20 Jahre Kulturgewächshaus Birkenried

Am 10. November 2001 war es so weit: 12 Mitglieder unterschrieben die Satzung für den zu gründenden Verein "Freunde und Förderer Kulturgewächshaus Birkenried e.V.". Nach langen und aufwändigen Vorarbeiten auf dem Gelände in Birkenried, Umbauten, Renovierungen und Neubauten, saßen die 12 Gründungsmitglieder zusammen, segneten die Satzung ab und unterschrieben. Geburtsstunde eines arbeitsreichen, spannenden und erfüllten Projektes. Heute kann das Kulturgewächshaus auf 47 aktive und passive Mitglieder zählen.

Mit der Vereinsgründung alleine war zwar der Grundstein einer Idee oder sollte man besser sagen einer Vision gelegt. Technik und Strukturen mussten ständig weiterentwickelt werden, die Bautätigkeiten waren längst nicht abgeschlossen und Anforderungen des Landratsamtes sorgten ebenfalls für Arbeit und Kosten. Aber das "Baby" wuchs und gedieh und wurde sorgsam gepflegt. Nach anfänglich 10-15 Konzerten, Ausstellungen und Workshops pro Jahr wuchs auch die Zahl der Angebote auf rund 70 Konzerte, Matineen und Festivals in Vor-Coronazeiten.

Ein wichtiger Schritt war auch das Engagement von Franz Ludwig Keck aus Offingen, für den Anfang der Nullerjahre aus einem offenen und roh hingestellten Maschinenschuppen eine wunderschöne Galerie gebaut wurde: Das "Little Zim", Klein Simbabwe. Damit hielt auch das Thema Kunst aus Simbabwe, Afrika, Einzug in Birkenried und der Skulpturenpark wurde mit Stein- und Stahlskulpturen raumgreifend ausgebaut. Begnadete Künstler aus Simbabwe arbeiten in den Sommermonaten an Steinskulpturen aus Serpentin oder Springstone, geben Workshops für Kinder, Schulklassen, Erwachsene oder Firmen. Hier haben sich die sog. Teamworkshops als erfolgreiche Maßnahmen für Firmen erwiesen, die ihre Teams besser zusammenschweißen wollten. Selbst wenn keine afrikanischen Künstler vor Ort sind, der Skulpturenpark mit seinen unterschiedlichen Sichtachsen ist ein außergewöhnliches Erlebnis.

Seit fast 20 Jahren hat auch das spanische Kulturgut Flamenco in Birkenried eine Heimat. Nach dem Umbau eines Teils der Galerie Little Zim mit einem Eichenschwingboden hat unsere Flamenco-Community einen echten Aufschwung erleben können. Workshops für Anfänger und Mittelstufe/Fortgeschrittenen von Februar bis Dezember sorgen für Kontinuität und münden alljährlich in dem einwöchigen Flamenco-Camp mit zusätzlichen Angeboten wie Tanz für Kinder, Flamenco-Gitarre und Flamenco-Gesang. Die Flamenco- Fiesta am Ende dieser Workshopwoche lässt dann auch die Öffentlichkeit teilnehmen; stilecht bei Rotwein und Tapas.

Viele Besucher erinnern sich sicher an die vielen Afrika-Festivals, die alljährlich von Pfingstfreitag bis Pfingstmontagabend mit bis zu 4.000 Besuchern gefeiert wurden. Musiker, Künstler, Akrobaten, afrikanische Köche und Marktaussteller zauberten für diese vier Tage immer das packende Flair Afrikas nach Birkenried. Die Gottesdienste an diesen Wochenenden sind Legende.

Auch die Zusammenarbeit mit dem Kötzer Verein "Country und Western Friends Kötz 1982" hat das Birkenrieder Programm mit geprägt. Vor allem das regelmäßig im Herbst stattfindende Bluegrass-Festival mit seinem internationalen Charakter lockt Gäste aus ganz Deutschland sowie angrenzenden Ländern wie Schweiz, Österreich, Holland oder Frankreich nach Birkenried.

Schon früh entdeckten Musiker und Bands das Kulturgewächshaus als schönen und fairen Auftrittsort mit sehr aufmerksamem Publikum. So kamen Anfragen bis aus Australien. Das Internet machte es möglich, das kleine Birkenried auch von diesem fernen Kontinent aus zu finden. Wobei die Künstlerin dann innerhalb Deutschlands ein ganz besonderes Problem bekam: Sie war pünktlich zum Soundcheck in Gundelfingen. Allerdings im falschen, nämlich bei Freiburg. Dies erlebten wir einige Male bei ausländischen Musikern.

