Während in anderen Meeren verschiedene Umweltschutzorganisationen schon länger herrenlose Netze bergen, ist die Aktion an der ostfriesischen Nordseeküste die erste dieser Art. Dies liegt nicht zuletzt auch daran, dass die Nordsee zu einem äußerst anspruchsvollen Tauchgebiet gehört. Strömungen, trübe Sicht und das Wechselspiel der Gezeiten sind auch für erfahrene Unterwassersportler eine Herausforderung.
Die Aktion von „Ghost Diving Germany“ ist eingebettet in das Projekt „Ostfriesland“. Neben den Initiatoren „bessergrün“ (nachhaltiger Marktplatz für Versicherungen, Energiedienstleitungen, Carsharing) sowie der auf Taucher spezialisierte Versicherer „tauch.versicherung“ unterstützt auch das Nordseeheilbad Carolinensiel-Harlesiel als touristischer Partner die Aktion. „Eine intakte Natur ist nicht zuletzt elementar für einen funktionierenden und zukunftsweisenden Tourismus. Es ist uns eine echte Herzensangelegenheit, dieses Projekt zu unterstützen. Wir merken, dass unsere Gäste zunehmend für Umweltthemen bei uns an der Nordsee sensibilisiert sind und das Engagement schätzen. Daher wird das auch nicht die letzte Aktion dieser Art gewesen sein“, so Kai Koch, Geschäftsführer der Nordseebad Carolinensiel-Harlesiel GmbH.
Nach der Bergung werden die Netze im Hafen von Harlesiel zum Trocknen zunächst gelagert und ausgestellt bis sie an einen Zwischenverwerter zur Herstellung von Kleidungsstücken übergeben werden. Aus den recycelten Geisternetzen werden u. a. Socken hergestellt, die später auch zum Verkauf in Carolinensiel angeboten werden. Mit dem Kauf dieser Socken können wiederum weitere Tauchgänge zur Säuberung des Meeres realisiert werden.
„Mit dem grenzübergreifenden INTERREG VA-Projekt Watten-Agenda 2.0 setzen wir uns bereits seit Jahren für einen nachhaltigen Tourismus am UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer ein. So haben wir beispielsweise mit der Game App „Watten Games“ auf spielerische Art auf das Thema Müllvermeidung am Wattenmeer aufmerksam gemacht,“ erklärt die Geschäftsführerin der Ostfriesland Tourismus GmbH Imke Wemken. „Es ist wichtig, dass der Tourismus in diesem Bereich Verantwortung übernimmt. Das von unseren Kollegen in Carolinensiel unterstützte Projekt hat echte Signalwirkung und ist ein positives Beispiel für zahlreiche Aktivitäten zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Region“, so Wemken.
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