Ralf Bartenschlager, Virologe und Krebsforscher am Universitätsklinikum Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum, hat mit seiner Forschung die Grundlagen dafür gelegt, dass heute Medikamente zur Verfügung stehen, mit denen eine Hepatitis-C-Virus Infektion in den allermeisten Fällen vollständig geheilt werden kann. Die Universitätsmedizin Mainz zeichnete ihn für seine Verdienste nun mit der Ehrendoktorwürde aus.
Bartenschlager forschte von 1994 bis 2002 in Mainz. Während dieser Zeit war es ihm erstmals gelungen, das Hepatitis-C-Virus im Labor zu vermehren. Seitdem verwenden Wissenschaftler weltweit das von ihm entwickelte Vermehrungssystem zur weiteren Erforschung des Erregers und es war die Grundlage für die Entwicklung aller heute verfügbaren Medikamente gegen die Hepatitis C. Ralf Bartenschlager begann seine wissenschaftlichen Arbeiten am Hepatitis-C-Virus 1993 bei Hoffmann-La Roche in Basel. Seit 2002 leitet er am Universitätsklinikum Heidelberg die Abteilung für Molekulare Virologie, seit 2014 parallel dazu die Abteilung "Virus-assoziierte Karzinogenese" am Deutschen Krebsforschungszentrum und ist Sprecher des dortigen Forschungsschwerpunkts "Infektion, Entzündung und Krebs". Für seine Hepatitis-Forschung hat er bereits mehrere hochrangige Auszeichnungen erhalten, darunter den Lasker~DeBakey Clinical Medical Research Award.
Die Verleihung der Ehrendoktorwürde fand am 3. Februar 2022 bei einer feierlichen Zeremonie im Staatstheater Mainz statt, wo diese Auszeichnung auch Christoph Huber zuteilwurde. Huber, ehemaliger Klinikdirektor an der Mainzer Universitätsmedizin und langjähriges Mitglied im Wissenschaftlichen Komitee und im Kuratorium des DKFZ, ist einer der Mitbegründer des Unternehmens BioNTech, das durch die Entwicklung eines mRNA-Impfstoffs gegen das Coronavirus weltweite Berühmtheit erlangte.
Ausgezeichnet für ihre außerordentlichen wissenschaftlichen Verdienste wurden auch Özlem Türeci und Ugur Sahin, die beiden BioNTech-Gründer: Sie erhielten mit dem Ehrenring die höchste Auszeichnung, die die Universitätsmedizin Mainz an ihre Professoren vergibt. Die Immunologin und Krebsforscherin Özlem Türeci ist seit dem vergangenen Jahr Professorin für "Personalisierte Immuntherapie" am Helmholtz-Institut "HI-TRON Mainz". Im HI-TRON Mainz kooperieren das Deutsche Krebsforschungszentrum, die TRON gGmbH als eine Tochtergesellschaft der Universitätsmedizin Mainz, die Universitätsmedizin Mainz und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Özlem Türeci und Ugur Sahin waren in der vergangenen Woche bereits mit dem Landesverdienstorden von Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden. Für ihre außergewöhnlichen wissenschaftlichen und unternehmerischen Verdienste verlieh Ministerpräsidentin Malu Dreyer den beiden Forschern die höchste Auszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz. Die beiden Wissenschaftler hätten mit der Entwicklung des Corona-Impfstoffs "Millionen Menschen auf der ganzen Welt das Leben gerettet", so Ministerpräsidentin Dreyer.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können.
Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
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