Dazu erklärt Jörg Markert MdL, Präsident des Landestourismusverbandes Sachsen (LTV SACHSEN): „Die Eindämmung der Coronapandemie ist oberstes Gebot der Gesellschaft. Dazu muss jeder Einzelne seinen Beitrag einbringen. Unternehmen, Kultureinrichtungen und Vereine haben in den letzten Monaten viel Kraft investiert, um mit Hygiene- und Kontrollmaßnahmen den Tourismus in Coronazeiten sicher zu machen. Die nun beschlossenen Maßnahmen der sächsischen Staatsregierung treffen erneut die Tourismusbranche besonders hart. Zumal das umfassende touristische Beherbergungsverbot nur im Freistaat Sachsen gilt und besonders Hoteliers, Ferienwohnungs- und Campingplatzbetreiber sowie Pensionsanbieter trifft. Wenn 2G für alle gilt, so sollte das auch für touristische Beherbergung gelten, das wäre verhältnismäßig.“
Für den Tourismus war das Jahr 2021 bereits das zweite Krisenjahr. Die Folgen gefährden teilweise Existenzen. Erst im Sommer konnten wieder in ganz Sachsen Gäste empfangen werden. Das touristische Geschäft hatte daraufhin in den letzten Wochen Schritt für Schritt einen Neustart vollzogen. Im Jahr 2021 wurden von Januar bis September 52 Prozent weniger Ankünfte und 42 Prozent weniger Übernachtungen gegenüber dem Vor-Coronajahr 2019 verzeichnet.
Viele Betriebe kämpfen gleichzeitig mit den Auswirkungen der Fach- und Arbeitskräfteabwanderung. Dazu kommt, dass gerade das Geschäft zur Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel in Sachsen für viele Unternehmen entscheidend ist, um auch solche Monate wirtschaftlich zu meistern, die traditionell weniger Geschäft bringen.
LTV-Präsident Markert MdL appelliert: „Für den Tourismus steht viel auf dem Spiel, wir brauchen wieder Perspektive. Die in der letzten Woche von der Bund-Länderkonferenz verlängerten Überbrückungshilfen und Kurzarbeitergeldregelungen sind zu begrüßen und müssen jetzt für alle betroffenen Unternehmen kurzfristig zur Verfügung stehen. Für Unterstützung und Akzeptanz der Politik bei Unternehmen und Bürgern sind für ganz Deutschland gültige, klare, evidenzbasierte, nachvollziehbare und vor allem praktikable Maßnahmen notwendig. Es muss einen gesellschaftlichen Kraftakt geben, an dem sich branchenübergreifend alle Unternehmen und Bürger beteiligen – nicht nur ausgewählte Wirtschaftsbereiche, wie z.B. der Tourismus. Dazu gehört auch eine breite, höhere Impfbereitschaft, belastbare Impf- und Testinfrastruktur vor Ort sowie ausreichend Impfstoff. Wir brauchen das Zutun und die Bereitschaft aller, um die Pandemie beherrschen zu können. Tourismus braucht Sicherheit. Dann können wir wieder das tun, was wir am besten können – gute Gastgeber sein.“
Als Dachverband repräsentiert der LTV SACHSEN rund 4.500 direkte und indirekte Mitglieder aus dem gesamten Dienstleistungssektor. Die breit gefächerte Mitgliederpalette unterstützt dabei seine Aufgabe, die Interessen des mittelständisch geprägten Tourismus in Sachsen zu vertreten. Die Branche erwirtschaftet in Sachsen einen Jahresumsatz von 8,1 Mrd. Euro Jahresumsatz, der 194.000 Menschen Beschäftigung sichert.
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