Helene Deutsch, Grete Henry-Hermann, Edith Leffmann, Hilda Geiringer von Mises waren während der Nazi-Herrschaft in Deutschland wie viele andere Wissenschaftlerinnen auf der Flucht. Sie fanden u. a. in Großbritannien, in den USA und der Türkei Aufnahme und Schutz und konnten im Exil ihre wissenchaftlichen Arbeiten fortsetzen. Heutzutage sind abertausende Menschen vor repressiven Regime auf der Flucht, unter ihnen zahlreiche Wissenschaftlerinnen z. B. aus Afghanistan, Äthiopien, Burundi, Eritrea, Hongkong, Jemen, Libyen, Myanmar, Syrien oder der Türkei. Sie alle eint der Wunsch nach Wahrung der Menschenrechte und der Wunsch nach Freiheit von Forschung und Lehre für ihre akademische Arbeit.
„Wir sind als internationale Gemeinschaft aufgerufen, uns solidarisch für verfolgte Wissenschaftlerinnen einzusetzen und ihnen Forschung und Lehre im Exil zu ermöglichen. Damit tragen wir dazu bei, Grundlagen für den demokratischen Aufbau ihrer Länder nach Ende der Repression und Diktatur zu schaffen“, so Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des World University Service (WUS). „Die neue Bundesregierung tritt für eine feministische Außen- und Entwicklungspolitik ein. Dies sollte sich auch in einer feministischen Außenwissenschaftspolitik wiederspiegeln. Hierzu gehört die Förderung der Geschlechtergerechtigkeit in Wissenschaft und Forschung, wie sie in der Agenda 2030 mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen , zu denen sich alle UN-Mitgliedsstaaten verpflichtet haben, vorgegeben ist. Eine Feministische Aussenwissenschaftspolitik sollte Ziel 5 „Geschlechtergleichstellung“ zum Ausgangspunkt seiner Aktivitäten nehmen und sich für eine solidarische Aufnahme und adäquate Beschäftigung von Exil-Wissenschaftlerinnen einsetzen. Bestehende Stipendien- und Wissenschaftsprogramme gilt es anhand des Zieles 5 „Geschlechtergleichstellung“ zu überprüfen und anzupassen. Darüber hinaus ist eine zukunftsweisende Wissenschaftspolitik gut beraten, weltweit und insbesondere in Afrika, Asien und Lateinamerika Anreizsysteme in Schulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen zu stärken, damit sich mehr Frauen in die internationale Scientific Community einbringen können“, so Dr. Ghawami abschließend.
Der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft wurde am 22. Dezember 2015 in der Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen. Er wird jährlich am 11. Februar begangen und soll an die entscheidende Rolle, die Mädchen und Frauen in Wissenschaft und Technologie spielen, erinnern.
Ziel dieses Tages ist es, den vollwertigen und gleichberechtigten Zugang zur Teilnahme an der Wissenschaft für Frauen und Mädchen zu fördern
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