Zum Vergleich: In den drei vorangegangen Trockenjahren konnte bedeutend weniger Vorflutwasser zur Flutung genutzt werden: 2018 kamen nur 58 Mio. Kubikmeter zusammen. 2019 summierten sich die Abnahmen auf etwa 78 Mio. Kubikmeter und 2020 auf 63 Mio. Kubikmeter. Die Spree lieferte in 2021 den Löwenanteil mit einem Volumen von rund 93 Mio. Kubikmeter, gefolgt von 21 Mio. Kubikmetern aus der Schwarzen Elster und 18 Mio. Kubikmetern aus der Lausitzer Neiße.
Hauptabnehmer waren der LMBV-Speicher Lohsa II mit 38 Mio. Kubikmeter sowie der Bärwalder See mit 19 Mio. Kubikmeter. Im Bernsteinsee sorgte die Durchleitung von 15 Mio. Kubikmeter für die Verbesserung und Stabilisierung der Wasserbeschaffenheit. Im Herzen des Lausitzer Seenlandes wurde der schon touristisch genutzte Geierswalder See mit 13 Mio. Kubikmeter aus der Schwarzen Elster gespeist, von denen 4,4 Mio. Kubikmeter zum Sedlitzer See weitergeleitet wurden.
Der Sedlitzer See ist seit Sommer 2020 der Flutungs-Schwerpunkt in Brandenburg. Mit 28 Mio. Kubikmeter aus Spree und Neiße und weiteren 12 Mio. Kubikmeter aus den benachbarten Bergbaufolgeseen konnte der für die Fortsetzung der Sanierung dringend benötigte Wasserspiegelanstieg von 94,9 auf 97,4 m NHN erreicht werden. Rund 6,6 Mio. Kubikmeter standen zur Stützung des Großräschener Sees in 2021 zur Verfügung.
Die LMBV nimmt jedoch in ihre Bergbaufolgegewässer nicht nur Wasser auf, sondern gibt auch einen Großteil in Trockenzeiten wieder an die Flüsse und Fließe ab: 2017 waren dies 139 Mio. Kubikmeter; 2018 noch 106 Mio. Kubikmeter; 2019 etwa 78 Mio. Kubikmeter und 2020 wiederum 80 Mio. Kubikmeter. In diesem Jahr konnten bisher 54 Mio. Kubikmeter wieder dem Spreegebiet, 31 Mio. Kubikmeter dem Elstergebiet und 7,5 Mio. Kubikmeter dem Neißegebiet zur Verfügung gestellt werden (in Summe 2021 92,5 Mio. Kubikmeter) .
Mit dem Ausscheiden in den Ruhestand von Doris Mischke, die die Flutungszentrale Lausitz viele Jahre erfolgreich geführt hat, übernimmt zum 1. Januar 2022 Maik Ulrich die Leitung dieses Fachreferats in der LMBV. Er arbeitete zuvor 16 Jahre in der Landestalsperrenverwaltung (LTV) des Freistaates Sachsen als ausgebildeter Hydrologe. Sein Aufgabengebiet umfasste die Bewirtschaftung der Talsperren Bautzen und Quitzdorf sowie die Flussgebietsbewirtschaftung der Spree und Schwarzen Elster. Als Vertreter der LTV in den länderübergreifenden Gremien kennt er die Aufgaben der LMBV sehr genau und wird mit seiner Erfahrung das Unternehmen bereichern.
Hintergrund zur LMBV: Im Jahr 2021 wird die LMBV als Bergbausaniererin im Osten Deutschlands insgesamt Leistungen in einem Finanzierungsumfang von ca. 258 Mio. € erbracht haben. In den Maßnahmen nach § 2 des Verwaltungsabkommens Braunkohlesanierung werden das ca. 195 Mio. €, für die Maßnahmen nach § 3 des Verwaltungsabkommens ca. 48 Mio. € und für die Maßnahmen entsprechend § 4 ca. 15 Mio. € sein. Im Bereich Kali-Spat-Erz wird das Unternehmen bis zum Jahresende 2021 Verwahrungsleistungen in Höhe von etwa 22 Mio. € realisieren.
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