Der jetzt übernommene Teil vervollständigt nicht nur die Korrespondenzen – darunter zahlreiche besonders schöne Malbriefe, Familienbriefe sowie die Briefe seines Vaters Eberhard Meckel an seine Mutter aus den NS-Jahren – und den Manuskript-Bestand – u.a. durch Tage- und Notizbücher –, sondern erlaubt auch einen genauen Blick auf Christoph Meckel als bildenden Künstler. Mit dem Schriftsteller-Nachlass erwarb das Deutsche Literaturarchiv 350 sogenannte »Manuskriptbilder«, in denen Bild-, Farb- und Schriftelemente miteinander verschmelzen. Da Meckel für einen Großteil dieser Bilder auf eigene Manuskripte – Entwürfe, erste Niederschriften und Korrekturen von Gedichten und Prosa – zurückgriff, die er nach eigener Aussage sonst vernichtete, haben viele dieser Blätter zugleich den Status von Textzeugen.
Der 1935 in Berlin geborene Meckel wuchs in Freiburg i.Br. auf, wo er 1944 die Zerstörung der Stadt erlebte. 1954/55 studierte er Grafik an der Kunstakademie Freiburg. 1956 erschien sein erster Gedichtband Tarnkappe, dem zahlreiche weitere folgten, zuletzt Kein Anfang und kein Ende (Hanser Verlag 2017). Große Anerkennung fanden auch seine Prosawerke, beispielsweise der Roman Bockshorn (1973), die Erzählbände Die Gestalt am Ende des Grundstücks (1975) und Nachtsaison (2008). In Suchbild. Über meinen Vater (1980) setzte Meckel sich mit seinem Vater und dessen Generation im Nationalsozialismus auseinander. Meckel erhielt zahlreiche Preise, darunter der Georg-Trakl-Preis für Lyrik, der Joseph-Breitbach-Preis, der Hölty-Preis und der Johann-Peter-Hebel-Preis. Er wohnte und arbeitete in Berlin und verbrachte viele Jahre auf Korsika und in Südfrankreich. Im Alter lebte er in Freiburg, wo er am 29. Januar 2020 starb. Er wurde in Berlin auf dem Dorotheenstaedtischen Friedhof beerdigt.
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