Auf Basis eines gemeinsamen Positionspapiers haben die Mitglieder 2017 individuelle Ziele festgelegt, wie sie zu mehr Nachhaltigkeit beim Einsatz von Eiweißfuttermitteln beitragen wollen. In dem ersten nun veröffentlichten Fortschrittsbericht wird das Engagement der Mitglieder transparent gemacht.
Nachhaltigkeitsstandards und Zertifizierungssysteme weiterentwickelt
So vielfältig wie die Mitgliederstruktur sind auch die Wege, mit denen die individuellen Ziele erreicht werden. Viele Mitglieder engagieren sich in Initiativen oder selbst auf den Weg gebrachten Projekten, die sich für nachhaltigere Futtermittel einsetzen. Nachhaltigkeitsstandards und Zertifizierungssysteme wurden weiterentwickelt, um den Indikator ‚Entwaldungsfreiheit‘ besser zu erfassen. Die Menge nachhaltig zertifizierter Ware am Markt und in Produktlinien des Lebensmitteleinzelhandels ist gestiegen. Das Angebot an Informationen und Best-Practice-Beispielen zur Optimierung von Futterrationen hat zugenommen.
Verfügbarkeit von heimischen Alternativen noch unzureichend
Die Anbauflächen von Leguminosen in Deutschland (2021: 582.400 ha) steigen kontinuierlich. Jedoch bestehen weiterhin Herausforderungen, um einen nachhaltigen Eiweißfuttermitteleinsatz zu erreichen: Der Großteil des in Deutschland verfütterten Sojas wird importiert. 2021 lagen laut Statistischem Bundesamt die Nettoeinfuhren bei 221.600 Tonnen Sojaschrot und 3,5 Millionen Tonnen Sojabohnen. Dem steht eine inländische Gesamterntemenge von 107.000 Tonnen Sojabohnen gegenüber, wovon 49.000 Tonnen zur Futterverwendung im eigenen Betrieb genutzt wurden. Bisher sind die Wettbewerbsfähigkeit und Verfügbarkeit von heimischen Alternativen noch unzureichend. Die Erzeugung tierischer Produkte unterliegt einem starken Preisdruck. Dies spielt bei zusätzlichen Kosten für die Einhaltung von Standards eine Rolle. Eine weitere Herausforderung ist die Transparenz entlang der Lieferkette und damit die Rückverfolgbarkeit bis zur Ackerfläche.
Hintergrund
Das FONEI ist ein Zusammenschluss von Akteuren entlang der Wertschöpfungskette für Eiweißfuttermittel. Über 50 Unternehmen, Verbände, Organisationen, wissenschaftliche Einrichtungen und Behörden aus den Bereichen Landwirtschaft, Umweltschutz, Beratung, Futtermittel- und Lebensmittelproduktion sowie -handel sind vertreten. Die Mitglieder diskutieren Lösungsmöglichkeiten rund um nachhaltigere Eiweißfuttermittel aus heimischer Erzeugung und Import.
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) betreut das FONEI in der Eiweißpflanzenstrategie (EPS) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Weitere Informationen und der aktuelle Fortschrittsbericht sind verfügbar unter www.eiweissforum.de
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