Verstärkt durch die Corona-Pandemie erleben wir derzeit eine Renaissance der Stadt der kurzen Wege. Der diesjährige Deutsche Verkehrsplanungspreis der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL) und des ökologischen Verkehrsclub VCD knüpft an diesen Trend an. Der Wettbewerb steht unter dem Motto „Qualität der Nähe – Attraktiver Aufenthalt und sicheres Erreichen von Stadtteil- und Ortszentren“. Gesucht werden innovative Projekte oder Konzepte aus den Jahren 2016 bis 2021, die zu einer höheren Aufenthaltsqualität in den Zentren beitragen und gewährleisten, dass sich diese sicher und über attraktive Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem ÖPNV erreichen lassen. Die Beiträge sollen zudem aufzeigen, wie Verkehrsplanung zum kommunalen Klimaschutz beitragen kann.
„Mit dem Deutschen Verkehrsplanungspreis fördern wir die Planungskultur. Der Wettbewerb würdigt Projekte und Konzepte, die komplexe Aufgaben innovativ und ressortübergreifend lösen“, betont SRL-Vorstandsmitglied Katalin Saary, die zugleich Vorsitzende der Jury ist. „Mit dem Preis will die SRL Beispiele sichtbar und bekannt machen, die sich gleichermaßen durch eine integrierte Stadt- und Verkehrsplanung, hohe Gestaltungsqualität und verbesserte Umweltsituation auszeichnen“, erläutert Saary den diesjährigen Schwerpunkt des im zweijährigen Turnus ausgelobten Preises.
Der VCD Bundesvorsitzende Stefan Bajohr erklärt: „Der Schlüssel zur Verkehrswende liegt in einer integrierten Stadt- und Verkehrsplanung. Denn die Infrastruktur bestimmt, welche Verkehrsmittel wir nutzen, um zum Ziel zu kommen. Damit der Umstieg auf klimafreundliche Alternativen leichtfällt, braucht es sichere Fuß- und Radwege, gute ÖPNV-Anbindungen und Sharing-Angebote als wichtigen Bestandteil von Planungsmaßnahmen. In diesem Sinne freue ich mich auf die diesjährigen Beiträge zum Deutschen Verkehrsplanungspreis.“
Für Projekte und Konzepte, die sich für den Verkehrsplanungspreis bewerben, gilt neben der „Qualität der Nähe“, technisch auch als Nahmobilität bekannt, eine Reihe weiterer Kriterien. Neben einer verbesserten Aufenthaltsqualität zählt dazu die Anpassung von Stadtteil- und Ortszentren an die Erderhitzung, die so genannte Klimaresilienz. Weit oben im Kriterienkatalog rangiert auch die Stärkung von Sharing- und stadtverträglichen Logistiklösungen. Die Integration der Projekte und Konzepte in übergeordnete Stadtentwicklungs- und Mobilitätsstrategien wird ebenso berücksichtigt. Die abschließende Bewertung richtet sich auch danach, ob die Projekte Modellcharakter aufweisen und ortsunabhängig übertragbar sind.
Bewerbungsfrist ist der 15. Juli 2022. Die einzureichenden Unterlagen müssen bis 12:00 Uhr in der SRL-Geschäftsstelle, Schrammstr. 8, 10715 Berlin, eingegangen sein. Die Preisverleihung wird am 25. November dieses Jahres stattfinden.
Genaue Informationen zu den Bewerbungsvoraussetzungen finden sich online unter folgendem Link: srl.de/deutscher-verkehrsplanungspreis-2022
Der ökologische Verkehrsclub VCD ist ein gemeinnütziger Umweltverband, der sich für eine umweltverträgliche, sichere und gesunde Mobilität einsetzt. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen für ein mobiles Leben. Seit 1986 kämpft der VCD für ein gerechtes und zukunftsfähiges Miteinander aller Menschen auf der Straße – egal, ob sie zu Fuß, auf dem Rad, mit Bus und Bahn oder dem Auto unterwegs sind. Dafür arbeitet er vor Ort mit zwölf Landesverbänden und rund 140 Kreisverbänden und Ortsgruppen, bundesweit und europaweit vernetzt. Rund 55.000 Mitglieder, Spender und Aktivistinnen unterstützen die Arbeit des VCD für eine zukunftsfähige Mobilität.
Die Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL) e.V. ist der deutsche Berufsverband aller in der räumlichen Planung Tätigen. Die SRL sieht ihre zentrale Aufgabe darin, sich für die Anerkennung der Notwendigkeit von Planung und für eine anspruchsvolle Planungskultur einzusetzen.
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