Nach mehr als einem Jahr Vorbereitung war es am 06. Dezember 2021 endlich soweit: Der erste deutschsprachige Corporate Digital Responsibility Award wurde an die Sieger überreicht. Die Resonanz des Wettbewerbs war sehr positiv: Die hochkarätig besetzte Jury unter dem Vorsitz von Birgit Klesper, Deutsche Telekom AG, konnte aus einer Vielzahl interessanter Projekte mit einem breiten Themenspektrum auswählen. Beworben hatten sich ganz unterschiedliche Organisationen – angefangen bei großen etablierten Konzernen, mittelständischen Unternehmen und Start-ups bis hin zu gemeinnützigen Organisationen und Bildungseinrichtungen. Unter allen Bewerbungen konnten neun Unternehmen die Jury überzeugen und schafften es auf das Siegertreppchen.
In der Preiskategorie „CDR und Verbraucherbelange“ geht der erste Preis an die Adobe Systems GmbH. Die Content Authenticity Initiative (CAI) des Unternehmens erarbeitet einen offenen Industriestandard für die Zuordnung von Herkunftsdaten audiovisueller Medien. Dieses Tool ermöglicht es Medien oder Künstlern, ihre Arbeit zu authentifizieren. User können sich durch ein Infosymbol auf dem Medium informieren, wie der Inhalt, den sie online sehen, hergestellt und ggf. verändert wurde und dadurch selbst einschätzen, ob der Inhalt vertrauenswürdig und authentisch ist oder nicht.
Auf dem zweiten Platz landet die Otto Group. In Kooperation zwischen der Hamburger Schulbehörde, dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg und der Otto Group ist TechUcation@school als kostenfreies, digitales Weiterbildungsangebot entwickelt worden, das seit September 2021 allen Lehrkräften in Hamburg zur Verfügung steht. In kleinen Lerneinheiten stellt das Tool Fakten und Hintergründe zur Digitalisierung zur Verfügung, die leicht verständlich aufbereitet sind und stellt somit ein niedrigschwellige Fortbildungsangebot zur Verfügung.
Den dritten Platz sichert sich die Identity Valley Research gUG, die, dem Beispiel der Sustainable Development Goals folgend, digitale Ziele definiert haben – die sogenannten „Digital Responsibility Goals“ – welche digitale Transformation und Verantwortung erlebbar, umsetzbar und messbar machen.
In der zweiten Preiskategorie „CDR und Mitarbeitende“ haben sich folgende Unternehmen an die Spitze gesetzt: Als Siegerprojekt wählte die Jury die „DATEV Datenethik-Leitlinie“ der DATEV eG aus. Als OnePager gibt diese wieder, welche Werte Mitarbeitende leiten, wenn sie Daten verarbeiten. Sie wurde partizipativ entwickelt und intern verankert.
Auf dem zweiten Platz folgt die „Digital Academy“ der Ewe AG, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, alle Mitarbeitenden des Konzerns – und darüber hinaus – zum Thema Chancen und Grenzen von Data Science im Unternehmenskontext zu sensibilisieren. Die dadurch wachsende Data Literacy ist wesentlicher Erfolgsfaktor für Unternehmen und Mitarbeitende.
Die Hacker School gGmbH schafft ebenfalls den Sprung auf das Siegertreppchen für ihr Programm Hacker School@yourschool, das an Schulen für Chancengleichheit in der digitalen Bildung sorgt und dem Fachkräftemangel etwas entgegensetzt. Durch die verantwortungsbewusste Vernetzung von Lehrenden, Lernenden, Unternehmen und Mitarbeitenden gelingt es der gemeinnützigen Hacker School, die Bedarfe und Interessen aller zu vereinen und damit den digitalen Wandel in der Gesellschaft sinnvoll weiterzubringen.
Die dritte Preiskategorie berücksichtigt „CDR und Neue Geschäftsmodelle“. Hier konnte die Merck KGaA mit ihrem „Code of Digital Ethics“ überzeugen. Das wissenschaftlich fundierte, prinzipienbasierte Rahmenwerk dient zur Validierung digitaler Produkte und Geschäftsmodelle hinsichtlich ethischer Gesichtspunkte von Datennutzung und Algorithmen. Die Ergebnisse dessen werden von einem unabhängigen, externen Digital Ethics Advisory Panel bestmöglich mit Geschäftsinteressen ausbalanciert.
