Grundlagen schaffen
Ursula Pasch weist in diesem Zusammenhang auf die „City Conference“ Anfang nächsten Jahres hin, auf der Ideen für die Innenstadt vorgestellt und diskutiert werden sollen. Auch die Beauftragung eines Meinungsforschungsinstitutes durch den Verkehrsverein deckt sich mit dem Anspruch, Impulsgeber zu sein. Fundierte Untersuchungen und Umfragen sollen klären, wie Bielefeld von außen und innen wahrgenommen wird und welche Bedarfe aus Bürgersicht bei der Innenstadtentwicklung bestehen. Die Ergebnisse könnten als wichtige Basis für weitere Planungen dienen.
Pasch sendet auch ein Signal in Richtung Politik: „Die Zukunftsfähigkeit Bielefelds hat noch nicht die Priorität, die sie bräuchte. Gutes Stadtmarketing kostet einfach auch Geld.“
Gemeinschaft ist unverzichtbar
Martin Knabenreich, Geschäftsführer des Verkehrsvereins und von Bielefeld Marketing, stößt in dasselbe Horn, als er in seiner Rede darauf hinweist, dass Stadtfeste und Großveranstaltungen wichtige gesellschaftliche und soziale Ventile sind. „Hier kommen Menschen unterschiedlicher gesellschaftlicher Schichten zusammen, hier entstehen Gemeinschaftsgefühl und Lebensqualität“, so Knabenreich. Er blickt auf ein Geschäftsjahr zurück, das Corona-bedingt von Schwierigkeiten und auch Enttäuschungen geprägt war – etwa der Absage des Weihnachtsmarktes 2020 –, genauso aber auch von neuen Herausforderungen, Aufgaben und Chancen.
Aktiv für die Innenstadt
Knabenreich weist auf eine Kernaufgabe von Bielefeld Marketing hin, die in Zeiten der Pandemie und des wachsenden Online-Handels auch für Politik und Verwaltung spürbar an Relevanz gewinnt: das City-Management. Mit der Bereitstellung von Fördergeldern konnte hier im letzten Jahr eine Kooperation von der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEGE), Stadtentwicklung der Stadt Bielefeld und Bielefeld Marketing auf die Beine gestellt werden. Im Ergebnis formierte sich das neue City.Team, dessen Aufgabe es ist, einen offenen und breit abgestimmten Prozess in Gang zu setzen und zu steuern. Aufbauend auf einer Analyse-Phase benennt das City.Team Handlungsschwerpunkte für kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen, mit denen die Bielefelder Innenstadt als attraktives Zentrum mit überregionaler Bedeutung gestärkt wird. Die Umsetzung geht mit einem kontinuierlichen City-Management einher und bezieht relevante Akteurinnen und Akteure sowie Bürgerinnen und Bürger mit ein.
Wieso eigentlich Verkehr?
Die Bereitschaft zur Modernisierung des Verkehrsvereins greifen auch „Die Stereotypen“ in ihrer Performance unterhaltsam auf. Die Improtheater-Profis Vera Passy und Marvin Meinhold gehen mit den Mitgliedern auf die – nicht immer ganz ernst gemeinte – Suche nach einem neuen, möglicherweise passenderen Namen für den Verein, der mit „Verkehr“ im eigentlichen Sinne nichts zu tun hat. Ob sich unter den Vorschlägen bereits ein ernsthafter Anwärter auf einen neuen Vereinsnamen befindet oder es beim jetzigen Namen bleiben wird, muss abgewartet werden.
Mehr Beteiligung
Im weiteren Verlauf der Jahresversammlung beschließen die Mitglieder eine Neufassung der Satzung des Verkehrsvereins, die seit der Vereinsgründung im Jahre 1980 nicht überarbeitet wurde und daher an vielen Stellen nicht mehr zeitgemäß wirkt. Neben dem erklärten Ziel der Förderung der Stadt Bielefeld und der Stärkung ihrer Position in der Region Ostwestfalen-Lippe betont die Satzungsneufassung unter anderem den Anspruch des Verkehrsvereins, ein Impulsgeber für die Willkommenskultur und Wirtschaftskraft sowie eine nachhaltige Stadtentwicklung in Bielefeld zu sein. Ausdrücklich erklären die Mitglieder, sich für Maßnahmen einsetzen zu wollen, die der Förderung der Bürgerbeteiligung dienen.
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