Die Unsicherheiten der über Jahre hinweg verwöhnten Marktteilnehmer resultieren unter anderem aus jüngsten Erfahrungen mit der Politik, die sich in ernüchternder Weise oftmals bewusst gegen ökonomische Gesetze zu stellen scheint. So verfolgt beispielsweise China seine Ziele konsequent – auch wenn es zu Marktverwerfungen kommt. „Der Börsenwert chinesischer Aktien ist in der Folge 1.500 Mrd. € gefallen. Zwar scheinen die heftigen Marktreaktionen im Ausmaß übertrieben, auch das Management der aktuellen Immobilienkrise um Evergrande scheint erfolgreich deren Ansteckungsgefahr zu begrenzen, dennoch ist internationales Anlegervertrauen in Teilen verloren“, so Böckelmann.
Ein Beispiel sind die USA. „Der Staat versucht sich durch Präsident Biden auf ein neues, astronomisch hohes Schuldenniveau zu heben, um nahezu planwirtschaftlich Investitionen voranzutreiben“ sagt Böckelmann. Seit ihrem Bestehen wurde die verfassungsmäßige Schuldengrenze an die hundert Mal angehoben. Oft kam es wegen Auseinandersetzungen der beiden Parteien in den Häusern zu Verzögerungen und partiellen Shutdowns, in denen öffentliche Einrichtungen geschlossen und Bedienstete in den unbezahlten Urlaub geschickt wurden. Auch diesmal droht der Konflikt zwischen Demokraten und Republikanern zu eskalieren, sodass zumindest ein kurzfristiger Teil-Shutdown wahrscheinlich ist. Die US-Finanzministerin Janet Yellen – immerhin ehemalige Notenbankpräsidentin – warnte jüngst sogar vor einem gefährlichen Moment für die Kapitalmärkte, sollte es bis zum 18. Oktober keine Einigung geben. „Angesichts der ohnehin gegebenen Marktunsicherheiten könne die Debatte um eine temporäre Zahlungsunfähigkeit der USA ein Auslöser für größere Marktverwerfungen werden. Als Kompromiss ist eine Ausweitung der Schuldengrenze bis zum 3. Dezember realistisch, aber noch keine nachhaltige Lösung “, ist der Experte überzeugt.
Das Gas- und Energiedebakel in Europa
Auch die jüngsten Entwicklungen in Europa wie aktuell die kilometerlangen Schlangen britischer Autofahrer vor teilweise leeren Tankstellen sowie die Versorgungsengpässe in britischen Supermärkten sieht der Investmentexperte kritisch: „Es sind die ersten Folgen des Brexits, der dazu führte, dass zehntausende ausländische LKW-Fahrer das Land verlassen haben – zu viele, um jetzt Güter rechtzeitig von A nach B zu bringen“, so Böckelmann. Das „vermerkelte“ Deutschland hätte hingegen so ziemlich jeden globalen Trend verschlafen. „Das Angebot an Strom wird durch das Abschalten von Kern- und Kohlekraftwerken reduziert, gleichzeitig die Nachfrage durch E-Mobilität erhöht. Nun wundert man sich über steigende Preise oder Abhängigkeiten von russischem Gas“, so Böckelmann.
Potenzial trotzt Impulsmangel und Ernüchterung
Dem Investmentexperten zufolge würde in vielen Regionen der Welt die Politik den Eindruck vermitteln, als würde vor einer Entscheidung nie zu Ende gedacht werden. „Aufbruch sieht definitiv anders aus. Zumindest bedarf es dringend politischer Impulse jenseits des Gelddruckens, die ökonomisch glaubwürdig und belastbar sind“, erläutert Böckelmann.
Bei aller Ernüchterung hätten China und die USA zumindest einen strategischen Plan, um ihre Länder auf den Pfad von Wohlstand zu führen – die Zukunftsinvestitionen von Digitalisierung über Klimaschutz bis hin zu Sicherheit betragen ein zigfaches bisheriger europäischer Ankündigungen. „Und genau dort liegt das Potenzial. Mit Aufatmen haben Kapitalmärkte und europäische Nachbarländer auf ein Scheitern eines denkbaren Linksbündnisses nach der Wahl in Deutschland reagiert. Jetzt haben Grüne und FDP die Chance, Deutschlands jüngsten Fokus auf Soziales und Klima wieder mit Marktwirtschaft und wettbewerbsfähiger Zukunftsperspektive zu verbinden. Wer dann Kanzler wird, ist ziemlich egal. Fraglich bleibt dann nur, wie lange die jeweilige Parteibasis die gefundenen Kompromisse trägt. Aber es könnte erstmal der nötige Ruck durch das Land und vielleicht Europa gehen“, so Böckelmann. Da die Prozesse wohl länger dauern, dürften die kommenden Wochen vor allem durch die anstehende Berichtssaison der Unternehmen geprägt werden. Da die Erholung nach der Pandemie schneller war als von den meisten gedacht, dürfe man glänzende Ergebnisse erwarten. „Das macht Mut trotz hoher Bewertungen und der Bedrohung durch die jüngste Inflationsentwicklung. Der Blick auf das Schlussquartal bleibt selektiv optimistisch“, ist der Experte überzeugt.
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