Den zweiten Platz belegt das Unternehmen Enpal GmbH, das mit seinem digitalen Geschäftsmodell „Photovoltaik und Stromspeicher as a Service“ Privathaushalten die Nutzung regenerativer Energien deutlich vereinfacht und damit den Energiewandel wirksam unterstützt.
Die OGE als führender Gastransporteur in Europa sichert sich den dritten Platz in dieser Kategorie dafür, dass digitale Verantwortung nicht nur ein fester Bestandteil der Unternehmensstrategie ist, sondern auch im Netzwerk des Digital Campus Zollverein durch eine Reihe von Innovationsprojekten vorangetrieben und umgesetzt wird.
Die Gewinnerliste inklusive Beschreibung der Beiträge finden Sie hier.
„Der CDR-Award 2021 zeigt: Das Thema Corporate Digital Responsibility – in all seinen vielfältigen Facetten – hat für viele Organisationen einen hohen Stellenwert. Die Siegerprojekte machen eindrücklich klar, wie vielfältig die Umsetzung von CDR im unternehmerischen Alltag aussehen kann: Seien es Werkzeuge für mehr Verbrauchersouveränität, Initiativen für mehr Digitalkompetenz von Mitarbeitenden oder Geschäftsmodelle für einen höheren Umweltschutz. Wir hoffen, dass sich viele Organisationen – egal, ob groß oder klein – von diesen guten Praxisbeispielen inspirieren lassen und aktiv für die verantwortungsvolle Gestaltung der digitalen Transformation unserer Gesellschaft einstehen“ betont Dr. Rainer Seßner, CEO der Bayern Innovativ GmbH.
Die feierliche Preisgala im Beisein der Schirmherrschaften durch Thorsten Glauber (Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz), Carolina Trautner (Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales) und Roland Weigert (Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie) hat im Rahmen einer OnlineFachkonferenz zum Thema CDR am 06.12.2021 stattgefunden. Die führenden Köpfe der CDRCommunity wie Birgit Klesper, SVP Corporate Responsibility der Deutschen Telekom, Christian Kroll, Gründer und CEO von Ecosia, Dr. Wieland Holfelder, Vice President Engineering & Leiter Google Entwicklungszentrum, Google Germany GmbH und viele andere gaben Impulse zu diesem großen Zukunftsthema.
„Es wird immer wichtiger, dass Unternehmen sich in Bezug auf die Digitalisierung verantwortlich zeigen. Bayern Innovativ verfolgt weiter das Ziel, das Bewusstsein für die Bedeutung von CDR zu erhöhen und zur Umsetzung digitaler Innovationen mit echtem Mehrwert für Mitarbeitende beizutragen, so dass Wettbewerbsvorteile für Unternehmen wie die Förderung von Vertrauen und die Stärkung von Kundenbeziehungen entstehen“, so Dr. Rainer Seßner, CEO der Bayern Innovativ GmbH.
Hintergrundinformationen
– CDR-Award, Shortlist
– Themenplattform Verbraucherbelange
– Themenplattform Arbeitswelt 4.0
– Themenplattform Cybersecurity
– Zentrum Digitalisierung.Bayern
– Bayern Innovativ GmbH
– Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
– Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS)
– Bayerisches Staatsministerium Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie
Die Bayern Innovativ GmbH ist die Gesellschaft für Innovation, Technologie- und Wissenstransfer in Bayern. Bayern Innovativ unterstützt Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft in allen Stufen der Wertschöpfungskette mit maßgeschneiderten Dienstleistungen, um ihre Innovationsdynamik zu erhöhen. Bayern Innovativ agiert dabei gezielt an den Schnittstellen unterschiedlichster Branchen und Technologien. Im Fokus der Aktivitäten stehen neben den eigenen Clustern Energietechnik, Automotive, Neue Werkstoffe und Mechatronik & Automation die Themen Gesundheit/Medizintechnik, Textil, Kultur- und Kreativwirtschaft sowie Digitalisierung. Große Bedeutung hat auch das "CrossClustering" mit anderen bayerischen Clustern sowie die Vernetzung mit anderen wesentlichen Playern in der Innovationslandschaft Bayerns. Das von Bayern Innovativ betriebene ‚ThinkNet Bayern‘ verknüpft Experten und deren Wissen mit modernen Methoden des Innovationsmanagements. Ziel ist ein Ecosystem mit dynamischen Netzwerken für einen beschleunigten Innovationsprozess. Das vom Bayerischen Ministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie geförderte Unternehmen versteht sich als Wissensmanager, Impulsgeber und Beschleuniger für Innovationen.
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