Spielerin erhält knapp 22.000 Euro vom Online-Casino zurück

Eine Spielerin hat fast 22.000 Euro beim Online-Glücksspiel verzockt. CLLB Rechtsanwälte hat das Geld jetzt für sie zurückgeholt. Mit Urteil vom 28. April 2022 entschied das Landgericht Magdeburg, dass die Betreiberin des Online-Casinos den Verlust vollständig ersetzen muss (Az.: 2 O 636/21).

Bis zum 1. Juli 2021 war das Angebot von Online-Glücksspielen in Deutschland bis auf wenige Ausnahmen verboten. Viele Betreiber von Online-Casinos boten ihre Online-Glücksspiele trotzdem an. Über deutschsprachige Webseiten machten sie ihr Angebot auch für Spieler mit Wohnsitz in Deutschland leicht zugänglich. „Da die Anbieter der Online-Glücksspiele damit gegen das Verbot aus dem Glücksspielstaatsvertrag verstoßen haben, haben sie auch keinen Anspruch auf die Einsätze der Spieler und müssen den Verlust erstatten“, sagt Rechtsanwalt István Cocron, CLLB Rechtsanwälte.

In dem vorliegenden Fall hatte eine Frau aus Sachsen-Anhalt zwischen November 2020 und März 2021 über eine deutschsprachige Webseite an Online-Glücksspielen teilgenommen und dabei insgesamt knapp 22.000 Euro verloren. Betrieben wurde das Online-Casino von einer Gesellschaft mit Sitz in Malta. Sie verfügte zwar über eine maltesische Lizenz, nicht aber über eine deutsche Konzession für die Veranstaltung von Online-Glücksspielen. Auf der Webseite war dennoch von einem „lizensierten und legalem Online-Casino“ die Rede.

„Da die Betreiberin des Online-Casinos ihre Online-Glücksspiele in Deutschland nicht hätte anbieten dürfen, verlangten wir die Erstattung der Verluste“, so Rechtsanwalt Cocron. Die Klage hatte Erfolg.

Laut § 4 Abs. 4 Glücksspielstaatsvertrag war in Deutschland das Veranstalten von Glücksspielen im Internet bis zum Juli 2021 verboten. Gegen dieses Verbot habe die Beklagte mit ihrem Angebot verstoßen, so das LG Magdeburg. Dadurch seien die zwischen den Parteien abgeschlossenen Spielverträge nichtig und die Betreiberin des Online-Casinos habe die Spieleinsätze ohne Rechtsgrund erlangt. Daher müsse sie der Klägerin ihre Verluste vollständig ersetzen, entschied das LG Magdeburg.

Dem stehe nicht entgegen, dass auch die Klägerin gegen das Glücksspielverbot verstoßen habe. Denn die Regelungen des Glücksspielstaatsvertrags zielten darauf  ab, den Spieler vor suchtfördernden, ruinösen oder betrügerischen Erscheinungsformen des Glücksspiels zu schützen. Dieses Ziel würde unterlaufen, wenn die Anbieter der Glücksspiele im Internet, die Spieleinsätze trotz des Verbots behalten dürften, führte das Gericht weiter aus.

Zum 1. Juli 2021 wurden die Regelungen für Online-Glücksspiele zwar aufgeweicht, die Änderungen gelten jedoch nicht rückwirkend. „Daher bestehen nach wie vor gute Chancen, verlorenes Geld vom Online-Casino zurückzuholen“, so Rechtsanwalt Cocron.

Mehr Informationen:  https://www.cllb.de/online-casino-geld-zurueck-mit-anwalt 

Über CLLB Rechtsanwälte Cocron, Liebl, Leitz, Braun, Kainz Partnerschaft mbB

CLLB Rechtsanwälte steht für herausragende Expertise auf dem Gebiet des Zivilprozessrechts. Die Ausarbeitung und erfolgreiche Umsetzung einer zielführenden Prozessstrategie ist nicht nur in Großverfahren mit mehreren hundert Geschädigten ein entscheidender Faktor. Auch komplexe Einzelverfahren gerade mit internationalem Bezug können nur durch den Einsatz spezifischer Erfahrung und detaillierter Sach- und Rechtskenntnis optimal geführt werden. Unsere Anwälte verfügen über langjährige Erfahrung vor Gerichten in der gesamten Bundesrepublik. Die Kanzlei CLLB Rechtsanwälte wurde im Jahr 2004 in München gegründet und konnte sich durch zahlreiche Erfolge in aufsehenerregenden Verfahren bereits nach kurzer Zeit etablieren. Beinahe zwangsläufig war deshalb die Erweiterung der Repräsentanz mit Eröffnung eines weiteren Standortes in der Bundeshauptstadt Berlin im Jahr 2007. Neben den vier Gründungspartnern István Cocron, Steffen Liebl, Dr. Henning Leitz und Franz Braun, deren Anfangsbuchstaben für die Marke "CLLB" stehen, sind mit Alexander Kainz 2008 und Thomas Sittner 2017 zwei weitere Partner für den Mandantenerfolg verantwortlich. Mittlerweile vertreten dreizehn Rechtsanwälte von CLLB die rechtlichen Interessen ihrer Mandanten. Sie sind dabei vorwiegend auf Klägerseite tätig und machen für sie Schadensersatzforderungen geltend. Das heißt kurz zusammengefaßt: Wir können Klagen.

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