„Wie die Ergebnisse unserer aktuellen IHK-Konjunkturumfrage zeigen, bremsen Preissteigerungen sowie die weiter schwächelnde Konsumnachfrage die Erholung im Einzelhandel sowie Hotel- und Gaststättengewerbe deutlich“, so Kirsten Hirschmann, Präsidentin der IHK Heilbronn-Franken. „Hinzu kommt, dass in vielen Betrieben nach zwei Jahren Pandemie die Eigenkapitaldecke aufgebraucht ist. Bleiben dann langfristig die Einnahmen weg, stehen diese Betriebe mit dem Rücken zur Wand.“
Situation bei vielen Einzelhändlern angespannt
Die Situation ist für viele Betriebe im Einzelhandel angespannt, vor allem bei Sortimenten außerhalb der Grundversorgung. Beinahe ein Fünftel (16 Prozent) der regionalen Einzelhändler meldete bei der letzten IHK-Konjunkturumfrage eine schlechte Lage. Rund die Hälfte sprach von einem zurückhaltenden Kaufverhalten. Mehr als jeder dritte Einzelhandelsbetrieb (37 Prozent) beurteilte bei der Umfrage seine Finanzierungssituation als problematisch.
Die vielen Einschränkungen und ständig wechselnden Corona-Maßnahmen für Kunden und Beschäftigte machen den Einzelhändlern das Leben schwer. „Endlich endet die Ungleichbehandlung des Einzelhandels bundesweit, die 3G-Regel fällt weg und wir hoffen, dass wieder Normalität einkehrt. Die Kammern haben sich beim Land dafür massiv eingesetzt“, unterstreicht IHK-Präsidentin Kirsten Hirschmann. „Jedoch braucht es dringend langfristige Strategien, die in den Innenstädten eine gute Perspektive für die Mischung aus Wohnen, Handel, Kultur und Gastronomie schaffen.“
Hotel- und Gaststättengewerbe schneidet schlecht ab
Besonders schlecht hat auch das Hotel- und Gaststättengewerbe bei der neuesten Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken abgeschnitten. Bei fast 60 Prozent der Betriebe sieht die Lage aktuell düster aus, deutlich mehr als im Herbst 2021. Auch die Zahl derer, die keine schnellen Verbesserungen erwarten, hat sich deutlich erhöht. Zwei Drittel der Unternehmen meldeten eine problematische Finanzierungssituation. Sechs Prozent droht die Insolvenz. „Wir müssen leider davon ausgehen, dass Betriebe in diesem Jahr auf der Strecke bleiben werden“, so die IHK-Präsidentin.
„Wir brauchen für Branchen wie Hotel- und Gaststättengewerbe, Tourismus, Veranstaltungswirtschaft, Kultur und Freizeitbranche klare umsatzsichernde Konzepte.
Die aktuellen Beschränkungen führen bei den Kunden zur Verunsicherung und Zurückhaltung“, so die IHK-Präsidentin weiter.
„Auch ist jede Idee willkommen, damit die Betriebe im Einzelhandel sowie Hotel- und Gaststättengewerbe in einen besseren Frühling starten können. Verkaufsoffene Sonntage und mehr Außenflächen für die Gastronomie ab Frühjahr gehören zwingend dazu“, betont Kirsten Hirschmann. Mit Blick auf die vergangenen zwei Jahre mahnt die IHK-Präsidentin gleichzeitig: „Ein drittes Jahr Hin und Her bei teilweise widersprüchlichen Regelungen wäre für die Unternehmen kaum zu handhaben. Die Gesundheitsinfrastruktur für den kommenden Herbst muss jetzt schon wetterfest aufgestellt werden. Wir dürfen nicht noch einmal in die Verlegenheit kommen, vom Virus überrascht zu werden und durch Überlastungen das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben wieder zurückfahren zu müssen. Einen weiteren Lockdown und Einschränkungen darf es auf keinen Fall geben.“
IHK-Rundgang Heilbronner Innenstadt
„Meine Kollegen aus dem Präsidium, unsere Hauptgeschäftsführerin Elke Döring und ich werden uns direkt vor Ort in der Innenstadt des Oberzentrums Heilbronn ein Bild machen. Wir werden unter anderem mit Betrieben aus Einzelhandel und Gastronomie sprechen. Dazu haben wir weitere wichtige Akteure wie die Stadt Heilbronn, den Landrat und den Regionalverband eingeladen. Wir müssen uns gemeinsam für den Handel, die Hotel- und Gaststättenbetriebe und die Innenstädte stark machen“, so die IHK-Präsidentin.
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