Oft werden wir gefragt, wie wir zu all den Künstlern kommen. Nun, unsere konsequente Arbeit und die Pflege der Künstler hat sich herumgesprochen, so dass wir über einen großen Fundus verfügen aber auch ständig neue Anfragen bekommen. So bieten wir seit über 10 Jahren unsere Sonntags-Matineen unter dem Motto "Eintritt frei, es wird gesammelt". Dabei konnten wir unsere Besucher davon überzeugen, dass es nicht ausreichend ist, wie in der Kirche ein Euro-Stückchen in den Klingelbeutel zu werfen. Der Wink mit dem Zaunpfahl heißt immer: Raschelbeutel. So bleiben uns viele Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland treu, auch ein Kompliment an unsere Gäste, die das Wort Wertschätzung verstanden haben.

Für die Bezahlkonzerte mit festen Gagen an den Samstagen sind wir leider gehandicapt, da wir nur einer begrenzten Zahl von Besuchern Plätze bieten und auch nicht extrem hohe Eitrittspreise verlangen können. Da mussten wir schon auf manches Engagement, mit dem wir geliebäugelt haben, verzichten und können z.B. auch die beliebten Gruppen aus Kuba nicht mehr engagieren, die bei 6-8 Musikern inzwischen zu teuer geworden sind. Trotzdem müssen wir das eine oder andere Konzert aus der Vereinskasse subventionieren. Nach wie vor können wir in unserem Repertoire auf einen Ausländeranteil von annähernd 40% bauen. Musiker*innen und Gruppen aus Neuseeland, Australien, Afrika, Indien und fast allen europäischen Ländern zählen zu unserem abwechslungsreichen Programm. So entsteht immer ein ausgewogener Mix aus regionalen, Nationalen und internationalen Künstlern und Musikern.

Gerne werden auch Workshops wie Aquarellieren, Zeichnen, Schweißen und Schmieden oder auch Modedesign und Upcycling, um nur einige zu nennen, angenommen. Dabei arbeiten wir teils mit den benachbarten Volkshochschulen zusammen. So aktivieren wir viele Menschen in der Umgebung, sich selbst zu verwirklichen und die eigenen Talente auszuprobieren; für uns als Verein eine wichtige Aufgabe.

Unsere Ausstellungen in den Galerien Little Zim und Lärchenhaus sowie dem Skulpturenpark sind auch während der Woche ein beliebtes Ziel für die Gäste, die alles in Ruhe genießen möchten, Ruhe und Erdung suchen. Ein echter Ausgleich zu stressigen Arbeitstagen.

In all den Jahren gab es auch öffentliche Anerkennung. So die "Silberdistel" der Augsburger Allgemeinen im Jahr 2011 und den Bayerischen Popkulturpreis für Nachhaltigkeit, der uns 2019 aus den Händen vom bayerischen Staatsminister für Kultur Siebler in München überreicht wurde. Die größte Anerkennung ist und bleibt die Treue unseres Publikums, das Birkenried liebt und immer wieder kommt.

Mit der Corona-Pandemie waren einige einschneidende Probleme zu bewältigen. So müssen wir die beliebten Matineen in den Wintermonaten komplett streichen. Diese fanden früher in der Galerie Lärchenhaus bei kuscheliger Kaminofenwärme statt, da das Kulturgewächshaus jeden Winter eingemottet werden muss. Es ist nicht frostsicher und wir müssen alle Spülmaschinen und Durchlauferhitzer abbauen und in frostsicheren Räumen lagern und zusätzlich sämtliche Wasserleitungen mit Druckluft leeren. Nun, kuschelig in der Galerie ist bis in absehbare Zeit nicht möglich. Daher muss das Kulturgewächshaus von Mitte Dezember bis Ende März komplett pausieren.

Wir nutzen diese "Leerlaufzeiten" dann wie bereits in diesem Frühjahr, um unser Outfit zu verbessern und das Kulturgewächshaus auch für die Zukunft attraktiv zu halten.

Gerne nehmen wir auch neue Mitglieder auf. Anträge sind auf unserer Website zu finden.

Ja, auch Spenden sind uns willkommen, da alleine die Zwangspause von Mitte Dezember bis Ende März für den Verein finanziell äußerst kritisch ist. Das Kulturgewächshaus ist als gemeinnützig anerkannt und berechtigt, Spendenquittungen auszustellen.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Kulturgewächshaus Birkenried e.V.
Birkenried 5
89423 Gundelfingen
Telefon: +49 (172) 3864-990
http://www.birkenried.de

Ansprechpartner:
Bernhard Eber
Telefon: +49 (172) 3864 990
E-Mail: bernhard.eber@birkenried.de
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