Frank Henkel, Sprecher des Landesarbeitskreises Wald: „Es wäre keine gute Idee, in den durch Hitze und Trockenheit gestressten Laubwäldern jetzt den Holzeinschlag zu erhöhen. Die Anpassung unserer naturnahen Buchenwälder an den Klimawandel kann nur durch eine zurückhaltende Nutzung unterstützt werden“.
Laut Aussagen des Verbandes gehen die Wasservorräte in den Böden seit Jahren zurück. Die Rotbuche, Baum des Jahres 2022, könne sich unter diesen Bedingungen nicht mehr optimal entwickeln. Die Forstwirtschaft könnte jedoch gegensteuern, indem sie weniger durchforstet und den Wald dichter wachsen lässt. Gerade in Buchenwäldern verbessere sich so das Waldinnenklima und die knappen Wasserreserven würden geschont.
Henkel: „Die Forstwirtschaft in Thüringen sollte sich in den nächsten Jahren darauf konzentrieren, die immensen Schadflächen zu reparieren, anstatt immer mehr Holz aus halbwegs stabilen Laubwäldern zu holen. Im Zuge des nötigen Waldumbaus nadelholzdominierter Bestände wird in Zukunft noch viel Holz genutzt werden können.“
Klimaschonende Waldnutzung bedeute laut BUND Thüringen auch, Holz möglichst hochwertig zu veredeln. Nach wie vor würde etwa die Hälfte des Buchenholzes verbrannt oder zu kurzlebigen Produkten weiterverarbeitet. So würde wertvolles Rundholz nach China exportiert, anstatt damit den heimischen Markt zu unterstützen.
„Die nicht mehr bewirtschafteten Laubwälder Thüringens dürfen auch in Zukunft nicht angetastet werden“, fordert Henkel. „Sie sind als Freilandlabore unerlässlich, weil sie uns zeigen, wie sich klimastabile Wälder der Zukunft entwickeln. Neben dem Klimaschutz leisten sie zudem einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt.“
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