Auf der gerade veröffentlichten neuen "Roten Liste der Amphibien Deutschlands" ist die Kreuzkröte nun in Kategorie 2, also als "stark gefährdet" eingestuft. Auf der letzten "Roten Liste" von 2009 stand sie noch auf der Vorwarnliste. Damit wurde die Kreuzkröte nun um gleich um zwei Kategorien hochgestuft, was ihre landesweit katastrophale Bestandsentwicklung widerspiegelt. "Umso unverständlicher und verantwortungsloser ist es, dass Berlin sein letztes Kreuzkröten-Vorkommen, noch dazu eines der größten verbliebenen bundesweit, für das Bauprojekt am ‚Pankower Tor‘ aufs Spiel setzen will", sagt Dr. Melanie von Orlow, Geschäftsführerin des NABU Berlin.
Statt dem Investor Krieger Handel SE Steine aus dem Weg zu räumen, müsste die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) alles daran setzen, den Lebensraum der Kreuzkröten zu erhalten. "Wir haben ein Konzept vorgelegt, wie sich der Schutz der Kreuzkröten und eine Wohnbebauung am ‚Pankower Tor‘ vereinbaren ließen", sagt von Orlow, "aber Senat und Bezirk agieren weiterhin, als existierten die Tiere dort überhaupt nicht." Gerade erst habe der grüne Pankower Stadtrat für Stadtentwicklung, Vollrad Kuhn, ein Gesprächsangebot des NABU Berlin abgelehnt.
Deutschland trägt besondere Verantwortung für die Art
Die Autoren der "Roten Liste" weisen eigens darauf hin, dass Deutschland für den Fortbestand der Kreuzkröte eine besondere Verantwortung trägt, weil es im Zentrum des Verbreitungsgebiets der Art liegt. Weiter heißt es: "Angesichts des rapiden Bestandsrückgangs in den größten Teilen des Bundesgebietes sollten auf der Ebene der Länder eine kurzfristige Erarbeitung und ambitionierte Umsetzung von Schutzkonzepten erfolgen, um die Kreuzkröte in der Fläche zu halten, die Konnektivität der Populationen zu sichern und einem Zurückweichen der Arealgrenze entgegenzuwirken."
Dazu von Orlow: "Von Ambitionen im Artenschutz kann beim rot-rot-grünen Senat leider keine Rede sein. Das ist wirklich enttäuschend!"
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