In die Bewertung flossen über 100 Faktoren ein, die für das Erreichen von Net Zero weltweit anerkannt sind. Dazu gehören unter anderem die nationalen Dekarbonisierungsverpflichtungen sowie länderspezifische Rahmenbedingungen und Faktoren wie etwa das Bevölkerungswachstum. Zudem untersuchte KPMG, welche konkreten Erfolge die Staaten beim Klimaschutz bereits erzielen konnten. Ein Schlüsselfaktor im Index ist die Umsetzungsfähigkeit. Sie spiegelt die Aktivitäten auf dem Markt für kohlenstoffarme Technologien in fünf relevanten Sektoren wider. Dazu zählen unter anderem die Zahl der Patente für grüne Technologien und Unternehmen für saubere Technologien sowie die Innovationsraten.
Goran Mazar, Partner und Leiter des Bereichs ESG bei KPMG in Deutschland: „Deutschlands starke Position ist auf parteiübergreifende Ambitionen und eine inzwischen etablierte Klimaschutzpolitik zurückzuführen. Doch unsere Studie macht auch auf einige Herausforderungen aufmerksam: So bedeutet die Entscheidung, aus der Kernenergie und bis spätestens 2038 auch aus der Kohle auszusteigen eine enorme Anstrengung für den Ausbau grüner Energien, um die entstehende Energielücke zu schließen. Und auch die Netzanbindung von Offshore-Windparks erfordert noch einige Anstrengungen. Wir dürfen gespannt sein, wie eine neue Bundesregierung diese und andere Themen angehen wird, um das Net Zero-Ziel möglichst schnell zu erreichen.“
Vorreiter in Deutschland: Transportgewerbe und Industrie
Besonders positiv in Bezug auf ihre Klimaschutzanstrengungen schneiden in Deutschland das Transportgewerbe und die Industrie ab. Das liegt zum einen an der staatlichen Förderung zum Ausbau der Elektromobilität und elektromobilitätsfreundlichen Gesetzen. Zudem erforschen viele deutsche Industrieunternehmen Möglichkeiten zur Dekarbonisierung, etwa die Verwendung von grünem Wasserstoff zur Stahlherstellung.
Untersuchte Länder für 75 Prozent der Emissionen verantwortlich
Die 32 im Rahmen des NZRI untersuchten Länder sind für etwa drei Viertel der weltweiten Emissionen verantwortlich. Neun von ihnen – zusammen für rund 10 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich – sind bisher verbindliche Netto-Null-Verpflichtungen im Rahmen ihrer nationalen Gesetze eingegangen. Weitere 11 Länder im Index, auf die etwas mehr als 40 Prozent der weltweiten Emissionen entfallen, haben sich Netto-Null-Ziele gesetzt, aber keine verpflichtenden rechtlichen Mechanismen zu deren Umsetzung eingeführt. Solche Ziele sind daher eher als Absichten denn als Verpflichtungen zu betrachten. Die verbleibenden 12 Länder im Index, auf die etwa ein Viertel der weltweiten Emissionen entfällt, haben noch keine nationalen Netto-Null-Ziele festgelegt.
Goran Mazar: „In knapp zwei Wochen beginnt die UN-Klimakonferenz COP26. Mit unserer Analyse wollen wir einen Beitrag dazu leisten, um voneinander zu lernen und sicherzustellen, dass die führenden Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft einen gemeinsamen handlungsorientierten Ansatz zur Bewältigung des Klimaproblems verfolgen. Gespannt sein dürfen wir dabei auch auf Äußerungen der Vertreter aus China und den USA. Diese beiden Staaten gehören zu den größten Treibhausgasemittenten, rangieren aber in unserem Ranking vergleichsweise weit hinten. Wir alle müssen dazu beitragen, dass ‚Net Zero‘ Wirklichkeit wird, bevor es zu spät ist.“
Hinweis: Die gesamten Ergebnisse des „Net Zero Emissions Index“ von KPMG finden Sie unter diesem Link und als pdf-Datei im Anhang.
Die „Top 10“ der Länder des NZRI-Index:
- Norwegen
- Vereinigtes Königreich
- Schweden
- Dänemark
- Deutschland
- Frankreich
- Japan
- Kanada
- Neuseeland
- Italien
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