- Umsatz im ersten Quartal mit 61,0 Mio. € um 4,8 % über Vorjahr.
- EBITDA vor Sondereinflüssen um 0,4 Mio. € auf 3,0 Mio. € gestiegen.
- Konzernergebnis aufgrund der teilweisen Wertberichtigung der russischen Beteiligung belastet und bei -5,4 Mio. € nach -2,5 Mio. € im Vergleichsquartal.
- Ergebnis je Aktie bei -0,84 €.
- Auftragseingang mit 75,1 Mio. € 17,5 % über Vorjahreswert.
- Prognose für Gesamtjahr 2022 bestätigt: Wachstum bei Umsatz und EBITDA vor Sondereinflüssen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich erwartet.
R. STAHL veröffentlicht heute Geschäftszahlen für das erste Quartal 2022. Der Konzernumsatz stieg um 2,8 Mio. € gegenüber dem Vorjahresquartal und erreichte 61,0 Mio. €. Das EBITDA vor Sondereinflüssen beläuft sich aufgrund dieses Umsatzwachstums und trotz gestiegener Kostenpositionen auf 3,0 Mio. €. Das Konzernergebnis fiel im Berichtszeitraum dagegen auf -5,4 Mio. € nach -2,5 Mio. € im Vorjahresquartal. Die Geschäftstätigkeit war insgesamt nach wie vor von den Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie seit Februar auch zunehmend von denen des Russland-Ukraine-Konflikts geprägt. Durch eine spürbare Belebung der Nachfrage über alle Regionen und Branchen hinweg stieg der Auftragseingang im Berichtszeitraum um 17,5 % auf 75,1 Mio. €.
Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2022
Der Geschäftsverlauf im ersten Quartal war, wie sich bereits in den Vorquartalen abzeichnete, zunehmend von gestörten Lieferketten und Preissteigerungen geprägt. Verschärft wurde dieser Effekt durch den im Februar eskalierten Russland-Ukraine-Konflikt. Die Preissteigerungen konnten hierbei durch Preisanpassungen kompensiert werden. Trotz der schwierigen Bedingungen konnte R. STAHL im Berichtszeitraum eine Umsatzsteigerung um 4,8 % auf 61,0 Mio. € (Q1 2021: 58,2 Mio. €) erzielen, die insbesondere durch Aufträge aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie gestützt war.
Diese positive Entwicklung erstreckte sich mit einer Ausnahme auf alle Regionen. In Deutschland erwirtschaftete das Unternehmen mit 16,9 Mio. €, ein Umsatzplus von 15,5 %, was auf Steigerungen aus der Chemie und dem Maschinenbau zurückzuführen ist. In der Zentralregion (Europa und Afrika ohne Deutschland) lag der Umsatz mit 28,2 Mio. € exakt auf Vorjahresniveau. Hier trug vor allem die Chemieindustrie zur Umsatzstabilität bei. Von einem schwachen Niveau kommend, war in Amerika eine deutliche Erholung der Märkte wahrnehmbar, was zu einer Steigerung von 33,9 % auf 6,4 Mio. € Umsatz führte. Erfreuliche Umsatzanteile trägt hier insbesondere der Großhandel für die Öl- und Gasindustrie bei. Lediglich in der Region Asien/Pazifik fiel der Umsatz um -9,8 % auf 9,5 Mio. €.
Auch beim Auftragseingang begegnete R. STAHL einer spürbaren Belebung der Nachfrage über nahezu alle Regionen und Branchen hinweg und konnte für das erste Quartal mit 75,1 Mio. €, ein Plus von 17,5 % verbuchen. Der Auftragsbestand erhöhte sich dadurch auf 86,6 Mio. € (31. Dezember 2021: 72,2 Mio. €).
Ertrags-, Finanz- und Vermögensentwicklung im 1. Quartal 2022
Das Umsatzwachstum von 4,8 % führte trotz gleichzeitig gestiegener Kostenpositionen zu einem Anstieg des EBITDA vor Sondereinflüssen gegenüber Vorjahr um 0,4 Mio. € auf 3,0 Mio. €. Demzufolge konnte auch die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen auf 5,0 % steigen. Ohne nennenswerte Sondereinflüsse erreichte das EBITDA 2,9 Mio. € (Q1 2021: 2,6 Mio. €).
Aufgrund des Bestandsaufbau von 4,0 Mio. € erhöhte sich der Materialaufwand im Berichtszeitraum um 10,0 % auf -23,6 Mio. € (Q1 2021: -21,4 Mio. €). Bedingt durch die höhere Gesamtleistung und die vorgenommene Preisanpassung blieb die Materialaufwandsquote mit 35,4 % der Gesamtleistung im Vergleich zum Vorjahr (Q1 2021: 35,0 % der Gesamtleistung) nahezu konstant. Der Personalaufwand erreichte im Wesentlichen aufgrund höherer Kapazitäten und temporär gestiegener Arbeitszeiten am Standort Waldenburg ein Plus von 5,7 % und liegt bei -31,8 Mio. €.
