„Die vor uns liegenden Aufgaben werden größer statt kleiner. Wohnungsmarktentspannung, soziale Stadtentwicklung, Klimaschutz, Zukunft der Mobilität – auf all diesen Gebieten sollte Berlin den Anspruch haben, Modellstadt und Vorbild bei der Problemlösung zu sein. Das geht aber nur gemeinsam mit der Wirtschaft“, so Kern weiter. Dazu vor allem wichtig: Vertrauen zurückgewinnen.
Neubaurekord, stabile Mieten, stabiler Leerstand
2020 haben die BBU-Mitgliedsunternehmen in Berlin mit 6.792 fertiggestellten Wohnungen einen neuen Rekord aufgestellt. Seit 2010 sind von ihnen damit 25.988 Wohnungen neu errichtet worden, bis 2025 sollen weitere 42.064 Wohnungen folgen. Dabei kosteten ihre Wohnungen durchschnittlich 6,20 Euro nettokalt pro Monat und Quadratmeter – trotz Mietendeckels mit seinen Absenkungsvorgaben bei Überschreiten von Höchstmieten nur 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr. „Die stabilen Mieten trotz Mietendeckels zeigen, wie moderat die Mieten bei unseren Unternehmen sind“, so Kern.
Modernisierungen im verschärften Rückwärtsgang
Trotz der weiterhin ansehnlichen Zuwächse beim Neubau (+16,5 %) sind die Investitionen der sozialen Wohnungswirtschaft 2020 insgesamt kaum noch gewachsen. Das Plus von nur noch 4,4 Prozent war nicht nur der niedrigste Zuwachs seit acht Jahren, sondern lag auch deutlich unter dem Durchschnitt der Entwicklung der letzten zehn Jahre (+13,1 % p.a.). Besonders besorgniserregend: Der gegenüber dem Vorjahr weiter beschleunigte Rückgang der Modernisierungsinvestitionen (-12,0 %). Kern: „Hierin zeigen sich ganz klar die Spuren der Verunsicherung durch den gescheiterten Mietendeckel und die Enteignungsdiskussion.“
Mehr Miteinander für ein soziales und klimagerechtes Berlin
In einer Befragung des BBU stellten seine Mitgliedsunternehmen der Berliner Neubaupolitik kein gutes Zeugnis aus. Gut 74 Prozent bewerteten die Neubaupolitik des Senats mit maximal zwei von fünf Sternen – in jedem Onlineportal ein K.O.-Kriterium. Angesichts der Erwartungen eines weiteren Bevölkerungswachstums mit steigender Nachfrage nach (insbesondere größeren) Wohnungen wünschen sich die Unternehmen vom Land Berlin vor allem schnellere Bauplanungsverfahren, mehr Bauland und ein besseres Neubauklima. Hierzu setzt der BBU für die nächste Legislatur u. a. auf den Ausbau des gemeinwohlorientierten Mietwohnungsbestandes, ein Bau- und Infrastrukturbeschleunigungsgesetz, das Voranbringen der Verkehrs- und Mobilitätswende, die Stärkung der Energienetze und die Fokussierung auf den klimagerechten und klimaresilienten Umbau der Stadt.
Die BBU-Jahresstatistik
Die BBU-Jahresstatistik basiert auf der jährlich unter den BBU-Mitgliedsunternehmen in Berlin und Brandenburg durchgeführten Vollerhebung, u. a. zu Mieten, Investitionen oder Leerstand. Die Ergebnisse stehen für 44 Prozent des Mietwohnungsmarktes und machen die Statistik damit zusammen mit dem BBU-Marktmonitor zu einem Wegweiser für die Realität am Mietwohnungsmarkt der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg.
DIE THEMEN IM ÜBERBLICK
Die soziale Wohnungswirtschaft wächst für Berlin
Weniger Vertrauen = sinkende Investitionsdynamik
Perspektive Zukunft – Miteinander statt Gegeneinander
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