- „Seddiqi Holding Excellence Award“: Die Welt-Krankenhaus-Vereinigung ehrt damit ein bisher einzigartiges interdisziplinäres Interventions- und Präventionsprojekt zur Unterstützung, Pflege und Förderung der körperlichen, seelischen und kognitiven Gesundheit
- Projekt besteht aus verschiedenen Bausteinen und wird in Goslar in Netzwerkkooperation mit vielen Partnern bereits umgesetzt
Die International Hospital Federation (IHF), eine internationale gemeinnützige, nichtstaatliche Mitgliederorganisation (NGO), die weltweit tätige Krankenhäuser und Gesundheitsorganisationen vertritt, hat die Asklepios Harzkliniken bei den „IHF Awards 2021“ mit dem „Seddiqi Holding Excellence Award for Corporate Social Responsibility“ ausgezeichnet. Insgesamt gab es Preise in jeweils sechs Award-Kategorien, 250 Einsendungen aus 38 Ländern, unter anderem aus Australien, USA, Kanada, Asien und aus Europa. Die Asklepios Harzklinik Goslar erhielt den Ehrenpreis für ihr Projekt: „Movement and balance. Health in the city“, zu Deutsch: „Bewegung und Gleichgewicht. Gesundheit in der Stadt“. Das ist ein bisher einzigartiges Trainings- und Pflege-Konzept, das auf wissenschaftlichen Grundlagen beruht und generationsübergreifend – auch in Pandemie- Zeiten – umsetzbar ist.
Es besteht aus verschiedenen Bausteinen und wird in Goslar unter Projektleitung von Beata Boronczyk, Demenzbeauftragte der Asklepios Harzkliniken, und Dorothea Beigel, Fachautorin, Referentin in der Netzwerkkooperation, mit vielen Partnern umgesetzt.
Bei dem 44. Welt-Krankenhaus-Kongress der IHF in Barcelona übergaben der amtierende IHF-Präsident Dr. Risto Miettunen und die designierte IHF-Präsidentin Dr. Muna Tahlak den Award jetzt an Repräsentanten der Asklepios Harzkliniken. „Dies ist eine bedeutende Leistung, zu der wir Ihnen gratulieren!“, heißt es in der Würdigung des Preiskomitees. Die IHF wurde 1929 nach dem ersten Internationalen Krankenhauskongress in Atlantic City, USA, als Internationale Krankenhausvereinigung gegründet und nach dem Zweiten Weltkrieg 1947 umbenannt. Die IHF hat ihren Sitz in Genf, ihre strategischen Partner sind unter anderem die Weltgesundheitsorganisation (WHO), internationale Organisationen wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), sowie die Weltbank.
Darum geht es im Detail bei dem prämierten Projekt: Patient:innen der Klinik, Bewohner:innen von Senioreneinrichtungen, Beschäftigte in Betrieben, Pädagog:innen, Kinder, Eltern in Schulen und Kitas, Einwohner:innen und Besucher:innen der Stadt werden durch geschulte Kräfte zu zielgerichteten, im Alltag umsetzbaren „bewegten“ Minuteneinheiten angeregt, um Körper, Seele und Gehirn „in Balance“ zu halten. In der Klinik sollen Patient:innen wieder schneller in Bewegung kommen, stabiler und fitter werden, unter anderem auch durch eine Art „Bewegungs-Parcours“, der bereits in verschiedenen Einrichtungen in Goslar eingesetzt wird und auch für ältere Menschen angedacht ist.
Die Grundlagen der Konzeption „Movement and balance. Health in the City“ basieren auf dem Programm „Bewegung und Balance bei Demenz nach Dorothea Beigel®“. Dieses Konzept, mit dem sich die Harzkliniken 2019 erstmals bewarben, wurde durch das Niedersächsische Ministerium für Gesundheit, Gleichheit und Soziales mit einem Preis ausgezeichnet und gefördert.
Auf dieser Basis entwickelte sich das Programms weiter:
- Bewegte Stationen-Pfade (Sieger in der Kategorie Pflege beim Asklepios Award).
