Das Programm machte deutlich, worum es SÜDWIND geht: Gemeinsam mit Partner*innen aus dem Globalen Süden kämpft das Institut seit nunmehr 30 Jahren für faire Löhne, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und verbindliche soziale und ökologische Standards in den Lieferketten. Nach einer philosophisch-ethischen Einordnung durch Christoph Fleischmann diskutierten Gewerkschaftsführerin Adela Torres aus Kolumbien und die Frauenrechtlerinnen Namrata Bali aus Indien und Colette Solomon aus Südafrika Fragen existenzsichernder Löhne.
Fazit der Konferenz ist: Neben ungenügendem Engagement von Wirtschaft und Politik gibt es zu große Wissens- und Erkenntnislücken, um faire Löhne global durchzusetzen. Nur die Verbindung von wissenschaftlicher Erkenntnis mit politischem und unternehmerischem Engagement kann zu einer Verbesserung globaler Arbeits- und Lebensverhältnisse führen. Dies betonte auch Dr. Ulrike Dufner, Geschäftsführerin von SÜDWIND: „Wir kämpfen seit 30 Jahren für menschenrechtliche Standards in den Lieferketten. Dass wir auf starken Gegenwind treffen und dicke Bretter bohren müssen, haben die monatelangen Auseinandersetzungen für ein Lieferkettengesetz in Deutschland gezeigt.“
Für die Stadt überbrachte Oberbürgermeisterin Katja Dörner die Glückwünsche zum runden Geburtstag und würdigte das langjährige Engagement des Instituts für mehr soziale Gerechtigkeit. In ihrem Grußwort unterstrich sie: „Nachhaltigkeit in der Weltwirtschaft kann nur gelingen, wenn ökologische Verbesserungen und sozialer Fortschritt gemeinsam erfolgen. Dafür brauchen wir gerechtere Wirtschaftsbeziehungen, die auf fairen Löhnen und Einkommen beruhen. Wir brauchen außerdem Sozial- und Umweltstandards, die ein menschenwürdiges Leben Aller ermöglichen.“
Auch wenn auf dem Weg zu globaler Gerechtigkeit noch viel Arbeit vor SÜDWIND liegt, sind 30 Jahre ein Anlass, innezuhalten und Erfolge zu feiern. Christiane Overkamp, Geschäftsführerin der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen, gratulierte beim Festabend: „SÜDWIND steht für 30 Jahre klare und konsequente ethische Orientierung an den Belangen von Benachteiligten und für sachlich fundierte, praxistaugliche Initiativen für eine gerechtere Weltgesellschaft.“
Der Festakt klang mit einem bunten Programm mit Showeinlagen und musikalischer Begleitung von 15 Musiker*innen des „Kültürklüngel Orkestar“ aus. Das „Kültürklüngel Orkestar“ zählt zu den Bonner Preisträgern des diesjährigen Heimatpreises des Landes NRW.
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