In seinem aktuellen Positionspapier stellt sich der neu gewählte FVDZ-Bundesvorstand erneut gegen die voranschreitende Vergewerblichung der zahnärztlichen Versorgung. „Es darf nicht sein, dass das Patientenwohl und die flächendeckende zahnärztliche Versorgung sukzessive der Gewinnmaximierung investorengetragener Medizinischer Versorgungszentren zum Opfer fallen“, betonte Schrader. Als zusätzliche Belastung hätten sich die „durchgepeitschten“, aber kaum praktikablen Digitalisierungsmaßnahmen erwiesen. Der FVDZ plädiert stattdessen für eine nutzenorientierte Digitalisierung, die Verwaltung erleichtert, indem sie Abläufe vereinfacht und medizinische Daten sicher nutzbar macht und nicht nur einem schieren Modernisierungszwang dient. „Wenn man uns Niedergelassenen immer mehr Zusatzaufgaben aufbrummt, geht das zulasten der Behandlungszeit und -qualität“, erklärte Schrader. Der Freie Verband werde sich weiter deutlich gegen staatlich verordneten Bürokratismus positionieren.
Die Absicht zur Beibehaltung des dualen Systems aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung begrüßt der FVDZ indessen ausdrücklich. Das System habe sich als tragfähige Säule des Gesundheitswesens bewährt. Um dessen Leistungsfähigkeit zu erhalten, sei eine Ausbildungsoffensive für (zahn-)medizinisches Praxispersonal erforderlich, etwa in Form von Förderprogrammen.
Ein besonderes Augenmerk wird der FVDZ auf das Thema „Nachhaltigkeit in der Praxis“ (Green Dentistry) legen. Ressourcenschonendes Arbeiten könne einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Effizienzsteigerung der Praxis leisten. Schrader dazu: „Wir werden Konzepte diskutieren und entwickeln, mit denen sich Ökologie und Ökonomie in der Zahnarztpraxis verbinden lassen.“
Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) ist der größte unabhängige Berufsverband in Deutschland. Er handelt politisch frei und unabhängig. Seine Aufgabe sieht er darin, alternative Handlungsoptionen für Zahnärzte und Zahnärztinnen für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen zu entwickeln. Er engagiert sich für zahnärztliche Therapiefreiheit, Offenheit moderner zahnärztlicher Methoden für alle Patientinnen und Patienten, Prophylaxeförderung, mehr Eigenverantwortung für die Patienten- und Zahnärzteschaft sowie eine solide Finanzierung der Zahnheilkunde.
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