Die tägliche Menge macht das Gift

Am 7. März findet in Deutschland der bundesweite Tag der gesunden Ernährung statt. Der Tag der gesunden Ernährung wurde ins Leben gerufen, damit das Thema gesunde und bewusste Ernährung einen festen Platz im öffentlichen Bewusstsein erhält. Initiiert wurde dieser Aktionstag im Jahre 1996 durch den Verband für Ernährung und Diätik e.V. (VFED).

Für den BUND Sachsen ist klar: Gesunde Menschen gibt es nur in intakten lokalen und globalen Ökosystemen. Im Moment ist es aber so, dass die Ernährungsweise in Deutschland eben diese Ökosysteme gefährdet. Dabei sind es oft auch Produkte, die als besonders gesund gelten, die das Klima in hohem Maße belasten oder zu einem Problem für die Artenvielfalt werden. Ein Beispiel dafür ist schnell verderbliches exotisches Obst, das von anderen Kontinenten eingeflogen wird, z. B. Mangos. Hartnäckig hält sich in der Gesellschaft auch die Überzeugung, dass nur Gerichte mit Fleisch, Fisch, Ei und Milchprodukten „etwas richtiges“ wären, gerade für Heranwachsende – so sind immer noch viele Kita- und Schulspeisepläne daran orientiert. Dabei sind es gerade tierische Produkte, die die ökologischen Krisen der Erde befeuern: Waldrodungen weltweit, große Monokulturen und Pestizideinsatz für die Futtermittelproduktion, ein hoher Wasserverbrauch, Methan-Emissionen, Stickstoff-Überschüsse – und sehr viel Tierleid.

Hierbei betont Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen: „Wichtig ist vor allem, dass der tierische Anteil unserer Ernährung stark reduziert werden muss, nicht nur aus Gesundheits-, sondern auch aus Umweltgründen. Eine tierische Kalorie frisst im Schnitt sieben pflanzliche Kalorien. Deshalb wird ein Großteil der Agrar-Umweltprobleme durch Tierhaltung und Futtermittelproduktion verursacht.“

Wer sich einmal mit dem Thema befasst, merkt, dass es schnell komplex wird, unter anderem wegen unzureichender Kennzeichnung der Lebensmittel oder weil man in den Supermärkten die Wahl hat zwischen konventionellen unverpackten Tomaten oder Bio-Tomaten umhüllt in Plastik. Eine gesunde und umweltverträgliche Ernährung heißt vor allem: weniger Tierisches, mehr Bio-Produkte, mehr regionale und saisonale Produkte sowie weniger Verpackung, z. B. durch den Einkauf auf Wochenmärkten.

Ein anderes Konsumverhalten beeinflusst sich wechselseitig mit einer anderen Agrarpolitik. Das eine wird durch das jeweils andere wahrscheinlicher.

„Wir brauchen eine EU-Agrarpolitik für null fossile Brennstoffe, für eine stark reduzierte Tierhaltung und für eine starke Verringerung der Pestizide. So können Agrarwende und gesunde Ernährung gelingen“, schließt Ekardt.

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