Bei Anschaffungen herrscht unter Verbraucherinnen und Verbrauchern weiterhin Zurückhaltung. Ihre Anschaffungsneigung fällt auf einen neuen Allzeit-Tiefststand, während sich die Sparneigung im Vormonatsvergleich kaum verändert. Die Konsum- und Ausgabenplanung der nächsten Monate steht unter dem Eindruck des anhaltenden russischen Krieges in der Ukraine und des in dessen Folge steigenden Preisniveaus. Die Verbraucher rechnen zudem mit weiter zunehmenden Preissteigerungen. Es ist daher zu erwarten, dass sich der private Konsum in Abhängigkeit vom Verlauf des Krieges gedämpft entwickeln wird.
Auch auf die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland wirkt sich der Krieg in der Ukraine negativ aus. Das zeigte sich bereits im vergangenen Monat in den Erwartungen von Unternehmen und Verbrauchern sowie in aktualisierten Konjunkturprognosen. Während sich die Einschätzung der Unternehmen auf niedrigem Niveau stabilisiert hat, gehen die Konjunkturerwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher erneut zurück. Nahezu unverändert bleiben im Vergleich zum Vormonat hingegen die Einkommenserwartungen der Verbraucher. Allerdings liegen sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartungen der Verbraucher unter dem Vorjahresniveau.
Die Entwicklung der Verbraucherstimmung ist derzeit vor allem vom Krieg in der Ukraine geprägt, während die Pandemie und das Infektionsgeschehen angesichts gelockerter Corona-Maßnahmen in den Hintergrund gerückt sind. Da der weitere Verlauf des Krieges ungewiss ist und seine wirtschaftlichen Auswirkungen nicht vollständig abzuschätzen sind, wird die eingetrübte Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher voraussichtlich anhalten und den privaten Konsum in den nächsten Wochen dämpfen.
Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.
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