Was damals die Kunstwelt schockierte, zählt heute zum etablierten Kanon und hat einige der spektakulärsten Werke des 20. Jahrhunderts hervorgebracht. Wir haben uns für Sie auf die Suche gemacht und bemerkenswerte Arbeiten entdeckt. Unsere Lieblingsstücke möchten wir Ihnen hier gerne vorstellen und wärmstens ans Herz legen.
„Rot ist Leben, Energie, Potenz, Macht, Liebe, Wärme, Kraft. Rot macht high“, äußerte Rupprecht Geiger einmal und verschrieb sich der roten Farbe mit Leidenschaft. Sanfte, fast unmerkliche Übergänge von leuchtendem Pink zu warmem Rot, ein floureszierendes Kolorit von intensiver Strahlkraft in einem glatten, gespritzten Farbauftrag bestimmt auch das Werk mit dem Titel „735/81“. Es gelingt dem Künstler, die Bildfläche zu entmaterialisieren und einen meditativen Farb-Licht-Raum zu erschaffen, der den Betrachter zu Grenzerfahrungen des Sehens einlädt.
Rupprecht Geiger, „735/81“, 1981
Acryl auf Leinwand, 125 x 130 cm
rückseitig auf der umgeschlagenen Leinwand
oben signiert, betitelt, datiert „Geigerʼ 735/81“
Pia Dornacher/Julia Geiger, Werkverzeichnis 1942 –2002,
Gemälde und Objekte, Architekturbezogene Kunst, Prestel Verlag 2003,
Werkverzeichnis Nr. 701 mit farbiger Abbildung S. 253
– Aluminium-Retro Originalrahmen –
N 9381
Mit wattegepolsterten, farbgetränkten Kissenbildern machte Gotthard Graubner in den 1960er Jahren auf sich aufmerksam und eroberte sich mit seinen Farbraumkörpern einen Platz in der Geschichte der Nachkriegskunst. Die Arbeiten auf Papier stehen seinen Leinwänden in nichts nach. Ein fein abgestimmtes Miteinander von Grün, Gelb, Blau, Violett und hauchzartem Schwarz durchdringt und überlagt sich auf diesem Blatt und entfaltet ein ebenso zartes wie überbordendes Universum in Raum und Farbe.
Gotthard Graubner, Ohne Titel, 1983
Gouache und Aquarell auf festem Velin,
74 x 55,5 cm, gerahmt 100 x 89 cm
unten Mitte signiert, datiert „Graubner 83“
N 9388
„Die Malerei an der Staffelei […] hat ihre Zeit gehabt. Heute tut sie die letzten, manchmal noch großzügigen Atemzüge einer langen Alleinherrschaft.“ Deutliche Worte eines künstlerischen Manifests und eine unmissverständliche Absage an die jahrhundertealte Tradition. Und doch spielt die Farbe in dieser Akkumulation von Arman eine zentrale Rolle: 51 ausgedrückte Tuben roter Acrylfarbe mitsamt ihren abgeschraubten Deckeln sowie ihrem Inhalt, der in verschlungenen Farbbahnen über die rote Leinwand rinnt, erobern sich die Fläche in einer einzigartigen Komposition.
Arman, „Red Paint Tubes“, 1987
Rote Maltuben auf Leinwand in einer Plexiglas-Box,
103 x 11 x 87,5 cm
rückseitig auf der umgeschlagenen Leinwand signiert, datiert „Arman 87“
Das Werk ist registriert im Archiv Denyse Durand-Ruel
unter der Nummer 5630.
N 9426
In der Stunde Null nach den Erschütterungen des Zweiten Weltkriegs hoben die jungen Künstler der Gruppe ZERO mit kühnen Experimenten, spektakulären Aktionen und legendären Environments eine völlig neue Kunst aus der Taufe. Otto Piene tauschte den Pinsel gegen das Feuer, zündete Lösungsmittel an und schuf mit Flammen und Rauch Bilder von elementarer Urkraft. Mit ihren Brandmalen, Rußspuren und Farbkrusten entfaltet auch seine Feuer-„Kaskade“ aus dem Jahr 1999 dramatische Bildwirkungen.
Otto Piene, „Kaskade“, 1999
Feuergouache auf Leinen auf Karton, 70 x 50 cm
rückseitig signiert, datiert, betitelt, bezeichnet
„piene (eingekreist), ,99‘ ,kaskade’ 70 x 50 cm Feuerbild a. Leinenkarton“
N 9450
Der Katalog mit 56 Seiten und 26 farbigen Abbildungen und erläuternden Bildtexten ist lieferbar und kostet 15 Euro Schutzgebühr inkl. Versandkosten innerhalb Europas.
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