Dass die Abhängigkeit von fossiler Energie allgemein sowie speziell von Lieferungen hauptsächlich aus Russland in die Sack-gasse geführt hat, das wird in diesen Tagen sehr deutlich. Zur Klimakrise kommt daher noch eine mögliche Versorgungskrise hinzu. Auch die Klimaaktivisten der For-Future-Bewegung weisen darauf hin, dass fossile Abhängigkeiten nicht nur klimaschädlich, sondern darüber hinaus demokratiefeindlich und sicherheitsgefährdend sind. Das Passivhaus Institut zeigt in seinem aktuellen Webinar, wie sich der Gebäudesektor davon lösen kann. Die kostenfreie Veranstaltung „EnergieEffizienzJETZT – wie wir rasch und konkret fossile Energie einsparen“ findet am Dienstag, 29. März 2022 um 16 Uhr statt.
Im Gebäudebereich nehmen Anpassungen, mit denen Energieverluste reduziert werden, eine Schlüsselrolle ein. Bewohnende und Nutzende eines Gebäudes können mit Sofortmaßnahmen fossile Energie einsparen. Das Passivhaus Institut vermittelt dazu Wissenswertes aus seiner jahrelangen Erfahrung und Expertise zur Energieeffizienz bei Gebäuden. „Mit diesen Maßnahmen kann jeder Einzelne von uns das Klima schützen, seinen Geldbeutel entlasten und im Endeffekt auch zum Frieden beitragen“, erklärt Jessica Grove-Smith, Mit-Geschäftsführerin des Passivhaus Instituts. Weitere Infos zu #EnergieEffizienzJETZT in der Wissensdatenbank Passipedia sowie zum Webinar unter IG Passivhaus.
Allgemeine Informationen
Aktueller IPCC-Bericht
Je länger wir Klimaschutz und Anpassung verzögern, desto stärker schließt sich das uns noch verbleibende Zeitfenster“ – Hans-Otto Pörtner vom UN-Klimarat IPCC Ende Februar 2022. Die Lösung für Versorgungssicherheit und Klimaschutz im Gebäudebereich besteht in hoch energieeffizienten Neubauten und Sanierungen. So wird der Gebäudestand klimaneutral! Zum Video.
Passivhäuser
Beim Passivhaus-Konzept wird der für Gebäude typische Wärmeverlust durch Wände, Fenster und Dach drastisch reduziert. Durch die fünf Prinzipien – 1. gute Dämmung, 2. dreifach verglaste Fenster, 3. Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 4. Vermeidung von Wärmebrücken, 5. luftdichte Gebäudehülle – benötigt ein Passivhaus nur sehr wenig Energie. Passivhäuser können daher auf ein klassisches Heizsystem verzichten. Der größte Teil des Wärmebedarfs wird aus „passiven“ Quellen, Sonneneinstrahlung, Abwärme von Personen und technischen Geräten, gedeckt.
Vorteile von Passivhäusern
Im Winter hält sich die Wärme sehr lange im Haus, da sie nur langsam entweicht. Im Sommer (sowie in warmen Klimaten) ist ein Passivhaus ebenfalls im Vorteil: Dann bewirkt u.a. die gute Dämmung, dass die Hitze draußen bleibt. Eine aktive Kühlung ist daher in Wohngebäuden (in Mitteleuropa) in der Regel nicht nötig. Durch die niedrigen Energiekosten sind die Nebenkosten kalkulierbar – eine Grundlage für bezahlbares Wohnen und sozialen Wohnungsbau. Der Passivhaus-Standard erfüllt die Anforderungen der EU an Nearly Zero Energy Buildings (NZEB).
Pionierprojekt
Das weltweit erste Passivhaus errichteten vier private Bauherren, darunter Prof. Wolfgang Feist, vor 30 Jahren in Darmstadt. Die Reihenhäuser gelten seit dem Einzug der Familien 1991 als Pionierprojekt für den Passivhaus-Standard.
Passivhaus und erneuerbare Energie
Der Passivhaus-Standard und die Erzeugung erneuerbarer Energie direkt am Gebäude sind eine gute Kombination Auch das weltweit erste Passivhaus in Darmstadt erzeugt mit seiner nachgerüsteten Photovoltaikanlage seit 2015 erneuerbare Energie und erhielt das Zertifikat Passivhaus Plus.
Nutzungsarten
Mittlerweile gibt es Passivhäuser für alle Nutzungsarten: Neben Wohn- und Bürogebäuden existieren auch Kitas und Schulen, Sporthallen, Schwimmbäder und Fabriken als Passivhäuser. In Frankfurt am Main ist für Sommer 2022 der Betriebsstart für das weltweit erste Passivhaus-Krankenhaus geplant.
Passivhaus Institut
Das von Prof. Wolfgang Feist 1996 gegründete Passivhaus Institut ist unabhängig und belegt eine Spitzenposition bei der Forschung und Entwicklung zum hoch energieeffizienten Bauen und Sanieren.
Soziale Medien: Twitter: @IGPassivhaus // Facebook: IG Passivhaus Deutschland
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