Alternative Proteine für finanzielle und nachhaltige Rendite

Proteine auf pflanzlicher Basis haben in den letzten Jahrzehnten in Industrieländern wie Nordamerika und Europa stetig an Beliebtheit gewonnen. So verwenden bereits 14 % der US-Verbraucher regelmäßig pflanzliche Lebensmittel, obwohl 86 % davon sich selbst nicht als Veganer oder Vegetarier betrachten. 90 % der Kunden, die einen Burger auf pflanzlicher Basis bei Burger King bestellen, sind Fleischesser und 39 % der Amerikaner versuchen bewusst, mehr pflanzliche Lebensmittel zu essen.

Das Wachstum des Sektors wird von pflanzlicher Milch (z. B. Soja, Mandel, Hafer, Hanf) angeführt, die bereits 14 % der US-Milchindustrie ausmacht. Der amerikanische Markt für pflanzliche Milch wächst weiter, da die Akzeptanz in der Gastronomie von Kaffeeketten wie Starbucks bis hin zu Mainstream-Ketten wie Dunkin‘ Donuts zunimmt. Letztere haben im August 2020 Hafermilch in ihr Angebot aufgenommen.

Positive ESG-Auswirkungen durch Veränderungen in der Lebensmittelindustrie

Investments in den asiatischen Lebensmittel- und Agrarsektor haben ein großes Potenzial einen positiven Impact zu erzeugen. Die globale Lebensmittel- und Agrarindustrie trägt derzeit 26 % zu den gesamten Treibhausgasemissionen der Welt bei und Asien verursacht davon 44 %, was die Region weltweit zum größten Verursacher macht – und das obwohl Asien nur 20 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Welt repräsentiert.

Würde Asien die weltweit besten Praktiken und verfügbaren Technologien in der Lebensmittelproduktion anwenden, könnte dies eine erhebliche positive Wirkung auf die Umwelt haben. Wir bei Proterra Investment Partners, ein auf die asiatische Lebensmittelbranche spezialisierter Investmentmanager, sind davon überzeugt, dass Kapital, das in den asiatischen Nahrungsmittelsektor investiert wird, einen überproportionalen ESG- Effekt erzielt. Wir glauben, dass der aktuelle Fokus auf alternative Proteine der Katalysator ist, der benötigt wird, um künftige Generationen zu einem nachhaltigeren Lebensmittelsystem zu bewegen und die natürlichen Ressourcen der Erde zu schützen.

Alternative pflanzliche Proteine sind bei den Verbrauchern erst seit relativ kurzer Zeit auf dem Vormarsch. Beyond Meat, ein Hersteller von pflanzlichem Fleisch, führte erst 2016 sein heutiges Flaggschiff „Beyond Burger“ ein. Im Jahr 2020 erwirtschaftete Beyond Meat einen Umsatz von 407 Mio. US-Dollar und vertrieb das Produkt in über 120.000 Verkaufsstellen weltweit. Was hat sich also geändert? Die neueste Generation pflanzlicher Alternativen ist nicht mehr der Veggie-Burger von früher. Fleisch auf pflanzlicher Basis brutzelt und „blutet“ heute auf dem Grill und Eier auf pflanzlicher Basis kann man wie herkömmliche in der Pfanne braten.

Vor allem aber ahmen die heute erhältlichen pflanzlichen Proteinoptionen den Geschmack und die Beschaffenheit ihrer jeweiligen Pendants aus tierischem Protein überzeugender nach. Außerdem versuchen die Unternehmen heute verstärkt, ihre pflanzlichen Produkte über Schnellrestaurantketten zu vertreiben, um den Verbrauchern mehr Möglichkeiten zum Testen ihrer Produkte zu bieten.

Die Zukunft wird fleischärmer
Wie sieht die Zukunft für alternative Proteine aus? Barclays prognostiziert, dass die Marktdurchdringung alternativer Proteine von 1 % im Jahr 2019 auf 10 % der globalen Fleischindustrie bis 2029 ansteigen wird.[1] Dies würde auf eine globale Marktgröße von 140 Mrd. US-Dollar bis 2029 hindeuten.

UN-Prognosen zufolge wird die Weltbevölkerung in den nächsten zehn Jahren um eine weitere Milliarde Menschen anwachsen, und fast die Hälfte dieses Anstiegs wird aus Asien kommen. Bis 2030 werden 65 % der globalen Mittelschicht in Asien leben, und die Gesamtausgaben der Region für Lebensmittel wird sich in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich von vier Billionen US-Dollar auf acht Billionen US-Dollar verdoppeln. Proterra Investment Partners setzt darauf, dass Asien eine außergewöhnliche Wachstumschance für den Lebensmittelsektor im Allgemeinen, aber auch speziell im Bereich der alternativen Proteine darstellt. Wir sind optimistisch, dass der Verbrauch alternativer Proteine in Asien rasch zunehmen wird, erstens aus Gründen der kulturell bedingten Vertrautheit und zweitens wegen des demografischen Rückenwinds.

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