Global betrachtet liegt bei fast keinem anderen Thema so viel im Argen, wie bei den Toiletten. Zwei von drei Menschen haben keine sichere Sanitärversorgung. Am stärksten leiden mal wieder die Jüngsten. Nur 3 von 5 Schulen bieten die Möglichkeit sich die Hände mit Wasser und Seife zu waschen. 272 Millionen Schultage gehen jährlich aufgrund von Durchfallerkrankungen verloren.
Der Schüler*innen-Kongress der GTO beschäftigt sich mit der Frage, wie das Thema Schultoiletten wieder stärker in den Fokus der politischen Debatte gerückt werden kann, in Deutschland und weltweit. Obwohl uns die Corona-Pandemie vor Augen führt, wie elementar eine gute Hygiene und eine gute Sanitärversorgung für die öffentliche Gesundheit ist, sind die Probleme auch an deutschen Schulen weiterhin nicht gelöst.
Hier setzt die GTO an: In Kooperation mit dem Institut für Öffentliche Gesundheit und Hygiene (IHPH) der Universität Bonn führt sie aktuell eine Studie zum Zustand von Schultoiletten an Berliner weiterführenden Schulen durch und bezieht auch die Nutzungs- und Verhaltensweisen der Schüler*innen mit ein. Seit 13 Jahren arbeitet der gemeinnützige Verein an und mit Schulen in Berlin und bundesweit. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass schulische Sanitärversorgung häufig ein tabuisiertes und konfliktbehaftetes Thema ist, erklärt die Studienleiterin Svenja Ksoll.
Grund für die wissenschaftliche Untersuchung ist vor allem die Vielschichtigkeit der Probleme: Immer wieder zeigt sich, dass Sanierungen alleine diese nicht nachhaltig lösen. Wenige Monate später herrscht vielerorts wieder Verantwortungslosigkeit und Vandalismus vor. Anhand der Studie wollen die Wissenschaftler*innen besser verstehen, welche Faktoren zu Problemen führen und welche zu Erfolgen beitragen. Aus diesem Grund ruft die GTO alle weiterführenden Schulen Berlins zur Teilnahme auf, unabhängig davon, ob sie Probleme haben oder nicht, erklärt Svenja Ksoll. Alle notwendigen Informationen finden Berliner Schulen auf der Website der GTO:
https://www.germantoilet.org/de/schulen/toiletten-machen-schule-studie.
Auf dem Kongress zum diesjährigen Welttoilettentag treffen sich Schüler*innen, die am Projekt Klobalisierte Welt teilgenommen haben. Nach einem Grußwort aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) folgt ein WASH-Poetry-Slam, sowie Workshops und eine Panel-Diskussion, in welcher die Schüler*innen debattieren, wie man die Politik und die Presse auf das Nachhaltigkeitsziels 6 der Vereinten Nationen aufmerksam macht.
Der Schüler*innen-Kongress ist Teil des entwicklungspolitischen Bildungsprojektes Klobalisierte Welt der German Toilet Organization e. V., an dem Schüler*innen der Ev. Schule Köpenick, der Ellen Key Schule (Friedrichshain), der Albrecht-von-Graefe-Schule (Kreuzberg), der Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli (Neukölln) und des Grünen Campus Malchow (Lichtenberg) teilgenommen haben.
Schüler*innen-Kongress zum Thema Klo
Wann: Freitag, 19.11.2021, 9:00-10:00 Uhr (Pressetermin)
Wo: Refugio, Lenaustraße 3-4, 12047 Berlin
Anmeldung und Hygiene
Aufgrund der aktuellen Corona-Verordnung ist die Anmeldung für Pressevertreter*innen verbindlich. Da wir mit der Veranstaltung in den Innenräumen Kapazitätsgrenzen unterliegen, stellt die Anmeldung noch keine Bestätigung über die Teilnahme aus. Eine Bestätigung ihrer Teilnahme wird gesondert versendet. Der Kongress wird im Refugio unter den geltenden 2G Bestimmungen veranstaltet, so dass der Einlass nur mit gültigem Impf- oder Genesenen-Zertifikat erfolgen kann. Im Innenraum ist ein Mund-Nasenschutz zu tragen.
Weitere Infos
Das entwicklungspolitische Bildungsprogramm „Klobalisierte Welt“ wird gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und durch Brot für die Welt mit Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes. Mit freundlicher Unterstützung von der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ) aus Mitteln des Landes Berlin. Außerdem dankt die GTO dem Waschraumausstatter CWS für die freundliche Unterstützung. Die GTO führt „Klobalisierte Welt“ seit 2009 erfolgreich durch. Hierbei veranstaltet die GTO Projekttage an Berliner Schulen und plant gemeinsam mit den Schüler*innen öffentlichkeitswirksame Aktionen, um auf entwicklungspolitische Themen aufmerksam zu machen.
Vorstellung der Toiletten-machen-Schule-Studie
Die Studie wird in Kooperation mit dem Institut für öffentliche Gesundheit und Hygiene (IHPH) der Universität Bonn durchgeführt. Die GTO folgt damit einer Empfehlung aus einem parlamentarischen Frühstück mit Bundestagsabgeordneten aus 2019. Die Studie wird zunächst in Berlin pilotiert und anschließend bundesweit durchgeführt. Übergeordnetes Ziel ist die Bereitstellung von wissenschaftsbasierten Handlungsempfehlungen für Schulen, Schulverwaltungen und die Politik. Die Studie wird finanziell unterstützt von der Marke Domestos von Unilever. Domestos agiert vertragsgemäß und im Sinne wissenschaftlicher Standards ausschließlich als finanzieller Sponsor der Studie. Domestos erhält keinen exklusiven Zugriff auf die erhobenen Daten, ist nicht in die Studienkonzeption involviert und hat keinen Einfluss auf die Auswertung der Daten oder die Auswahl der veröffentlichten Ergebnisse. Domestos wird in der Studie als Finanzier ausgewiesen, mögliche Interessenskonflikte in der Studie transparent offengelegt.
Die German Toilet Organization (GTO) wurde in 2005 als gemeinnütziger Verein in Berlin gegründet. Ziel ist der Schutz von Umwelt, Gesundheit und Menschenwürde durch nachhaltige Sanitärversorgung. Vision: Jeder Mensch hat Zugang zu nachhaltiger und umweltverträglicher Sanitärversorgung und Hygiene. Tätigkeitsbereiche: Projektarbeit im Ausland, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit im Inland. www.germantoilet.org
German Toilet Organization e.V.
Paulsenstraße 23
12163 Berlin
Telefon: +49 (30) 419343-44
Telefax: +49 (30) 419343-77
http://www.germantoilet.org
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E-Mail: presse@germantoilet.org