»Stimmen gegen Rechts« auf der Frankfurter Buchmesse 2021

Der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller VS in ver.di begrüßt die Proteste gegen die Teilnahme von rechtsextremistischen Verlagen auf der Frankfurter Buchmesse, warnt aber gleichzeitig davor, durch verstärkte Öffentlichkeit den Faschisten eine zusätzliche Bühne zu bieten. 

»Wir haben mit unserem Stand genau neben dem der Rechtsextremisten ein sichtbares Zeichen setzen können«, sagt Lena Falkenhagen, die Bundesvorsitzende des VS. Es käme darauf an, durch demokratisches und antifaschistisches Engagement den Rechtsextremen sichtbar entgegenzutreten. »Wir müssen aufpassen, dass die öffentliche Empörung  nicht genau die befördert, gegen die sie sich wendet. Das heißt aber nicht zu schweigen, sondern gesellschaftliche Räume zu besetzen und ganz klar zu machen, dass es die Feinde unserer offenen und rechtsstaatlichen Gesellschaft sind, die auf einer Buchmesse nicht willkommen sind, und nicht Vertreterinnen/Vertreter von Minderheiten.« 

Der stellvertretende Bundesvorsitzende Leander Sukov ergänzt: »Die Losung heißt ‚Kein Fußbreit den Faschisten‘«. Die rechtsradikalen Stände nicht zuzulassen dürfte nach Einschätzung des VS an der Rechtslage scheitern und wäre auch kontraproduktiv. Man wolle den Raum Buchmesse nicht antidemokratischen Vertreterinnen oder Vertretern  überlassen. Im Gegenteil: Es käme darauf an, die rechtsextremen Stände auf Buchmessen mit starken Akteuren und ihren Ständen einzuhegen: »Links der VS und gegenüber die Büchergilde, die ja aus der Gewerkschaftsbewegung kommt, das war schon die richtige Strategie«.

»Der Diskurs um die Beteiligung von Rechtsextremen in unserer Gesellschaft muss ein gesamtgesellschaftlicher sein«, sagt Lena Falkenhagen, »denn Rechtsextreme stehen nicht nur auf unseren Buchmessen, sie senden auch Vertreterinnen und Vertreter in unsere Parlamente. Wir müssen die Grenzen unserer rechtsstaatlichen Gesellschaft klarer definieren.«

Auch die Veranstaltungen des VS auf der Buchmesse Frankfurt 2021 (kuratiert vom stellvertretenden Bundesvorsitzenden Sven j. Olsson) waren volle Erfolge. Die beiden bestbesuchten stammen aus dem Projekt »Stimmen gegen Rechts«:

1. »Verbrannte Orte« – über das Fotoprojekt von und mit Jan Schenk: https://www.twitch.tv/videos/1184593069,
2. Protestlesung gegen rechtsradikales Gedankengut: https://www.twitch.tv/videos/1188958287.

Es lesen Lena Falkenhagen (Bundesvorsitzende Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller), Leander Sukov (Vizepräsident Pen-Zentrum Deutschland und stellvertretender Bundesvorsitzender VS), Carola Christiansen (Präsidentin mörderische Schwestern), Reimer Boy Eilers (Landesvorsitzender VS Hamburg), Isa Theobald (erste Vorsitzende Phantastik-Autoren-Netzwerk PAN), Sven j. Olsson (stellvertretender Bundesvorsitzender VS), Vera Nentwich (ehemalig Vorstandsmitglied des Selfpublisher-Verbandes).

Die Videos sind demnächst auf dem YouTube-Kanal des VS einzusehen: https://www.youtube.com/c/Schriftstellerverband.

Das Projekt »Stimmen gegen Rechts«: https://vs.verdi.de/projekte/stimmen-gegen-rechts.

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