweis beantragen. Und damit können sie nicht nur in Frankfurt, sondern auch in Damstadt, Hanau, Offenbach, Mainz, Wiesbaden und vielen anderen Städten mehr im Speckgürtel Frankfurts parken. Die Kleinteiligkeit hat ein Ende: Ab sofort muss nicht mehr für jede Kommune Stadt, in der man eine Baustelle hat, eine extra Ausnahmegenehmigung beantragt werden. Das spart Geld und Zeit“, betont Landrat Manfred Görig.
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