Das Stadtschreiber-Stipendium des Deutschen Kulturforums östliches Europa, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) dotiert wird, dient dazu, das gemeinsame kulturelle Erbe der Deutschen und ihrer Nachbarn in jenen Regionen Mittel- und Osteuropas, in denen auch Deutsche gelebt haben oder heute noch leben, in der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Es soll darüber hinaus das gegenseitige Verständnis und den interkulturellen Dialog fördern. Als Wanderstipendium konzipiert, war es bisher in Danzig/Gdańsk (2009), Fünfkirchen/Pécs (2010), Reval/Tallinn (2011), Marburg an der Drau/Maribor (2012), Kaschau/Košice (2013), Riga/Rīga (2014), Pilsen/Plzeň (2015), Breslau/Wrocław (2016), Kronstadt/Brașov (2017), Lemberg/Lwiw (2918), Allenstein/Olsztyn (2019), Rijeka/Fiume (2020) und Odessa/Odesa (2021) angesiedelt.
Partner des Kulturforums bei der Durchführung des Stipendiums in Memel 2022 ist die Öffentliche Ieva-Simonaitytė-Kreisbibliothek Klaipėda.
Sonya Winterberg wird ihren fünfmonatigen Aufenthalt in Klaipėda voraussichtlich Mitte Mai 2022 antreten. Während dieser Zeit wird sie ein Internettagebuch führen und dort über Begegnungen und Begebenheiten berichten. Über ihren Blog kann man mit der Autorin ab Mai 2022 in Kontakt treten. Eine Übersetzung der Einträge ins Litauische ist vorgesehen.
Über Sonya Winterberg: Jahrgang 1970. Master of Art in European Digital Media der University of Portsmouth/UK. Die finnlandschwedische Journalistin arbeitet seit über zwanzig Jahren für Medien in Europa und Nordamerika. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist dabei die Langzeitbeobachtung von Menschen in krisenhaften Lebenssituationen. So porträtierte Winterberg die Witwen und Kinder von Srebrenica nach dem Genozid, sowie afghanische Flüchtlinge bei der Rückkehr in ihre Dörfer am Hindukusch. Mehrere Jahre lang begleitete sie ostpreußische Kriegswaisen, die nach 1945 hinter dem Eisernen Vorhang geblieben waren, auf den Spuren ihrer Vorfahren in Deutschland und dem Kaliningrader Gebiet.
Seit 2014 zeichnete Winterberg für mehrere preisgekrönte Dokumentarfilme verantwortlich, darunter „Kinderhandel – Mitten in Europa“ und „Medizinexperimente in Auschwitz – Clauberg und die Frauen von Block 10“. Ihr Buch „Wir sind die Wolfskinder“ (Piper, 2012) erschien 2019 auf Litauisch. Für Sommer 2022 ist die englische Ausgabe geplant.
Träger des Stipendiums
Deutsches Kulturforum östliches Europa e.V.
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