Bund fördert Bündnis zur Stärkung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum mit 15 Millionen Euro

Blutdruck, Herzfrequenz oder Blutzuckerwerte – diese Vitalparameter sollen künftig von einem telemedizinischen Terminal zum Arzt übertragen werden, um die medizinische Versorgung vor auf dem ‚flachen Land‘ zu sichern. Noch klingt das wie Zukunftsmusik. Doch welche technischen und rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden müssen, daran arbeiten schon jetzt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Thiem-Research, der Forschungstochter des Carl-Thiem-Klinikums, gemeinsam mit Partnern wie der BTU.

Die telemedizinischen Terminals sollen an zentralen Stellen im ländlichen Raum in der Lausitz aufgebaut werden und so den Kontakt zwischen Arzt und Patient ermöglichen und dem Arzt bei Bedarf auch einen visuellen Eindruck vom Patienten geben. Gerade im ländlichen, dünn besiedelten Raum würde dies Patientinnen und Patienten lange Fahrten für Routineuntersuchungen zum Hausarzt ersparen.

In den vergangenen Monaten haben die Leiterinnen des Forschungsprojektes „com(m) 2020“ Dr. Franziska König und Dr. Jana Kube Anregungen von Akteuren vor Ort gesammelt und daraus Ideen für die Umsetzung entwickelt. Im Spremberger Ortsteil Schwarze Pumpe ist beispielweise ein „Gesundheitslandhaus“ geplant. Mit Patienten-Café, Gemeindeschwester und telemedizinischem Terminal wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Thiem-Research gemeinsam mit der Kommune einen Anlaufpunkt für die medizinische Grundversorgung der Anwohner schaffen.

Ihr Forschungsprojekt „com(m) 2020“ konnte beim Bund punkten – 15 Millionen Euro wurden jetzt für die weitere Strategieentwicklung bewilligt. In der Begutachtung des Projekts lobte der Bund insbesondere die enge Verzahnung zwischen den beteiligten Wissenschafts- und Wirtschaftspartnern und den engagierten Lausitzer Kommunen. Ziel ist es, die medizinische Versorgung für die Menschen in ländlichen Regionen wie Südbrandenburg langfristig zu sichern. Dazu sollen in Spremberg sowie den vier weiteren Modellkommunen, Forst, Welzow, Luckau und Elsterwerda technologische und soziale Innovationen im Bereich der Gesundheitsversorgung umgesetzt werden.

„Die Stadt Spremberg ist stolz darauf, Partner dieses tollen Projektes zu sein“, betont Sprembergs Bürgermeisterin Christine Herntier. „Eine moderne, leistungsfähige medizinische Versorgung ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn es darum geht, gute Arbeits- und Lebensbedingungen zu schaffen. Dabei müssen neue Wege gegangen werden.“

Mit dem Zuschlag geht die Strategieentwicklung für das Bündnis jetzt in die heiße Phase. So können beispielsweise konkrete Maßnahmen festgelegt werden und anschließend Themen wie Datenschutz, Betriebskonzept und ärztliche Anbindung erarbeitet und umgesetzt werden.

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