- Der bewegte Qutdoor- Spazierpfad (auf städtischem Gebiet – in Entstehung)
- Bewegte Gesundheitsförderung in Familie/Schule/Kita (Pädagogische Konzepte von Kita bis Klasse 13)
- Es gibt dazu bereits Gesundheitsangebote für Unternehmen
Fachautorin Dorothea Beigel: „Das ausgezeichnete, Bewegung und Balance-Projekt hat sich in der Praxis bereits vielfach bewährt. Alle Angebote des Gesamtkonzepts sind nachhaltig und alltagstauglich. Sie zeichnen sich durch ein positives Kosten-Wirksamkeits-Verhältnis aus, sind jahreszeitlich unabhängig durchführbar – auch zu Pandemiezeiten.“ Und weiter: „Alle Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Nationalität, körperlichen und geistigen Voraussetzungen können teilnehmen. Das Projekt lässt sich auf andere Stadtteile, Gemeinden, Städte, Länder unproblematisch übertragen. Es wird durch Netzwerkpartner und einen interdisziplinären Austausch mit ihnen bereichert. Ortsunabhängig sind weiter Interessierte und Netzwerkpartner:innen jederzeit herzlich willkommen!“
14 Institutionen aus Goslar und Umgebung haben es ihren Beschäftigten bereits ermöglicht, an einer 40-stündigen Fortbildung dazu teilzunehmen. Die Fachkräfte aus den verschiedenen Berufsgruppen tauschen sich bereits seit 2020 innerhalb des Projektes aus. Unterstützende Netzwerk-Partner sind zusätzlich die Alzheimer Gesellschaft im Landkreis Goslar, das Hansa Seniorenzentrum Goslar, die Lebenshilfe Goslar, der Stadtteilverein Jürgenohl und Kramerswinkel e.V. Goslar, die Kita Lilliputt, die Grundschule Jürgenohl, die Elternvertretung der Grundschule Jürgenohl, Die Apotheke am Krankenhaus. Unterstützung erfährt das Projekt im Bereich Gesundheitsförderung Kita/Schule auch durch die Dr. Broermann Stiftung.
Die gelernte Krankenschwester der Harzkliniken Beata Boronczyk (Advanced Practice Nurse) hat das Projekt unter anderem mit Kolleg:innen der Ergo- und Physiotherapie sowie mit den Netzwerkpartner:innen aus Goslar entwickelt.
„Wir freuen uns sehr über die internationale Anerkennung unserer Dienste für unsere Patientinnen und Patienten, es ist eine besondere Ehre“, sagt Adelheid May, Asklepios Regionalgeschäftsführerin Region Harz. „Mein besonderer Dank gilt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und allen, die an dem ausgezeichneten Projekt mit so großem Engagement als Team mitwirkt haben“, sagt Matthias Dürkop, Geschäftsführer der Asklepios Harzkliniken. Kerstin Schmidt, Pflegedirektorin der Asklepios Harzkliniken, sagt: „Es ist ein Projekt, das unmittelbar unseren Patientinnen und Patienten in der Klinik, aber auch Bürgerinnen und Bürgern in der Region zu Gute kommt.“
„Eine kontinuierliche Aktivierung, Mobilisation und Beschäftigung älterer, aber auch jüngerer Patient:innen ist von enormer Bedeutung, um funktionale und kognitive Fähigkeiten zu erhalten und körperliches und seelisches Wohlbefinden zu fördern“, erläutert Beata Boronczyk das Konzept. Und: „Wenn Patient:innen dadurch mobiler, stabiler werden, ist dies auch ein großer Gewinn für Pflegekräfte, die nicht nur weniger unterstützen müssen, sondern ihre Rolle als Gesundheitsförderer wahrnehmen können.“ Durch positive Begegnungen können Freude und gestärktes Selbstvertrauen entstehen, so die Expertin. „Bei älteren Patient:innen ist es wichtig, dass sie in der Klinik einen gesunden Tag-Nacht-Rhythmus haben. Bei Patient:innen mit Demenz kann dadurch herausforderndes Verhalten verhindert bzw. vermindert werden.“
Der Welt-Kongress der IHF, bei dem die Harzkliniken an vergangenen Mittwoch abends bei einem Festakt geehrt wurden, ist ein globales Forum, das IHF-Mitglieder und Führungskräfte von Krankenhäusern, Gesundheitsdiensten und Gesundheitsorganisationen zusammenbringt, um die wichtigsten Treiber der nationalen und internationalen Politik, des Managements, der finanziellen Trends und Lösungen zu diskutieren. Durch dieses Forum wird der multidisziplinäre Austausch von Wissen, Fachkenntnissen und Erfahrungen erleichtert, zusammen mit dem Dialog über bewährte Praktiken in Führung, Management und Leistungserbringung.
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