Der Saldo aus Sonstigen betrieblichen Erträgen und Sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhte sich im Berichtszeitraum um 1,1 Mio. € auf -8,3 Mio. € (Q1 2021: -7,2 Mio. €). Das Konzernergebnis fiel im ersten Quartal um 2,9 Mio. € auf -5,4 Mio. € (Q1 2021: -2,5 Mio. €). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von -0,84 € (Q1 2021: -0,39 €).
Der Cashflow verbesserte sich im Berichtsquartal gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Mio. € auf 2,7 Mio. € (Q1 2021: 1,8 Mio. €). Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist um -5,8 Mio. € auf -7,1 Mio. € (Q1 2021: -1,3 Mio. €) rückläufig gewesen. Ursächlich hierfür ist die Zunahme des Working Capitals, das insbesondere durch den Aufbau der Vorratsposition gestiegen ist. Die Auflösung einer langfristigen Geldanlage führte bei gleichzeitig leicht erhöhten Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen und Sachanlagen zu einem Rückgang des Cashflows aus Investitionstätigkeit um 3,0 Mio. € auf -0,2 Mio. € (Q1 2021: -3,2 Mio. €). Insgesamt ergibt sich im Berichtsquartal ein Free Cashflow von -7,3 Mio. €, der um 2,8 Mio. € unter dem Vorjahreswert lag (Q1 2021: -4,5 Mio. €).
Zum 31. März 2022 standen dem R. STAHL Konzern Zahlungsmittel und -äquivalente in Höhe von 18,8 Mio. € zur Verfügung (31. Dezember 2021: 6,3 Mio. €). Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Finanzmittelbestand damit um 1,5 Mio. € erhöht (Q1 2021: 17,2 Mio. €).
Bedingt durch den negativen Free Cashflow stieg die Nettoverschuldung (ohne Pensionsrückstellungen und ohne Leasingverbindlichkeiten) zum 31. März 2022 gegenüber dem Stand zu Jahresbeginn um 8,9 Mio. € auf 27,1 Mio. € (31. Dezember 2021: 18,3 Mio. €).
Das Eigenkapital verbesserte sich im Vergleich zum Ende des Vorjahrs um 2,6 Mio. € auf 52,3 Mio. €. Der positive Eigenkapitaleffekt aus gesunkenen Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen konnte das negative Konzernergebnis kompensieren. Daraus resultiert eine nahezu unveränderte Eigenkapitalquote von 20,3 % nach 20,2 % per 31. Dezember 2021.
Prognose für das Geschäftsjahr 2022
Aufgrund der erfreulichen Auftragslage und der weiterhin hohen Nachfrage nach modernen LED- und Automatisierungslösungen aber auch der anhaltenden Unsicherheiten bezüglich der Lieferengpässe, Materialpreisentwicklung und weiteren Auswirkungen der Russland-Ukraine-Krise bestätigen wir unsere mit der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das Jahr 2021 im April abgegebene Prognose. Demnach gehen wir für 2022 weiterhin von einem Umsatzwachstum gegenüber Vorjahr im niedrigen zweistelligen Prozentbereich aus. Da sich die Belastungen nicht vollumfänglich an die Kunden weitergeben lassen, rechnet der Vorstand darüber hinaus mit einer Verbesserung des EBITDA vor Sondereinflüssen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Die teilweise Wertberichtigung unserer 25 %-Beteiligung an der ZAVOD Goreltex und die weiterhin bestehenden Unsicherheiten können in Konsequenz zu einem negativen Konzernergebnis im höheren einstelligen Millionenbereich führen. Unter der Annahme eines gleichbleibenden Zinsniveaus zur Bewertung der Pensionsrückstellungen rechnen wir insgesamt mit einem leichten Rückgang der Eigenkapitalquote. Aufgrund der steigenden Investitionsausgaben sowohl für Sachanlagen als auch Entwicklungsprojekte erwarten wir einen moderat negativen Free Cashflow und einen Anstieg der Nettoverschuldung.
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Information enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von R. STAHL beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass sich die Erwartungen auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören unter anderem: Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Einführung von Konkurrenzprodukten, mangelnde Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch R. STAHL ist weder geplant noch übernimmt R. STAHL die Verpflichtung dafür.
Die Inhalte dieser Information sprechen alle Geschlechter gleichermaßen an. Lediglich aus Gründen der Lesbarkeit und ohne jede Diskriminierungsabsicht wird die männliche Form verwendet. Damit sind alle Geschlechter einbezogen.
R. STAHL ist weltweit führender Anbieter von elektrischen und elektronischen Produkten und Systemen für den Explosionsschutz. Sie verhindern in gefährdeten Bereichen Explosionen und tragen so zur Sicherheit von Mensch, Maschine und Umwelt bei. Das Spektrum reicht von Aufgaben wie Schalten/Verteilen, Installieren, Bedienen/Beobachten, Beleuchten, Signalisieren/Alarmieren bis hin zum Automatisieren. Typische Anwender sind die Öl- & Gasindustrie, die chemische und pharmazeutische Industrie sowie die Nahrungs- und Genussmittelbranche. 2021 erwirtschafteten 1.672 Mitarbeiter weltweit einen Umsatz von rund 248 Mio. €. Die Aktien der R. STAHL AG werden im Regulierten Markt/Prime Standard der Deutschen Börse gehandelt (ISIN DE000A1PHBB5).
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