Das Wachstum habe sich sowohl in absoluten als auch in relativen Zahlen abgeschwächt, und die wirtschaftlichen Überraschungen für die G10-Volkswirtschaften seien nun eher negativ, so Barjou: „Nach der kräftigen Erholung von der Krise im letzten Jahr war dies zwar zu erwarten, aber vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Lieferkettenprobleme war die Abschwächung etwas ausgeprägter als von den meisten Analysten erwartet.“ Das harte Durchgreifen der chinesischen Aufsichtsbehörden gegen die Wirtschaft und die Auswirkungen des Zusammenbruchs von Evergrande auf den Immobiliensektor habe die Abwärtsrisiken für die globale Wirtschaft ebenfalls erhöht.
„Die höher und stärker als erwartet ausgefallene Inflation, die für die Märkte von zentraler Bedeutung war, konnte risikobehaftete Anlagen nicht aus der Bahn werfen“, sagt die Lyxor-CIO. In den USA hätten die 5-Jahres-Breakeven-Renditen den höchsten Stand seit über 15 Jahren erreicht und seien kurzzeitig auf 3 % gestiegen. In Europa sei die Bewegung etwas weniger ausgeprägt gewesen, aber die von der EZB bevorzugte Messgröße, der 5-Jahres-Terminmarkt, habe 2 % überstiegen.
Zu guter Letzt hätten die Aktienmärkte die brutale Neubewertung am kurzen Ende der Zinskurven hinter sich gelassen. „Ausgelöst wurde diese Entwicklung durch eine Kombination aus aggressiven Äußerungen der Zentralbanken der Industrieländer, die bereits einen Zinserhöhungszyklus eingeleitet haben“, erläutert Florence Barjou. Die Bank of Canada beispielsweise hätte ihr Anleihekaufprogramm beendet und gleichzeitig den Zeitpunkt der Zinserhöhungen vorgezogen. Auch die Reserve Bank of Australia habe auf die hartnäckig hohen Inflationswerte mit einer Senkung ihres Zinsziels reagiert. „Was das Vereinigte Königreich anbelangt, so ließen zusätzliche wettbewerbsfeindliche Kommentare – die auf der letzten Sitzung der Bank jedoch teilweise zurückgenommen wurden – den Markt eine erste Zinserhöhung bis Ende dieses Jahres erwarten,“ so Barjou weiter.
Dass diese Neubewertung des globalen geldpolitischen Szenarios die Aktien unberührt ließ, ist laut Florence Bajou relativ beruhigend: „Nehmen wir das Beispiel der USA, so erwarten die Märkte nun zwei Zinserhöhungen im nächsten Jahr, eine davon im Juni. Unserer Meinung nach ist dies die restriktivste Haltung, welche die Fed einnehmen könnte. In der Vergangenheit erklärte die Fed stets, dass zuerst das Tapering und dann die Zinserhöhungen kommen würden – und Jerome Powell hat dies auf der FOMC-Sitzung im November noch einmal bestätigt.“ Es erscheine daher schwierig, eine dritte Zinserhöhung in 2022 durchzuführen. Was das lange Ende der Kurve betreffe, so habe sich dieses kaum bewegt, was zu einem starken ‚bear flattening‘ geführt habe. „Und das zu Recht, da eine Bewegung angesichts der hohen öffentlichen Schulden, die während der Krise angehäuft wurden, nicht tolerierbar wäre,“ urteilt Florence Barjou. „Alles in allem scheint das Risiko steigender Zinsen, das eine unserer Hauptsorgen für die Aktienmärkte war, zumindest kurzfristig nachgelassen zu haben.“ Eine kurzfristige Straffung sei bereits eingepreist, und da die Inflationszahlen bis zum Jahresende zurückgehen dürften, könne es am kurzen Ende sogar zu einer leichten Abwärtsbewegung kommen.
„Bei den derzeit hohen Aktienbewertungen reicht dies für uns jedoch nicht aus, um unsere Aktienpositionierung wieder in den offensiveren Bereich zu verschieben,“ so Barjou. „Wir ziehen es vor, unserer neutrale Positionierung beizubehalten.“ Einige Unwägbarkeiten blieben bestehen, wie die nur aufgeschobene Schuldenobergrenze in den USA. In China, wo sich das Wachstum bereits stark verlangsame, könne die Null-Toleranz-Politik gegen Covid zusätzlichen Druck auf die globale Angebotsseite ausüben, da die Zahl der Fälle im Winter vermutlich steige. Bislang hätten sich diese Angebotsprobleme vor allem in höheren Inflationsdaten niedergeschlagen, da die Unternehmen aufgrund der starken Nachfrage ihre Preissetzungsmacht hätten schützen können. „Eine größere Auswirkung auf Wachstum und Gewinne könnte Anfang 2022 zu beobachten sein, wenn die Löhne anziehen.“ Die Unterstützung durch die Gewinnsaison werde mit Beginn des Winters nachlassen, während sich die globalen Wachstumsdaten wahrscheinlich weiter abschwächen würden.
Bei Unternehmensanleihen wäre die Haltung jedoch anders, so Barjou: „Hier sind wir von einer untergewichtigen Positionierung auf neutral gegangen. Die Spreads sind zwar hauchdünn, aber da das Durationsrisiko zurückgegangen ist, die Ausfälle gering bleiben und die Realzinsen fest im negativen Bereich verankert sind, ziehen wir dieses Segment einer Cash-Position vor.“
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1Lyxor Asset Management S.A.S. ist von der „Autorité des marchés financiers" (französische Aufsichtsbehörde) unter der Nummer GP98019 zugelassen.
2 Lyxor International Asset Management S.A.S. ist von der „Autorité des marchés financiers" (französische Aufsichtsbehörde) unter der Nummer GP04024 zugelassen.
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1 Lyxor International Asset Management, Stand 31.12.2020.
2 Bloomberg. Daten stammen aus dem Zeitraum 31.12.2019 bis 31.12.2020
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