Im November folgt dann die nächste große Sonderschau, die den jüdischen Fotografen Julius Frank, dessen Familie in Lilienthal ein Fotostudio betrieb, vorstellt. Er flüchtete vor den Nationalsozialisten in die USA, wo er seine Laufbahn erfolgreich fortsetzen konnte. Die Ausstellung wird sein Werk präsentieren, darunter seine Aufnahmen aus der ländlichen Region Worpswedes, und darüber hinaus sein Leben nachzeichnen. Möglich wird dies durch eine großzügige Schenkung der Nachkommen an das Focke-Museum und den Heimatverein Lilienthal. Parallel dazu werden Arbeiten des Bremer Fotokünstlers Olaf Schlote zu sehen sein, der Überlebende des Holocausts porträtiert hat. Menschen, die, dem Tod knapp entronnen, in Israel neu anfangen konnten. Sie erzählen von Vergangenheit, Gegenwart und der Hoffnung auf Zukunft.
Im Stadtlabor geht es am 4. März 2022 weiter: Wie viele Sprachen in Bremen gesprochen werden, zeigt dort der Sprachenatlas. Es folgt eine Sonderschau zu den Ergebnissen des Kunstwettbewerbs „Kolonialismus und seine Folgen in Bremen“, der im letzten Jahr im Auftrag des Senators für Kultur durchgeführt wurde. Zum Rahmenprogramm wird auch eine Lesung mit Texten des begleitenden Literaturwettbewerbs gehören. Mit der Zwangsarbeit in Bremen befasst sich schließlich die dritte Ausstellung im Stadtlabor. Alle Ausstellungen des Stadtlabors werden mit unterschiedlichen Kooperationspartnern und -partnerinnen aus Bremen kuratiert.
Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Angewandte Kunst Bremen probiert das Focke-Museum neue Formate aus, zum Beispiel eine Ausstellung mit Objekten, die im Dialog mit der Sammlung präsentiert werden. Mit dem Zimmer einer jungen Frau in Haus Riensberg beteiligt sich das Landesmuseum an den Ausstellungen der Worpsweder Museen anlässlich des 150. Geburtstages Heinrich Vogelers.
Auch im kommenden Jahr soll der Garten wieder intensiv für Feste und Konzerte genutzt werden, die möglichst einen Bezug zur Sammlung und den Ausstellungen haben. „Die Veranstaltungen im Freien haben sich gerade in der Pandemie bewährt“, sagt die Direktorin des Bremer Landesmuseums, Prof. Dr. Anna Greve. Um das Museum für Familien noch attraktiver zu machen, ist ein Spielplatz für Kinder bereits in der Planung.
Für das Jahr 2021 verzeichnete das Focke-Museum Corona-bedingt rund 21.200 Besuche. Im Jahr 2020, das ebenfalls vom Lockdown betroffen war, lag die Besuchszahl bei gut 28.200. Vor der Pandemie, 2019, waren es noch mehr als 50.000 gewesen. Laut dem Institut für Museumsforschung meldeten die Museen für das Jahr 2020 bundesweit einen Rückgang der Eintritte von 70 Prozent. Damit steht das Focke-Museum mit seinen Besuchszahlen besser als der Durchschnitt der Museen da.
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