Knapp ein Jahr nach der Gründung war es Simon Päbler, Sprecher des Familienbündnisses Vogelsberg, der die Netzwerkpartner nun zur ersten Pflegenetzwerkkonferenz in Präsenz begrüßte. Zeit für eine erste kurze Zwischenbilanz. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung zum Pflegeberufe-Reformgesetz ging es im Dezember 2019 erstmals auch um die Gründung eines Pflegenetzwerks im Vogelsberg. Bereits im März 2020 fand die Auftaktveranstaltung statt, im Dezember folgte dann die Gründung. Nach der ersten gemeinsamen Aktion zum Tag der Pflegenden im Mai 2021 und dem ersten Newsletter im Juli, konnte nun das erste Treffen des Netzwerks in Präsenz stattfinden.
Unter dem Dach des Familienbündnisses, im Handlungsfeld „Gesundheit und Pflege“ ist das Pflegenetzwerk angesiedelt und bietet damit eine solide Basis für die Zusammenarbeit der knapp 30 Partner, die sich unter anderem aus ambulanten Pflegediensten, Senioreneinrichtungen, Krankenhäusern, Ausbildungsinstituten, dem Pflegestützpunkt, der Fachstelle „Gesundheitliche Versorgung“ des Vogelsbergkreises, einer Grundschule und weiteren Betreuungseinrichtungen zusammensetzen. Einige der Netzwerkpartner haben bereits in Arbeitsgruppen Themenfelder bearbeitet, und widmeten sich beispielsweise der „Generalistischen Ausbildung“, der „Fort- und Weiterbildung“, oder den gesetzlichen Neuerungen, die auf die Pflege warten. Über die Arbeitsgruppentreffen gaben Andrea Rubenbauer, Bereichsleitung Funktionen und Ausbildungskoordinatorin am Krankenhaus Eichhof Lauterbach, und Thomas Müller, Schulleiter der Vogelsberger Pflegeakademie, einen kurzen Überblick. Beispielsweise seien dort die Akquise von Auszubildenden oder Fort- und Weiterbildungsangebote thematisiert worden. Ebenso seien Neuerungen, die die generalistische Pflegeausbildung für Ausbildungspartner mit sich bringe, Themenbedarfe für Fortbildungsangebote, Anforderungen an (neue) Praxisanleiter und einige weitere Punkte bearbeitet worden. Denn seit Anfang 2020 wird die Ausbildung in Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege in einem Ausbildungsberuf zusammengefasst und der Nachwuchs zu Pflegefachfrauen und –männern ausgebildet.
Im Anschluss an eine kurze Vorstellungsrunde rief Dr. Sigrid Stahl von der Fachstelle „Gesundheitliche Versorgung“ des Vogelsbergkreises dazu auf, das Pflegenetzwerk weiterhin mit Leben zu füllen – und forderte die Teilnehmer dazu auf, die Konferenz aktiv zu nutzen, um ins Gespräch zu kommen.
Im Anschluss stellten Simon Päbler und Monique Abel vom Pflegestützpunkt des Vogelsbergkreises die Alten- und Pflegepflegeplanung des Vogelsbergkreises vor. Diese wurde von der Steuerungsgruppe „Pflege im Vogelsbergkreis“ erarbeitet, die sich den Themen Wohnen, Mobilität, Pflege und Gesundheit widmet. Besonders wurde der Fokus dabei auf die Bevölkerungsentwicklung in der Lebensphase „60+“, regionale Versorgungsstrukturen, die Pflegesituation, niederschwellige Hilfsangebote und ehrenamtliche Initiativen gelegt. Zusätzlich sind Angebote für Menschen mit Behinderungen in die Überlegungen einbezogen worden. „Mit der Alten- und Pflegeplanung im Vogelsbergkreis soll zum einen der Ist-Zustand festgehalten werden, um eine Arbeitsgrundlage – auch für politische Gremien – zur Verfügung stellen zu können“, erläuterte Päbler. Zum anderen gehe es unter anderem darum, die vielen Angebote im Flächenkreis zusammenzutragen, um sie so den Menschen individuell verfügbar machen zu können.
Nächster Tagesordnungspunkt war die inhaltliche Diskussion zur generalistischen Pflegeausbildung in zwei moderierten Gruppen. Im Wesentlichen standen dabei die ersten Erfahrungen mit der neu strukturierten Pflege-Ausbildung im Mittelpunkt, die viele Anpassungen erforderlich mache.
Das Fazit zur ersten Pflegenetzwerkkonferenz fällt positiv aus: Effektive Arbeit, frische Impulse und neue Themen, wie die weitere Akquise von Fachkräften für die Region stünden nun auf der Agenda.
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