„Der Anpassungsfonds ist nur ein Baustein der internationalen Anpassungsunterstützung, aber auch zusammengerechnet ist die Lücke zwischen den derzeit verfügbaren Mitteln und den benötigten Summen gewaltig. So erscheint das Geld für den Anpassungsfonds auf den ersten Blick nur wie ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagt Julia Grimm, Referentin für Klimafinanzierung bei Germanwatch. „Tatsächlich aber sind gerade diese Gelder ein durchaus starkes Signal an ärmere Länder des globalen Südens.“
Der Anpassungsfonds ist für viele ärmere Entwicklungsländer von zentraler Bedeutung. Er ist einer der wenigen Kanäle, über den diese Länder direkten Zugang zur Finanzierung haben. So müssen sie nicht den aufwändigen Umweg über multilaterale Organisationen gehen, bei dem oft viel Geld hängen bleibt, bevor es dort ankommt, wo es gebraucht wird. Der Fonds finanziert kleine, lokale Projekte mit einem Fokus auf besonders verletzliche Bevölkerungsgruppen.
Der Anpassungsfonds war jedoch oft nicht gut finanziert, was ihm nicht erlaubte, die notwendige Rolle zu spielen. "Entwicklungsländer fordern seit langem, dass der Fonds seine Aktivitäten erheblich ausweitet. Die neuen Finanzzusagen von gestern sind ein erster größerer Schritt in diese Richtung", so Grimm weiter. Wichtig sei nun, dass die laufenden Verhandlungen zu Marktmechanismen (Artikel 6) eine nennenswerte Abgabe für den Anpassungsfonds beschließen. Julia Grimm: „Nur so können auch geberunabhängig langfristig ausreichend Gelder für den Anpassungsfonds garantiert werden.“
Der Bedarf an Finanzierung für Klimaanpassung sowie der Umgang mit nicht mehr vermeidbaren Schäden und Verlusten sind ein dominantes Thema in den laufenden Verhandlungen der COP26. „Auch bei den Koalitionsverhandlungen gehört die internationale Klimafinanzierung hoch auf die Agenda. Der deutsche Beitrag bis 2025 muss deutlich aufgestockt werden. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel bei der Klimafinanzierung, damit diese sich ernsthaft am tatsächlichen Bedarf derer orientiert, die am härtesten von der Klimakrise betroffen sind“, fordert Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.
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