Caritasdirektor verurteilt Anfeindungen gegenüber russischen Mitbürgern

Die Caritas Rottenburg-Stuttgart spricht sich angesichts zunehmender Anfeindungen gegen russischstämmige Menschen gegen jede Form von Ausgrenzung und Rassismus aus. „Unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Russland haben diesen Krieg nicht angezettelt. Ganz entschieden lehnen wir es ab, dass sie diskrimiert werden,“ erklärt Caritasdirektor Oliver Merkelbach. Einen Generalverdacht gegenüber Menschen, die aus Russland stammen oder russisch sprechen, dürfe es nicht geben. Verbale oder körperliche Angriffe seien keinesfalls zu akzeptieren. „Vielmehr gilt es jetzt, hier bei uns in Deutschland ein beispielhaftes Zeichen zu setzen, dass Menschen trotz ihrer Unterschiedlichkeit in friedlichen Beziehungen leben können. Im Zusammenleben mit Ukrainerinnen oder Russen können wir unsere Friedensbemühung ausdrücken und vorleben, dass diese Vielfalt einen Reichtum für unsere Gesellschaft darstellt.“ Vielfalt sei das Wesensmerkmal einer Demokratie und entsprechend seien rassistische oder ausgrenzende Äußerungen völlig fehl am Platz.  

Merkelbach sieht im Selbstverständnis der Caritas eine gute Grundlage, um ein Miteinander auf respektvoller Augenhöhe zu fördern. In sämtlichen Einrichtungen und Beratungsstellen der Caritas gelten etwa Hausregeln, die sich auf gegenseitiger Achtung begründen. So definieren diese Caritas-Hausregeln als oberstes Gebot ein gutes Zusammenleben aller Menschen. Weiter heißt es: „Die Caritas ist für alle Menschen gleichermaßen da und unterscheidet nicht nach Herkunft, Religion oder Geschlecht.“ Wer andere Menschen in Caritas-Räumlichkeiten beleidigt, muss mit Hausverbot rechnen. „Entsprechend appelliere ich an jede und jeden, für diese Werte einzustehen, die gegenseitige Akzeptanz und Respekt einschließen. Dies ist das ABC einer Demokratie“, so Merkelbach. Die Arbeit der Caritas sei daher immer ein Beitrag zur gelebten Demokratie und damit ein Bemühen um Frieden.

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