Er ist über alle Grenzen hinaus bekannt: Der deutsche Mittelstand. Oft handelt es sich um führende Nischenanbieter in ihrer jeweiligen Branche. Meist sind diese Hidden Champions keine großen Konzerne, sondern eher kleine Unternehmen mit einer tiefen Verwurzelung in ihrer Heimatregion. Die Kombination aus langfristiger Ausrichtung und zahlreichen Wettbewerbsvorteilen in der Nische ermöglicht ihnen eine hohe Rentabilität.
Nicht nur Deutschland hat diese Hidden Champions: In jedem europäischen Land gibt es viele spannende Small- und Mid-Cap-Unternehmen, deren Aktien über die Börse gehandelt werden. Alexander Lippert ist von ihnen überzeugt: „Gerade in der Corona-Pandemie zeigten mehrere Hidden Champions, wie zügig sie ihre Kostenbasis anpassen konnten. Viele von ihnen sind sogar strukturelle Gewinner dieser Krise. Nicht zuletzt dank solider Bilanzrelationen konnten sie oftmals Marktanteilsgewinne verzeichnen.“ Das führt Lippert auf strukturelle Vorteile der Kleinen zurück.
Schnell und flexibel
Ein Beispiel dafür sei ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit. Hier seien klein- bis mittelgroßkapitalisierte Gesellschaften gut für die Zukunft aufgestellt: „Das langfristige Wohl der Firma samt Aktionären, Mitarbeitern und anderen Stakeholdern trägt zu einer höheren Konstanz in der Unternehmensführung sowie zu Wertzuwachs bei“, sagt Lippert. Dank geringer Optimierung der Bilanzstrukturen könnten Hidden Champions gegenüber Konzernen Ausgaben für zukünftiges Wachstum, etwa in Forschung und Entwicklung oder Erweiterungsinvestitionen, auch in schwierigen Zeiten finanzieren. „Anorganische Wachstumsorgien“, wie Lippert die Expansionsstrategien von Großunternehmen über Übernahmen und Fusionen nennt, könnten genau diese wichtigen Ausgaben gefährden.
Informationsdefizite ermöglichen Chancen
„In Small Caps zu investieren ist viel schwieriger, teurer und aufwendiger als Aktien von Unternehmen aus der ersten Börsenreihe zu kaufen“, sagt Lippert. Zu den Herausforderungen der Anlage in Nebenwerte zähle ein Mangel an öffentlich zugänglichen Informationen. Aufgrund der fehlenden Aufmerksamkeit für diese Aktien gebe es nur spärliche Auskünfte und noch weniger Expertenmeinungen darüber, wie die Zukunft eines solchen Unternehmens aussehen könnte. Zudem fehle es an Vermittlern, wie zum Beispiel Analysten und Journalisten. Diese erklären normalerweise in unterschiedlichster Form, was in den Unternehmen vor sich geht. „Ein Ausbleiben dieser Informationsinstanzen führt zu einer langsamen Verarbeitung von Neuigkeiten“, erklärt Lippert.
Das könnten Anleger nutzen, sagt Lippert. Da gerade den Unternehmen aus der zweiten Börsenreihe weniger Aufmerksamkeit und Investoreninteresse zukomme, ergäben sich weniger liquide Märkte und die Transaktionskosten seien aufgrund großer Geld-Brief-Spannen hoch. Es gebe schlicht weniger Käufer und Verkäufer in diesen Werten. Das führe zu einer hohen Volatilität, wenn große Transaktionen in der Aktie auf eine geringe Liquidität treffen. „Solche temporären Kurseskapaden können geduldige und informierte Anleger für sich nutzen“, so Lippert. Dennoch: Small Caps seien durch die beschriebenen Markteigenschaften nicht für jeden Anlegertyp geeignet.
Tiefe Analysen lohnen sich
Eine der größten Chancen von Investments in Small Caps sieht Lippert in den überlegenen Wachstumspotenzialen im Vergleich zu oftmals reifen, gesättigten und bürokratisch organisierten Großkonzernen. Die Anlage in ein wachstumsstarkes Unternehmen in einer hochprofitablen Nische mit wenig Konkurrenz könne so auf lange Sicht äußerst lukrativ sein. „Wer diese Perlen vor anderen findet, kann gleich doppelt profitieren: Denn eine zuverlässige Ausweitung der Gewinnbasis geht in der Regel einher mit einer erheblichen Expansion des am Markt dafür bezahlten Vielfachen“, sagt Lippert.
Die höhere Wertschätzung der Gewinnaussichten eines Unternehmens sei damit eine immense Quelle zusätzlicher Rendite. „Daher bieten Small Caps große Chancen für interessierte und ambitionierte Kleinanleger, aber auch für spezialisierte Investoren wie unser Team mit unseren beiden Fonds“, sagt Lippert. Er pflege einen engen Kontakt zu dem Management der Unternehmen, in die die Fonds investiert sind. „Nur wer ein gutes Verständnis für das Geschäftsmodell eines Unternehmens und dessen Erfolgsaussichten hat, hat am Ende auch die Disziplin, Irrationalitäten des Marktes zu überstehen“, so Lippert.
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