Im Fokus des Exzellenznetzwerks 2021 stand neben dem Hauptthema des betrieblichen Energiemanagement wieder das allgegenwärtige und immer wichtiger werdende Klimamanagement.
Die Vielzahl an Fachvorträgen inklusive Diskussionen und Online-Fragen durch die Zuschauer boten trotz des digitalen Formats ausreichend Raum für den erwünschten Erfahrungsaustausch.
Aus Sicht zweier Verbände wurde das diesjährige Exzellenznetzwerk mit einer Keynote zum Thema „Wie viel Energieeffizienz brauchen wir zur Klimaneutralität?“ von Cristian Noll, dem Geschäftsführer der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) zusammen mit Dr. Eberhard von Rottenburg, Stellvertretender Abteilungsleiter des Bereichs Energie- und Klimapolitik des Bundesverbands der Deutschen Industrie e.V. (BDI), eröffnet. Hier wurden kurz vor der Bundestagswahl die aktuellen politischen Entwicklungen auf dem Weg zur Klimaneutralität diskutiert. Beide Verbände zeigten deutlich, dass Klimaneutralität aktuell zwar das zentrale Thema in der Politik ist, aber Maßnahmen zu mehr Energieeffizienz eines der wesentlichen Schlüsselelemente für Klimaschutz und damit auch der Energiewende ist.
Zum Thema Innovationen im Energiemanagement berichtete Prof. Dr.-Ing. Mark Junge der Limón GmbH, wobei er Einblicke in das System des „Machine Learning“ gab: eine fast künstliche Intelligenz, die Datenerfassung vereinfacht und bessere Vorhersagen zu Einsparpotentialen und Energiebedarf prognostizieren kann.
Herr Prof. Dr. Ulrich Nissen, Mitarbeiter im DIN-Normungsausschuss “Energieeffizienz und Energiemanagement” (zuständig für ISO 50001 etc.), präsentierte die wichtigsten Neuerungen zur ISO 50006 (aktueller Stand der Revision) und referierte in einem weiteren Vortrag über die taufrische Norm „ValERI“, einer Methodikgrundlage, um standardisierte energiebezogene Investitionsentscheidungen systematisch umzusetzen.
Traditionell berichtete der Experte Andreas Große der Becker Büttner Held Rechtsanwaltskanzlei (BBH) über energierechtliche Neuerungen, die insbesondere Auswirkungen auf das betriebliche Energiemanagement entfalten. Im Vordergrund standen dieses Jahr die Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), das Klimaschutzgesetz (KSG) und natürlich auch die Änderungen, die durch den Entwurf der Leitlinien für Klima-, Umweltschutz- und Energiebeihilfen (KUEBLL; engl.: CEEAG) bevorstehen.
Der weitere Nachmittag stand ganz unter dem Stern des strategischen Dreiklangs „Vermeiden – Reduzieren – Kompensieren“ des Klimamanagements.
Frank Blume, der Produktmanager für Carbon Economy der GUTcert, gab einen Einblick, wie der Einstieg zum Klimamanagement mittels bestehenden Managements (z.B. Energiemanagement) gelingt. Zudem stellte Herr Blume sich den kritischen Fragen, ob das tatsächlich alles klimaneutral ist und wie eine systematische Bilanzierung und Verifizierung die Glaubwürdigkeit auch für Konsumenten erhöht.
Oliver Spring von Nomad Foods berichtete in seinem Beitrag „Our Journey to Net-Zero“, wie durch Science Based Targets, also wissenschaftlich basierte Ziele, sein Unternehmen die Klimaneutralität erreichen will und wird. In einem GUTcert-Interview mit Herrn Spring wurde bereits Ende 2020 sehr deutlich, dass man auch mit einem großen und internationalen Konzern das Thema Klimaneutralität leben kann.
Zum Schluss folgte eine Reihe von Impulsvorträgen, denn Motto des Exzellenznetzwerks ist „Keine Theorie ohne praktische Beispiele“.
Holk Schubert, Auditor der GUTcert und Berater beim BFE Institut für Energie und Umwelt, brachte seine Erfahrungen aus dem gelebten Klimamanagement mit ein und informierte über Hemmnisse, Probleme, aber auch Erfolge, die auf dem Weg zur Klimaneutralität bevorstehen.
Thomas Clauss der Stadtwerke Tübingen GmbH betreibt seit 2015 erfolgreich ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 und hatte 2020 die erste Corporate-Carbon-Footprint-Verifizierung mit seinem Unternehmen angedockt. Er verdeutlichte, dass diverse Grundlagen des EnMS bereits für ein KliMS verwendet werden können, um beide Systeme perfekt miteinander zu kombinieren. Wichtig ist hier allerdings, dass ein belastbarer Reduktionspfad definiert wird und die relevanten Stakeholder eingebunden werden.
Jörg Waltentin der Wipak Walsrode GmbH & Co. KG stellte die in seinem Unternehmen angewendeten Instrumente, Methoden und Herausforderungen auf dem Weg zu klimaneutraler Produktion und Produkten vor.
Für viele Unternehmen ist der erste Schritt der Wichtigste. Aber: Aller Anfang ist schwer! Verantwortliche sind mit vielen Herausforderungen konfrontiert; Sorgfalt bei der Datenerfassung wird erwartet ebenso wie Kreativität bei der Lösungssuche an den Stellen, wo noch keine verlässlichen Daten bestehen. Hinzu kommt die geforderte Transparenz bei der Ermittlungsmethodik.
Um die Glaubwürdigkeit der Klimaneutralität bzw. des Carbon Footprint von Firmen, Produkten und Projekten sicherzustellen oder sogar das Klimamanagement in ein bestehendes Energiemanagementsystem zu integrieren, stehen Ihnen die GUTcert-Experten im Rahmen des gesamten Verfahrens selbstverständlich zur Seite.
Der nächste Termin steht übrigens schon fest: Das kommende Exzellenznetzwerk Energiemanagement findet voraussichtlich am 15. September 2022 und bestimmt endlich wieder in einem Berliner Hotel statt. Also: Save the Date!
Die Zertifizierung von Integrierten Managementsystemen mit den Schwerpunkten Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Arbeitssicherheit sowie Energiemanagement ist das Hauptgeschäft der GUTcert. Weitere Kernkompetenzen der GUTcert sind die Verifizierung von Treibhausgasemissionen nach anerkannten Standards sowie die Zertifizierung der Nachhaltigkeitsanforderungen für Biomasse.
Als Mitglied der AFNOR Gruppe bietet die GUTcert ihre Zertifizierungsdienstleistungen im internationalen Netzwerk an, welches weltweit 28 Niederlassungen umfasst und mit 1.500 Auditoren und 20.000 Experten Kunden in über 90 Ländern betreut.
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