Lebendige Stille erleben in den Seelenorten im Sauerland

– Es gibt sie, Orte die einen inspirieren, an denen man Kraft schöpft und die einen einfach nur glücklich machen. Ganz besondere Orte – sogenannte Seelenorte.

Die Verantwortlichen der Sauerland-Wanderdörfer haben die Menschen aus der Region nach genau solchen Plätzen gefragt. Ausgewählt haben sie schließlich 43 Seelenorte im Sauerland, die die Vielfalt von Kultur und Natur, Besinnung und Einkehr widerspiegeln. Neben Bergkuppen zählen dazu Wälder, Kirchen oder auch Wege. Verteilt über das gesamte Sauerland bieten sie Gästen und Einheimischen Raum für außergewöhnliche Erlebnisse.

Aber was sind eigentlich Seelenorte? Das klingt erst einmal nach einem touristischen Konzept, das ist es auch, aber dann auch wieder nicht. Die Sauerländer Seelenorte sind einerseits top aktuell aber auch gleichzeitig  sehr alt. Sie sind neu, weil die 43 Orte, die sich im Rahmen des Projektes der Sauerland Wanderdörfer gefunden haben, offiziell als Seelenorte gekennzeichnet wurden. Alt, weil es sich dabei um traditionsreiche und bestehende Orte handelt, zu denen sich die Menschen seit jeher hingezogen fühlen. Orte, die z. B. die Einheimischen aufsuchen, um nachzudenken, sich inspirieren zu lassen, um sich frei zu fühlen, um durchzuatmen, um kreisende Gedanken im Kopf zu stoppen oder um sich selbst zu spüren. Zu den Seelenorten gehören Kirchen und Klöster, aber auch sagenumwobene oder geheimnisvolle Plätze, wie heidnische Kultorte oder Andachtsplätze. Viele der Seelenorte haben auch messbare physische Besonderheiten, wie bspw. Magnetfelder oder es lassen sich besondere Naturphänomene entdecken, wie mächtige Bäume, Felsen oder Grotten.

Damit auch andere Menschen von diesen einmaligen Orten profitieren, sich wohlfühlen und Kraft auftanken können, haben die Menschen des Sauerlands ihre ganz persönlichen Kraftorte verraten.

So ein ganz besonderer Ort ist auch die Eiche im Ohl in Usseln. Renate Hill, die erfahrene Natur- und Geoparkführerin, stellt diesen magischen Ort gern ihren Gästen vor. Die alleinstehende Eiche wächst über einer goldhaltigen Gesteinsschicht und zieht die Menschen in ihren Bann. Man kann die magische Kraft der Eiche förmlich spüren, je näher man ihr kommt. Der Baum breitet seine kräftigen Äste aus, wie offene Arme, und heißt die Besucher willkommen. Das reiche Blattwerk bildet einen großen Schirm, unter den man schlüpfen kann und der vor dem Wetter schützt, ob Regen oder Sonne. Man bekommt Raum zum Rasten und spürt die Ruhe, ausgehebelt aus der Zeit und den Abläufen. Ein wundersames und herrliches Gefühl. Renate Hill führt in der Nähe des Baumes eine Geostube und lebt in dem Haus in fünfter Generation. Die Quelle am Fuße der Eiche versorgt ihr Haus mit Quellwasser.

„Es waren immer die Frauen, die diesen Ort bewahrt und an die nachfolgenden Generationen weitergegeben haben“, so Renate Hill. Mit der Eiche verbindet sie viele Erinnerungen. Einige Zimmer ließ sie zur Geoinfostube umbauen, wo sie interessierte Besucher gern empfängt. Sie hat sich zur Geopark-Führerin weitergebildet, um den Gästen ihr umfangreiches Wissen weiterzugeben.

Auf einem großen runden Tisch, der in der Mitte des Raumes steht, können die Besucher eine gläserne Platte sehen. Hier sind Steine und Tonscherben ausgestellt, die 400 Millionen Jahre Erdgeschichte, 4000 Jahre Menschengeschichte und auch 400 Jahre ihrer eigenen Familiengeschichte zeigen. Das Haus wurde von ihren Vorfahren 1844 gebaut. Renate Hill verfolgt die Geschichte des Ortes zurück bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, als Mennoniten und Amische in diese Gegend kamen, Glaubensflüchtlinge. Sie fanden hier eine Bleibe. „Die meisten Siedler in unserer Gegend suchten nach Eisen und nach Gold“, so Hill. Auf den umliegenden Hügeln rund um die Eiche können die Besucher die Stellen sehen, wo vermutlich gegraben wurde. Sie sind erkennbar an dunkelgrünen Flächen im Hellgrün der Wiesen. Die damaligen Bergleute konnten sich tatsächlich über Gold freuen, denn Gold liegt hier knapp unter der Oberfläche und aufgrund von geologischen Verwerfungen musste man nicht tief graben. Hills männliche Vorfahren waren Hüttenmeister. Sie selbst arbeitete nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung als Regionalentwicklerin, zum Job gehörte die Entnahme von Bodenproben. So entstand auch bei ihr das Interesse an den Schätzen im Erdinneren und die Faszination für das Gold. „Als ich einmal die Filter an unserem Brunnen säuberte, entdeckte ich jede Menge glänzende Partikel. Flitter nennt man diese Mini-Nuggets. Nicht viel wert. Aber ist das nicht toll: Seit Generationen trinken wir hier Goldwasser. Vielleicht“, sagt Renate Hill, „sind deshalb alle Familienmitglieder so alt geworden.“

Auch, dass die Eiche  schon früher ein guter Gastgeber war, hat Renate Hill herausgefunden. Arbeiter auf Feldern und Wiesen rings umher kamen mittags dorthin, um zu rasten. Sie packten ihre Pausenbrote aus und kochten Kaffee im Haus ihrer Großeltern.

Die Eiche im Ohl ist ein ganz besonderer Seelenort, der unbedingt einen Ausflug nach Willingen lohnt. In Willingen und Umgebung gibt es noch weitere Seelenorte, die alle eines gemeinsam haben, trotz der jeweils eigenen Geschichten, sie alle schenken eine lebendige Stille. Besonders intensiv lassen sich diese Orte bei einem sogenannten Wahrnehmungsspaziergang erkunden. Wer sich darauf einlässt, geht die letzten zehn Minuten einer Wanderung oder eines Aufenthalts an einem Seelenort in absoluter Stille. Dadurch erleben die Wanderer ihre Umgebung noch einmal viel eindrücklicher. Sie nehmen Düfte stärker wahr, spüren das Wasser einer Quelle intensiver auf der Haut oder fühlen die Kraft eines Baumes. Eine heilsame Erfahrung, gerade in unseren schwierigen Zeiten.

Mehr Informationen zu den besonderen Seelenorten und zur Eiche im Ohl, bekommt man vorab unter: https://www.willingen.de/seelenorte.html.

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