Seit Mitte Juni lebten Wilma und Kenia auf dem Haupt- und Landgestüt Schwaiganger der bayerischen Staatsgüter, um sich mit den beiden Zuchtbullen Romulus und Bergwind zu paaren. Bei Wilma war dieses Zusammentreffen bereits erfolgreich, sie ist trächtig und erwartet im Frühjahr 2022 ein Jungtier. Die Möglichkeit eines Natursprungs für Kuh Kenia, bei der bisher Versuche einer künstlichen Befruchtung leider nicht erfolgreich waren, hat bisher leider nicht geklappt.
„Deshalb haben wir in enger Abstimmungen mit dem Haupt- und Landgestüt Schwaiganger beschlossen, Kenias Hochzeitsreise noch um ein paar Monate zu verlängern, in der Hoffnung, dass sie möglicherweise auch noch trächtig wird“, erklärt Carsten Zehrer, zoologischer Leiter im Tierpark Hellabrunn. „Damit Wilma in der Zwischenzeit nicht alleine im Hellabrunner Mühlendorf ist, ist sie gemeinsam mit einer weitere Kuh vom Gestüt Schwaiganger nach München zurückgekehrt. Die 2019 geborene Kuh wurde vom Tierpflege-Team im Mühlendorf Tabea getauft und ist ebenfalls trächtig, sodass wir uns auf zwei Kälbchen freuen dürfen“, so Zehrer.
Das Haupt- und Landgestüt Schwaiganger beheimatet etwa 250 Pferde der Rassen Deutsches Sportpferd, Süddeutsches Kaltblut sowie Edelbluthaflinger und Haflinger. Weiterhin gehören eine Mutterkuhherde der Rasse Murnau-Werdenfelser Rind mit Nachzuchten (ca. 60 Tiere) und 200 Schafe der Rassen Brillenschaf, Schwarzes Bergschaf und Alpines Steinschaf zum Bestand. Hier wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Tierzucht die Erhaltungszucht von stark in ihrer Existenz bedrohten Nutztierrassen betreiben.
Noch bis Ende Oktober sind die beiden Murnau-Werdenfelser aufgrund der Quarantäne-Richtlinien von den Shetland-Ponys separiert. Daher ist auch der Feldweg am Murnauer Stall vorübergehend gesperrt.
Die Rinderrasse Murnau-Werdenfelser ist eine sehr robuste, alte Landrasse aus Oberbayern, deren Bestand in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen ist. Sie sind Dreinutzungsrinder, die sowohl auf Milchleistung und Fleischqualität wie auch Zugleistung im Arbeitsgespann ausgerichtet sind. Dank der Bestrebungen des Zuchtverbandes konnte die Population seit 2007 wieder deutlich gesteigert werden. Hellabrunn beteiligt sich schon seit vielen Jahren am Zuchtprogramm für diese bedrohte Haustierrasse.
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