„Der starke Flächenumsatz verdeutlicht die trotz Corona-Pandemie und den damit verbundenen Unsicherheiten hohe Nachfrage nach Logistikflächen. Insbesondere der weiter expandierende Onlinehandel stellt einen der zentralen Nachfragetreiber im Marktgebiet der Domstadt dar. Auch zum Jahresende konnte ein deutlicher Nachfrageüberhang festgestellt werden, sodass nicht alle Gesuche vom Markt bedient werden konnten. Dass rund 53 % des Flächenumsatzes in Neubauten erzielt wurde, verdeutlicht einmal mehr die steigende Nachfrage nach Logistikflächen mit einer modernen Ausstattungsqualität“, erläutert Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate GmbH.
Handelsunternehmen mit Bestmarke, Großabschlüsse im Mittelpunkt
Wie schon im Vorjahr basiert ein Großteil des Ergebnisses auf einer starken Performance der Handelsunternehmen. Mit einem Flächenumsatz von rund 151.000 m² steuert dieser Sektor rund 45 % zum Gesamtjahresresultat bei. In den vergangenen zehn Jahren konnte keine Branchengruppe einen höheren Flächenumsatz innerhalb eines Jahres erzielen. Verantwortlich für dieses außergewöhnliche Ergebnis zeichnet eine Reihe von Großdeals. Mit den Eigennutzerabschlüssen der Mode Logistik (50.000 m²) und Lekkerland (27.000 m²) sowie der Anmietung von Media Saturn (12.900 m²) können die Handelsunternehmen gleich drei der fünf größten Deals des Jahres vorweisen. Ebenso ein starkes sowie überdurchschnittliches Volumen erzielen Industrie– und Produktionsunternehmen mit einem Beitrag von knapp 27 %, wobei die Anmietung der WEG in Kerpen über 40.000 m² den bedeutendsten Deal dieses Sektors darstellt. Zwar konnten die traditionell starken Logistikdienstleister ihr Vorjahresergebnis absolut betrachtet steigern, bleiben jedoch mit einem Beitrag von knapp 22 % unterdurchschnittlich am Marktgeschehen beteiligt.
Die Analyse des Flächenumsatzes nach Größenklassen zeigt eine für das Kölner Marktgebiet außergewöhnliche Verteilung. Mit einem Anteil von 35 % stellen Verträge ab 20.000 m² den größten Beitrag. Dass zudem alle Größenklassen ab 3.000 m² ein absolut betrachtet überdurchschnittliches Ergebnis erzielen, unterstreicht die dynamische Nachfrage über fast alle Marktsegmente hinweg.
Die dynamische Nachfrageentwicklung im Jahr 2021 bei gleichbleibend knappem Angebot hat zu einem weiteren Anstieg der Mietpreisniveaus geführt. Die Spitzenmiete, welche insbesondere für Flächen mit moderner Ausstattung im Stadtgebiet erzielt wird, hat gegenüber dem Vorjahr um weitere 20 Cent zugelegt und notiert zum Jahresende bei 5,80 €/m². Einen noch größeren Anstieg kann die Durchschnittsmiete verzeichnen, welche aktuell bei 4,90 €/m² und somit rund 8 % über dem Vorjahreswert liegt. Diese Entwicklung ist besonders auf den hohen Anteil des Flächenumsatzes von Neubauten sowie den deutlichen Nachfrageüberhang in diesem Marktsegment zurückzuführen.
Perspektiven
„Der Ausblick für den Kölner Logistikmarkt ist vor dem Hintergrund eines an Beschleunigung gewinnenden Wirtschaftswachstums und einer anhaltend hohen Nachfrage sehr gut. Auch von der Umstrukturierung der Lieferketten durch die Corona-Pandemie und dem anhaltenden Boom des E-Commerce sollte die Nachfrage weiter stimuliert werden. Deshalb ist auch für 2022 ein im langfristigen Vergleich überdurchschnittlicher Flächenumsatz absehbar. Trotz einiger Neubauentwicklungen ist eine spürbare Ausweitung des Angebots nicht zu erwarten. In der Konsequenz sind weiter steigende Mieten das momentan wahrscheinlichste Szenario, insbesondere in Verbindung mit steigenden Baukosten“, so Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory der BNP Paribas Real Estate GmbH.
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