Eine Behinderung ist kein bedauerlicher Einzelfall, sondern kann jeden oder jede betreffen. Umso erstaunlicher ist es, dass auch im Kultur- und Medienbereich Behinderung immer noch eine relativ geringe Rolle spielt. Natürlich, es gibt die Pioniere, die vor Jahrzehnten begonnen haben, sich für Inklusion einzusetzen. Durchgängig angekommen ist das Thema im Kulturbereich aber noch nicht und vor allem mangelt es an der beruflichen Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen in Kultur und Medien.
Seit Jahren setzt sich der Deutsche Kulturrat für mehr Inklusion im Kulturbereich ein. Nach dem 2018 erschienenen Dossier „Inklusion in Kultur und Medien“ widmete Politik & Kultur, die Zeitung des Deutschen Kulturrates, sich in diesem Jahr dem Thema mit dem Schwerpunkt "Kultur braucht Inklusion – Inklusion braucht Kultur".
Auch die vor Kurzem erschienene Studie "Diversität in Kulturinstitutionen 2018-2020" untersucht, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer Behinderung in bundesgeförderten Kultureinrichtungen und -institutionen beschäftigt werden.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte zum heutigen Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung: „Zum Glück sind Menschen nicht perfekt. Dies zu zeigen, Berufschancen zu eröffnen und damit der Diskussion um Inklusion eine neue Facette hinzuzufügen, ist Aufgabe einer inklusiven Kulturpolitik. Sie darf sich nicht darauf beschränken, den Weg zu ebnen, dass Menschen mit körperlichen oder nicht-körperlichen Einschränkungen Kultureinrichtungen nutzen. Es muss auch darum gehen, angehenden Künstlerinnen und Künstlern mit körperlichen und nicht-körperlichen Einschränkungen die Türen von Ausbildungseinrichtungen zu öffnen. Dabei müssen sie sich wie alle Bewerberinnen und Bewerber dem künstlerischen Wettbewerb stellen. Gerade der Kunstbereich zeigt permanent, dass es den „normalen“ Künstler sowieso nicht gibt. Künstler sind obsessiv und kreativ, aber niemals normal. Das gibt Künstlern mit Behinderungen gerade hier Chancen, durch ihre Leistungen zu überzeugen. Denn nichts ist langweiliger als Normalität.“
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