Wann wird Angehörigenpflege und Corona endlich ein Thema ?

Die WIR! Stiftung pflegender Angehöriger fordert seit Jahren mehr Aufmerksamkeit für die zu Hause pflegenden und in Heimen begleitenden Angehörigen.

Sie stellen zu über 80% die ganzheitliche rund um die Uhr Versorgung von Pflegebedürftigen jeden Alters sicher. Pflegende Angehörige werden beim Thema "Pflege und Corona" in politischen und sonstigen Stellungnahmen in der Regel nicht erwähnt. Warum nicht? Pflegende Angehörige müssen ebenfalls vorrangigen Zugang zu PCR Tests bekommen. Sie tragen die Hauptverantwortung für besonders verletzliche Menschen jeden Alters. Angehörige müssen entsprechend ihrer unverzichtbaren Pflege- und Sorgeleistungen die finanzielle, medizinische und organisatorische Unterstützung bekommen, die sie benötigen. Sie muss bedarfsorientiert und individuell gewährt werden können.

In der Pandemie wird deutlich, wie wichtig eine strukturelle Reform der Angehörigenpflege ist. Was ist, wenn pflegende Angehörige selbst krank werden und die Pflege nicht mehr leisten können?
Wer soll künftig diese Pflege neben Berufstätigkeit und Familienversorgung leisten und sicherstellen?
Und wer versorgt Menschen mit Pflegebedarf, die keine Angehörigen haben? Die Corona Pandemie macht die Schwachstellen deutlich: Unser Pflegsystem ist nicht an den Bedarfen von Pflegebedürftigen und den sie professionell oder informell Pflegenden ausgerichtet. Das muss sich ändern.

Eine strukturelle an Realitäten zukunftsorientierte Pflegereform ist längst überfällig. Die politisch Verantwortlichen müssen endlich handeln.

Wir! fordern eine der Bedeutung des Themas angemessene parteiübergreifende Behandlung der Angehörigenpflege auf Bundesebene.

Wenn die Angehörigenpflege zusammenbricht, dann bricht die Pflege im ganzen Land zusammen.

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