April: YOSSEF GUTFREUND
07.―30.04.2022 | Deutsches Theater München, Schwanthalerstraße 13, 80336 München
Das Jüdische Museum München erinnert in Kooperation mit dem Deutschen Theater durch eine Videoinstallation an den getöteten Schiedsrichter Yossef Gutfreund. Der Vater zweier Töchter und Überlebende der Schoa engagierte sich seit den Olympischen Spielen in Tokyo 1964 als olympischer Wettkampfrichter im Ringen. In München besuchte er mit weiteren Mitgliedern der Israelischen Olympischen Delegation das Deutsche Theater, um sich das Musical „Anatevka" auf Einladung des Hauptdarstellers Shmuel Rodensky anzusehen. Stunden später wehrte er die Terroristen des Olympia-Attentates 1972 ab, um seinen Kollegen die Flucht zu ermöglichen. Die Videoinstallation im Außenbereich des Deutschen Theaters ― links neben dem Haupteingang ― wird von art / beats umgesetzt, um Yossef Gutfreund, sein Leben und seine Liebe zu seiner Familie und zum Sport vorzustellen.
Die Installation im Außenbereich des Deutschen Theaters unter dem Torbogen links neben dem Haupteingang ist rund um die Uhr zugänglich.
Eine Installation des Jüdisches Museum München in Kooperation mit dem Deutschen Theater München.
Zum Start der Installation luden das Deutsche Theater München und das Jüdische Museum München zu einem gemeinsamen Termin mit der Generalkonsulin des Staates Israel Carmela Shamir, der Zweiten Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München Katrin Habenschaden, der Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München Dr. Mirjam Zadoff sowie dem Geschäftsführer des Deutschen Theaters Thomas Linsmayer und dem Direktor des Jüdischen Museums München Bernhard Purin ein:
Katrin Habenschaden:
„Ich bin der Meinung: Das Gedenken an dieses Attentat kam lange Zeit zu kurz. Die kleine Gedenkstätte im Olympiapark wurde erst vor fünf Jahren eingerichtet. Deshalb finde ich es richtig, dass die Landeshauptstadt München in diesem Jahr nicht nur an den visionären Ansatz der Olympischen Spiele erinnert, sondern auch an das Attentat auf Mitglieder des israelischen Teams durch ein palästinensisches Terrorkommando am 5.―6. September.“
Carmela Shamir:
„We often find that our German partners do not want to do anything wrong when it comes to the topic of remembrance and Israel. I want to emphasize today that it is worst for the family members of the murdered and all Israelis if they are not remembered at all. On the other hand, there are many ways how to remember the victims.“
Thomas Linsmayer:
„Das Deutsche Theater ist als Ort der Erinnerung im öffentlichen Raum und als Partner bei dieser so wichtigen Aktion sehr gerne mit dabei. Durch die Platzierung der Installation im Innenhof direkt neben dem Haupteingang zu unserem Theater wird sie zum einen die Aufmerksamkeit der Passanten untertags aber natürlich auch die unserer Besucherinnen und Besucher der Vorstellungen am Abend auf sich ziehen.“
Bernhard Purin:
„Unser Ziel ist es, mit dem Projekt „Zwölf Monate – Zwölf Namen“ das Gedenken an die Opfer des Olympia-Attentats zu einem integralen und dauerhaften Bestandteil der Münchner Erinnerungskultur zu machen.“
Dr. Mirjam Zadoff:
„Die Erinnerung an die Opfer terroristischer Anschläge – ihre Namen und ihre Geschichte – ist ein Auftrag an Einrichtungen wie das NS-Dokumentationszentrum und das Jüdische Museum. Die Olympischen Spiele waren nicht nur "fröhliche Spiele", sie waren auch "Munich 1972" – und damit verbindet die ganze Welt das Attentat auf die israelischen Sportler_innen und auf einen friedlichen Zusammenschluss von Menschen aus der ganzen Welt."
Konzipiert und koordiniert wird das Erinnerungsprojekt vom Jüdischen Museum München in Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum München und dem Generalkonsulat des Staates Israel.
Das Jüdische Museum München begleitet das Erinnerungsprojekt zudem auf seinem Blog und auf seinen Social-Media-Kanälen unter dem Hashtag #OlympiaAttentat72.
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