Auch Martin Brandl, der Hauptvorsitzende des Pfälzerwald-Vereins sieht in dem Vorhaben wichtige Entwicklungsmöglichkeiten, er freute sich „auf eine gute Zusammenarbeit mit vielen guten Ideen.“ Brandl betonte: „Ich möchte eine Lanze brechen für alle Ehrenamtlichen, die sich als Wegewarte im Pfälzerwald engagieren.“ Einige täten dies bereits seit Jahrzehnten. „Es ist wichtig, dieses Erbe zu bewahren und in eine sichere Zukunft zu führen“, so Brandl.
Ausgangspunkt, die Neukonzeption des Wanderwegenetzes im Biosphärenreservat anzugehen, war eine Initiative des Pfälzerwald-Vereins. Da die Herausforderungen bei der Unterhaltung der Wanderwege und der Verkehrssicherung der wegebegleitenden Infrastruktur steigen, gleichzeitig allerdings die Zahl der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer seit Jahren rückläufig ist, sieht sich der Verein gezwungen, seine Wegemarkierungen auf den Prüfstand zu stellen und diese zukunftsfest zu machen. Zudem hat sich auch das Wanderverhalten verändert. Im Vordergrund stehen heute nicht mehr lange, zum Teil mehrtägige Streckenwanderungen. Die Wanderer und Wanderinnen suchen vielmehr themenorientierte Rundwanderwege, die wichtige touristische Ziele wie Burgen, Felsen sowie Hütten des Pfälzerwald-Vereins und der Naturfreunde und andere Gasthäuser einbinden. Wege mit mittlerer oder längerer Strecke sollten klar und eindeutig gekennzeichnet und im Wesentlichen durch Klartextschilder erschlossen sein, an markanten Stellen und Weggabelungen sollten touristische Ziele und die zurückzulegende Entfernung angegeben werden.
Arno Weiß, der das Projekt beim Biosphärenreservat Pfälzerwald steuert, erläuterte die Hintergründe und Ziele: „Hauptgegenstand der Neukonzeption ist eine Überarbeitung und Straffung der Pfälzerwald-Vereins-Streckenmarkierungen, um diese qualitativ zu verbessern und zu einem zentralen Grundgerüst touristisch interessanter Wege im gesamten Pfälzerwald zu machen, das einheitlich beschildert ist und nachhaltig gepflegt werden kann.“ Dazu sollen aufbauend auf den bereits vorhandenen Wanderwegen der Städte und Verbandsgemeinden geeignete Anpassungen und Neuvernetzungen der Wanderwege des Pfälzerwald-Vereins erfolgen. In den Verbandsgemeinden, in denen bislang noch kein Wanderwegenetz auf der Basis des Besucherlenkungssystems für das Biosphärenreservat Pfälzerwald erstellt worden ist, soll das im Zuge dieses Projekts nachgeholt werden, um bestehende Lücken zu schließen. Als Endergebnis soll dann für den Pfälzerwald ein Konzept für ein abgestimmtes, einheitliches und umfassendes Wanderwegenetz mit hohem touristischem Potential vorliegen.
Die Neukonzeption der Wanderwege wird in einem partizipativen Prozess in enger Abstimmung mit den betroffenen Akteurinnen und Akteuren erarbeitet, unter anderem mit Vertretern und Vertreterinnen des Pfälzerwald-Vereins, mit der Pfalztouristik, mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, mit den Forstbehörden, mit den Natursport- sowie den Naturschutz-Verbänden und den kommunalen Gebietskörperschaften.
Als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung wurde der Auftrag für die Neukonzeption der Wanderwege Ende des Jahres 2021 an zwei Planungsbüros vergeben. Diese haben bereits mit den Arbeiten zur Erfassung des Wegebestands begonnen. Die Auftragnehmer erläuterten bei der Auftaktveranstaltung die Ausgangssituation mit den zahlreichen Wanderwegen in den unterschiedlichen Kategorien und Zertifizierungen wie auch das weitere Vorgehen im Projekt, unter anderem mit verschiedenen Workshop-Runden. Die Neukonzeption der Wanderwege im Pfälzerwald soll möglichst bis Ende November 2022 abgeschlossen sein. Daran anschließend soll in einem zweiten Projektschritt in die Umsetzungsphase gegangen werden. „Nach Abschluss der Konzeption wird es für die Umsetzung ein weiteres Förderverfahren geben. Diese werden wir voraussichtlich 2023 angehen und hoffen, sie bis Ende nächsten Jahres auch abschließen zu können“, erklärte Wieder.
Für das Gesamtprojekt mit einem Volumen von rund 255.000 Euro erhält der Bezirksverband Pfalz vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz einen Zuschuss von rund 205.000 Euro.
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