Die bayerischen Energieversorger sehen die Windenergie insbesondere als Komplementär zur Photovoltaik, Wasserkraft und Bioenergie bei der Umstellung auf eine klimaneutrale Energieversorgung. Bei einem breiten Energiemix erneuerbarer Energieträger können wetter-, tages- und jahreszeitbedingte Schwankungen abgemildert und damit der Netz- und Speicherausbaubedarf am besten reduziert werden. „Wir bedauern sehr, dass der Windkraftausbau in Bayern in den letzten Jahren fast zum Erliegen gekommen ist“, fasst Detlef Fischer das aktuelle Stimmungsbild in seiner Branche zusammen. „Zumal wir dafür keinen Grund sehen, da moderne Windanlagen nach höchsten Standards stets im Einklang mit dem Natur- und Landschaftsschutz geplant werden. Persönlich finde ich mit Autos zugeparkte Straßen in Städten und Gemeinden auch viel hässlicher als der Blick auf eine Windkraftanlage in der freien Natur. Fehlinformationen, bürokratische Hürden und die 10 H-Regel sind aber Bremsklötze auf dem Weg in eine 100 % erneuerbare Energieversorgung. Das müssen wir alles abräumen, sonst wird das nichts mit der großen Party zur Klimaneutralität an Silvester 2040“, so der VBEW-Geschäftsführer weiter.
Der VBEW strebt für den Ausbau der Windkraft die konstruktive Zusammenarbeit mit möglichst vielen Beteiligten an. Das mit der Solarwirtschaft bereits erfolgreich abgeschlossene Memorandum für die möglichst reibungslose Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Bayern soll in dieser Logik um die Windkraftnutzung erweitert werden. Dazu sind Gespräche mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie bereits angelaufen. „Die Klimaneutralität ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, da brauchen wir die Unterstützung aller. Wir sind schon sehr gespannt, welche Vorschläge die Bayerische Staatsregierung dem Wirtschafts- und Klimaminister Habeck zur Windkraft im März vorlegen wird. Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass ist auf alle Fälle schon mal kein geeigneter Lösungsbaustein“, resümiert Detlef Fischer.
Der VBEW repräsentiert mit seinen rund 400 Mitgliedsunternehmen die bayerische Strom-, Gas-, Fernwärme-, Wasser- und Abwasserwirtschaft. Als Interessenvertretung vertritt er gemeinsame Anliegen der Mitgliedsunternehmen und ihrer Kunden gegenüber Politik, Wirtschaft, Verwaltung sowie in der Öffentlichkeit. Ziel ist es, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für eine wirtschaftliche, zukunftsorientierte, nachhaltige und verbraucherfreundliche Energie- und Wasserversorgung zu schaffen. Zu den Mitgliedsunternehmen zählen kleine und mittlere, kommunale, private und genossenschaftliche Energie- und Wasserversorgungsunternehmen ebenso wie Konzernunternehmen.
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